Missing You. [Blackpink / Jennie]

5 - Under Contract

Fassungslos stehe ich da. Ich glaube, ich habe die Fähigkeit verloren, mich jemals wieder zu bewegen oder auch nur ein einziges Wort zu sagen. Hoseok und Yoongi ziehen mich in eine Gruppenumarmung, während der CEO langsam näher kommt. Warum sind meine Ohren belegt? Warum sehe ich alles verschwommen? Was. Passiert. Hier. Gerade?

»Willkommen bei S. T. P. Entertainment! Es war eine gute Entscheidung, nach Daegu zu fahren und euch talentierte, junge Menschen einzuladen. Vielen Dank, dass Sie hierher gekommen sind!« , sagt der CEO lächelnd, während er sich dankend verbeugt. Wir tun es ihm gleich, auch wenn es bei mir eher nur ein kleines Zucken meines Kopfes ist.

»Wie sind Sie auf uns aufmerksam geworden?« , fragt Hoseok nun neugierig. »Ich habe einige Jugendliche über Sie reden gehört, da musste ich mich einfach erkundigen. Auf YouTube habe ich mir einige eurer Sachen angeschaut. Und schon war ich in Daegu« , erklärt uns Herr Park lächelnd.

Irgendwie wird mir dieser Mensch immer sympathischer, was nicht zuletzt an seinem breiten Lächeln liegt. Es ist ein wirklich gütiges Lächeln. »So, damit Sie auch wissen, wie wir weiter verfahren: Wenn Sie einverstanden sind, dann steigen Sie sofort in unser Trainee-Programm ein und bekommen einen Künstlervertrag mit S. T. P. Entertainment. Gerne können Sie auch einige Nächte darüber schlafen, wenn Sie es sich noch einmal in Ruhe überlegen möchten.«

Ich starre diesen Mann an und kann nicht glauben, dass wir so eine Chance einfach so bekommen. Ich spüre, dass meine Wangen schon nass sind. Wo ist der Haken? Es gibt immer einen Haken... Yoongi, Hoseok und ich sehen uns nur für einen kurzen Moment an, doch ich weiß, dass wir alle denken: JETZT ODER NIE! Ich lächele und weine gleichzeitig, weil ich immer noch nicht fassen kann, was gerade mit uns passiert. Solch eine Chance läuft einem im Leben nicht zwei Mal über den Weg.

Wir laufen schließlich aus dem Raum und der CEO führt uns zusammen mit der Frau, die Notizen gemacht hat, hinaus auf den Flur, in dem wir vorhin noch gewartet haben. Nun warten wir erneut hier. Doch nur ganz kurz, denn wir stehen vor einem Aufzug, der mir zuvor noch gar nicht aufgefallen ist. Vorhin bin ich zu aufgeregt gewesen, um überhaupt auf meine Umgebung zu achten. Jedenfalls blicke ich mich jetzt um und stelle fest, dass ich mich hier wie in einem Bürogebäude fühle. Was es irgendwie auch ist. Jetzt fehlen nur die Anzugträger und Sekretärinnen.

Wie zur Bestätigung meiner Gedanken steigen plötzlich zwei Männer in Anzügen und eine Frau mit Dokumenten aus dem Fahrstuhl. Ich lächle und grinse dämlich, was unser zukünftiger Boss sieht und erwidert. »Jennie, Sie haben ein sehr schönes Lächeln! Es erinnert mich sehr an meine Tochter. Behalten Sie diesen Optimismus bei, egal, was kommen wird« , sagt er lächelnd, dann blickt er auf die Anzeige des Fahrstuhls. Egal, was kommen wird?

Wir sind im fünften und letzten Stock angekommen. Die Frau und der Boss gehen vor und wir laufen ihnen hinterher, bis sie vor einer großen Doppeltür stehen bleiben und der Boss eine Magnetkarte durch den elektronischen Schlitz zieht. Mit einem leisen Piepton öffnen sich die Türen und wir treten hinein. Dankend nehmen wir an einem ovalförmigen, großen Holztisch Platz, an dem locker zwanzig Personen sitzen könnten. Das ist wieder einer dieser Momente in meinem Leben, in dem ich mich sehr fehl am Platz fühle. Yoongi und Hoseok scheinen ähnliches zu denken, denn sie schauen sich skeptisch um oder wippen mit den weichen Lederstühlen, auf denen wir sitzen. Niemand sagt etwas.