#41. Kapitel

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★Jax★

Nachdem Levi und sein Freund gegangen sind, bin ich auch in meine Hütte, um mich aufs Sofa zu legen und meine Einsamkeit zu genießen.
Kurz habe ich darüber nachgedacht, Ty und Simi anzurufen, aber die kümmern sich bestimmt noch um Marco und der braucht sie sicherlich dringender als ich. Irgendwann klopft es an meiner Tür und schlendere lustlos hin. Eigentlich kann es nur Levi sein, aber ihn sehen will ich nicht wirklich sehen, vorallem nicht, weil er mit seinem Schönling hier ist.

„Was?", frage ich genervt. Der Fremde zieht amüsiert die Augenbrauen hoch.
„Schlecht gelaunt?", fragt Levi während er sich in das Haus quetscht und den andern mit sich zieht.
„Ja", meine ich nur.

Der Fremde flüstert Levi irgendetwas ins Ohr, woraufhin der nickt und grinst. Toll. Das können sie auch wo machen, wo ich mir da nicht mitansehen muss.

„Was willst du, Levi? Und wieso schleppst du mir deinen Lover ins Haus?"
„Er ist nicht mein Lover", meint Levi. Ja klar und deshalb stand er heute Morgen halbnackt in deiner Tür. Schon klar.
„Er ist mein Stiefbruder."

Was zum?

„Hunter, das ist Jax. Jax, Hunter" Stellt er mir grade eiskalt seinen Ex vor? Ich dachte, er könne ihn nicht leiden. Aber das heute Morgen ganz anders aus und jetzt auch.

Der Muskelprotz streckt mir die Hand hin. Ich schlucke und ergreife sie. Aua. Toll, jetzt fühle ich mich noch mieser. Danke, Levi. Aber was muss sein toller Hunter auch so heiß sein? Das ist unfair.

„Könnt ihr dann jetzt wieder gehen?", frage ich genervt. Ich will in Ruhe in Selbstmitleid versinken, danke.

Levi schüttelt den Kopf. „Du siehst gerade nicht so aus, als könnte ich dich alleine lassen"
„Was interessierst's dich?", gebe ich bissig zurück.
Er hat ja seinen Liebhaber schon. Wozu braucht er mich dann?

„Wir sind doch Freunde", meint Levi vollkommen ernst. Autsch. Macht er das mit Absicht?

„Mhm", brumme ich nur. Ich will jetzt einfach alleine sein. Die Blicke von Hunter machen mich fertig. Er sieht so perfekt aus. Und ich? Ich bin ein Nichts. Ich hätte damals sterben sollen, nicht Reece. Er hätte wenigstens was aus seinem Leben gemacht und nicht die einzige Person von sich gestoßen, die ihm helfen könnte. Die er er liebt. Denn ja, verdammt ich liebe Levi, aber ich hab meine Chance bei ihm vertan.

„Kannst du uns kurz alleine lassen, Hunt?"
„Klar" Hunter zwinkert mir zu, als er an mir vorbeigeht. Kurz dannach sind Levi und ich alleine in der Hütte.

„Was ist los?", fragt Levi sofort. Ich schüttele den Kopf, sehe zu Boden. Er soll sich nicht meine Sorgen anhören müssen. Nicht schon wieder.

„Bist du glücklich mit Hunter?", stelle ich eine Gegenfrage, die so gar nicht passt, jedoch alles ist, was mich gerade interessiert.

„Ich bin nicht mit ihm zusammen"

Ich hebe den Blick, um ihn anzusehen. Er scheint das ernst zu meinen. „Wir hatten nur eine Nacht, wir haben uns vertragen, aber mehr wird da nicht draus"

Wieso macht mich das jetzt irgendwie glücklich?

„Wieso nicht?", will ich leise wissen. Ich meine, Hunter kommt doch nett rüber. Und nach über 13 Jahren ist er bestimmt schlau genug geworden, zu wissen, was er an Levi hat.
„Weil ich ihn nicht liebe" Scheiße, wieso schaut er mich so komisch an? Meine Knie geben gleich nach. Ich weiche seinem Blick aus und kaue nervös auf meiner Unterlippe herum. Was soll ich den jetzt mahcen? Ist das der Zeitpunkt, wo ich ihm sagen muss, dass ich ihn liebe, bevor ich ihn endgültig verliere? Denn was passiert, wenn ich es tue? Verdammt, ich hab Angst.

„Weißt du...", meint Levi. Ich hebe den Blick, sehe ihn unsicher an. Er steht da, die Hände in den Hosentaschen, die Schultern leicht hochgezogen. Er hat Angst. Das sehe ich. Aber ich habe es auch. „Es gibt da so jemanden für mich. Und egal, was ich versuche, ich bekomme ihn einfach nicht aus dem Kopf. Ich liebe ihn. Und ich weiß, dass er mich auch liebt. Aber solange er sich das nicht eingesteht, verletzt er uns beide und das halte ich nicht noch länger aus."

Er sieht mich an. Stumm. Erwartungsvoll. So als könnte ich mit den Fingern schnipsen und alles wäre gut.

„Wieso erzählst du mir das?" Will er mir damit irgendetwas sagen? Ich schlucke. Ich
„Ich hab es verdient, glücklich zu sein.", redet er weiter. „Ich hab es verdient, geliebt zu werden. Und er hat das auch. Aber das weiß er nicht und egal, wie oft ich versuche, ihm das klarzumachen, er blockt ab. Jedes mal, wenn ich seine Nähe suche, habe ich das Gefühl, ich schiebe ihn weiter von mir weg. Es ist... Es ist wie etwas zu brauchen, aber wenn du es dir nimmst, dann verlierst du. Aber ich kann nicht noch mehr verlieren. Ich weiß einfach nicht, was ich noch machen soll. Kannst du mir helfen?"

Unsicher ziehen sich meine Augenbrauen zusammen, während meine Unterlippe erneut Opfer meiner Kautattaken wird.

Was erwartet er denn jetzt von mir? Redet er von mir? Oder fühlt der das für einen anderen? Eigentlich ist es ziemlich offensichtlich, dass er mich meint, aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, weil ich es gerne so hätte. Als ich nicht antworte, kommt Levi einen Schritt auf mich zu, nimmt die Hände aus den Hosentaschen.

„W-wieso fragst du mich das?", stottere ich. Meine Hände sind total schwitzig, mein Herz klopft bis zum Anschlag, mein Blut fährt Achterbahn, aber ich stehe wie erstarrt da. Auch als er einen weiteren Schritt auf mich zukommt und direkt vor mir stehen bleibt.

„Wir sind doch Freunde oder?", haucht Levi mir zu, als er einen Finger unter mein Kinn legt und mein Gesicht zu sich hochdrückt.
Ich schlucke, sehe ihm in die braunen Augen, erkenne sein falsches Spiel. Er will mich triggern. Und er schafft es.

Es dauert nur etwa 2 Sekunden, bis ich seinen Kopf zu mir runterziehe und meine Lippen auf seine presse.

Dieser Kuss ist anders als alle vor ihm. Verzweifelter. Im Gegensatz zu meinen letzten Versuchen, ihn zu küssen, schiebt er mich diesmal nicht weg, sondern drückt mich nach an sich heran, wodurch ich ihm noch näher bin. Eigentlich küssen wir uns auch gar nicht sondern pressen nur fast schon schmerzhaft unsere Lippen aufeinander, doch es reicht um einen Tornado in mir auszulösen. Als Levi wieder etwas lockerer lässt und den Kuss intensiviert, damit er wengier wehtut, aber leidenschaftlicher wird, weiß ich, was ich zu tun habe. Ich ziehe ihn mit mir, gehe immer weiter zurück, solange, bis wir auf das Sofa fallen. In der nächsten Bewegung fahren meine Hände unter seinen Pulli und schieben ihm diesen vom Körper. Levi lässt nur für eine Sekunde von mir ab, damit ich ihm das Oberteil ausziehen kann und presst dann sofort wieder gierig die Lippen auf meine, sowie den Körper. Ich drücke ihn von mir weg und in das Sofa, setze mich rittlings auf seinen Schoß und ziehe mir das Shirt aus. Levi lächelt mich freudig an, streicht mit der Hand über meinen Bauch und meine Brust. Erst da kommt mir in den Sinn, dass mein Körper gar nicht mehr so ansehnlich ist, wie er es einmal war. Bis auf das eine mal im Baumhaus und beim Baden hat Levi mich auch noch nie unbekleidet gesehen. Aber er sieht gar nicht enttäsucht aus von meinem Körperbau. Er sieht mich an, als sei ich das schönste Wesen auf der Welt. Ich kann mich gar nicht minderwertig fühlen unter seinem Blick. Und nur weil ich nicht mehr so muskulös bin wie früher, bin ich ja nicht hässlich. Wen Levi etwas weniger Muskeln hätte, würde ich ihn immernoch gleich mögen, aber trotzdem darf ich ihn ja wohl sehr heiß finden, wie seine Muskeln spielen, wenn er sich bewegt. Er setzt sich leicht auf greift in meinen Nacken und führt meinen Kopf und meinen Körper wieder mit sich runter auf das Sofa. Et streicht mit den Händen meinen die Frontseinte meines Körpers entlang nach unten und öffnet dann den Knopf meiner Jeans. Dann den Reißverschluss. Dann ist die Hose plötzlich weg. Ich allerdings habe es nicht so eilig wie er. Ich nehme mir die Zeit, seinen schönen Körper mit den Lippen zu erkunden, solange, bis ich nicht mehr weiter nach unten gehen kann, weil seine Hose im Weg ist. Langsam öffne ich sie und schiebe sie runter. Hervor kommen schwarze Boxer und eine Beule. Fragend sehe ich zu ihm hoch. Er nickt, beißt sich auf die Lippe. Im Folgenden schiebe ich ihm langsam das letzte Kleidungsstück weg und dann mir selbst. Levi lächelt mich an, zieht meinen Kopf zu sich, küsst mich. „Du bist..." Er wird durch meine Lippen unterbochen. „...so unglaublich schön" Ich muss lächeln. Er gibt mir das Gefühl, schön zu ein, perfekt zu sein, so wie ich bin und genau das brauche ich. Ich hatte jahrelang Depressionen, die immer schwerer geworden sind, aber nicht mal Reece konnte mir da richtig raushelfen. Levi schon. Plötzlich ergibt alles einen Sinn für mich. Er ist der richtige. Er ist der einzige. Wir gehören zusammen.

Die Liebe und die Entscheidung (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt