»Soll ich den Karton auch schon zukleben?« , fragt Yoongi mich zum wiederholten Male. »Ja, der ist fertig« , antworte ich kurz und knapp, während ich vor einem weiteren Karton auf meinem Zimmerboden knie. Hoseok und Yoongi helfen mir gerade dabei, meine letzten Sachen in Kartons zu packen, die wir dann nach Seoul schicken. Wir haben uns jeweils gegenseitig geholfen, die Sachen einzupacken. Ich bin heute die letzte.
Ein Teil meiner Kartons besteht nur aus Schuhen, Snapbacks und Klamotten. Hoseok stellt einen weiteren Karton auf einen der vielen Stapel, die quer über mein Zimmer verteilt sind. Ich atme erleichtert aus. Fertig! Das war es also... Dankend und mit dem wohl größten Grinsen überhaupt, gebe ich Hoseok und Yoongi ein High-Five. Während ich meine Sporttasche schultere, blicke ich mich noch ein letztes Mal in meinem Zimmer um.
Ich muss sagen, dass ich es in diesem Zustand schon lange nicht mehr gesehen habe. Jedes einzelne Poster, jede Dekoration und jegliche persönliche Gegenstände sind verschwunden. Jetzt sehen die Wände so kahl und traurig aus, dass ich irgendwie schon fast in eine sentimentale Stimmung versetzt werde. Ich verspüre einen kurzen Stich in meiner Brust. Dann schließe ich die Tür und kehre diesem Leben den Rücken zu. Wir brauchen noch ein paar Minuten, um alle Kartons ins Auto zu räumen, welches uns Yoongis älterer Bruder kurzzeitig geliehen hat. Bei der Post dauert es auch nicht lange, bis wir alle Kartons schließlich abgegeben haben.
Als wir wieder raus an die frische Luft treten, schließe ich kurz meine Augen und strecke mich der Sonne entgegen. »Jetzt fühle ich mich viel besser! Seoul kann kommen!« , rufe ich den beiden glücklich zu. Hoseok fängt an, einen seltsamen Tanz aufzuführen, als ich meine Augen wieder öffne. Yoongi schüttelt nur grinsend seinen Kopf und läuft mit dem Schlüssel in Richtung Auto davon.
Einige Stunden später sind wir endlich wieder in Seoul und ich kann nicht anders, als zu lächeln. Vor S. T. P. Entertainment steht ein dunkelgrauer Wagen, aus dem gerade Park Jonghyun steigt. Als er uns sieht, lächelt er freundlich und verbeugt sich sofort. Wir tun es ihm gleich. »Hallo, ihr drei! Seid ihr gut angekommen?«
Wir führen etwas Smalltalk, bis plötzlich ein grimmiger, breitschultriger Mann in Anzug auftaucht und sich kurz verbeugt. Sofort habe ich so ein Gefühl, dass man mit diesem Mann lieber nicht spaßen sollte. »Einer meiner Sicherheitsleute bringt euch jetzt in euer neues Zuhause« , erklärt uns der Boss lächelnd.
Nach einer kurzen Fahrt mit diesem Mann bin ich schließlich ein klein wenig erleichtert, als wir aus dem Wagen steigen und ich wieder frische Luft schnappen kann. Vor uns steht jetzt ein unscheinbar wirkendes Hochhaus. Wer wird hier leben? Da wir getrennt leben werden, müssen wir uns jetzt wohl erst einmal voneinander verabschieden. Der Sicherheitsmann holt all unsere Taschen aus dem Kofferraum und überreicht sie uns. Perplex sehe ich ihn an.
»Wer wird denn hier wohnen?« , fragt Hoseok, der mindestens genauso neugierig aussieht wie ich, als er sich seinen Rucksack über die Schulter wirft. Der Sicherheitsmann holt einen Zettel aus der Innentasche seines Blazers heraus und schaut darauf. »Min Yoongi und Jung Hoseok in Wohnung 813, Kim Jennie in Nummer 913« , sagt er kurz, knapp und emotionslos. Wir drei sehen uns mit weit aufgerissenen Augen an und lachen dann los. »Gott sei Dank!« , rufe ich laut und atme mehr als erleichtert aus.
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Missing You. [Blackpink / Jennie]
FanfictionJennie kann es kaum erwarten, endlich ein eigenständiges Leben zu beginnen. Sie beschließt, ihren langjährigen Traum zu verwirklichen und so verschlägt es sie in die Hauptstadt des Landes. Zu diesem Zeitpunkt ahnt Jennie nicht, dass sich ihr Leben d...