Kapitel 3 - POV Caty

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Ich sehe nur noch wie Simon zusammensackt. Ich presse mich gegen die Wand, halte die Luft an. Mir kullern die Tränen und ich habe einfach nur Angst. Fürchterliche Angst. "Was machen sie mit ihm?!", schreie ich verzweifelt. Ich will nicht wegrennen. Sollen sie mich doch auch mitnehmen. Dann bin ich wenigstens bei Simon.

"Wir bringen ihn hierhin...", sagt einer der Männer, schnappt sich die Fernbedienung meines Fernsehers, schaltet ihn auf Kanal 176 ein.

Auf dem Bildschirm erscheint ein riesiges, mit Elektrozäunen umgebenes Gebiet, das von innen einem Kriegsfeld gleicht. Man sieht aus der Vogelperspektive einen riesigen See, eine Ruine, einen Wald und eine große Lichtung, die sich am Waldrand entlang streckt.

"W-warum bringen sie ihn dorthin?", frage ich stotternd.

"Er wird mit uns ein Spiel spielen."

Und mit diesen Worten verlassen die drei breitschultrigen Männer grinsend, der eine mit Simon auf dem Arm, die Wohnung.

Ich will noch hinterher, doch sie schlagen mir die Tür vor der Nase zu. Ich könnte mich eh nicht gegen sie wehren.

Ich setze mich langsam auf die Couch und versuche meine Gedanken zu ordnen und die Geschehnisse zu verarbeiten.

Also, nochmal ganz langsam:

Simon und ich haben gefrühstückt. Drei Männer kommen rein, ziehen Simon einen Stoffsack über den Kopf und betäuben ihn. Ich frage warum. Sie antworten für ein Spiel.

Sie verlassen mit Simon die Wohnung. Ich bleibe allein zurück.

Mir kommt plötzlich nur ein Gedanke: Felix Bescheid geben und ihn um Hilfe bitten. Die Polizei kann ich nicht rufen. Sie würden mich für verrückt erklären und wieder gehen. Nein. Ich gehe zuerst zu Felix.

Ich schnappe mir Simons Schlüssel, renne zu Felix Haustür und klopfe wie eine Gestörte daran. "FELIX! FELIX MACH AUF!" Doch niemand will öffnen. Ich renne zu Taddl und Ardys Tür, klopfe wieder. "TADDL! ARDY! VERDAMMT NOCHMAL! MACHT DIE TÜR AUF!"

Doch wieder: keiner öffnet.

Ich fühle mich wie in einem Albtraum.

Das kann doch nicht sein.

Wen kann ich anrufen? Wer könnte mir glauben?

Niemand würde mir glauben.

Ich gehe wieder in Simons Wohnung, und starre auf den immer noch eingeschalteten Fernseher.

Es wird immer noch diese Art Arena angezeigt, mit einem Countdown: "00:05:03:32"

In fünf Stunden geht es los.

Aber was nur?

Ich werde warten müssen...noch fünf Stunden.

Fünf.

Stunden.

Trouble in Terrorist TownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt