#17. Kapitel

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★Levi★

Ich spüre schon seit einer Weile, dass etwas druch meine Haare streicht.
In regelmäßigen Abständen schlägt Jax Atem leicht an mein Gesicht.
Ich muss mich echt beherrschen, nicht zu schmunzeln oder die Augen aufzumachen, weil ich weiß, dass er direkt vor mir liegt.

Leider befürchte ich aber, er geht sofort wieder auf Abstand, wenn er weiß, dass ich es mitbekomme, wie er meine Nähe sucht, wenn er denkt, ich würde schlafen.

Ich sage ihm zwar, dass ich verstehe, warum er noch Zeit braucht, aber die Wahrheit sieht anders aus.
Ich verstehe es nicht. Ich meine,  ich weiß genau, was in ihm vorgeht, immerhin geht es uns ja fast gleich, aber ich kann einfach nicht nachvollziehen, wieso er das mit uns nicht zulassen will.

Uns verbindet etwas, das eindeutig.
Wir „mögen“ uns.

Warum ist ihm das nicht genug?
Ist er vielleicht wie Reece? Bin ich ihm schlichtweg nicht genug?
Oder liegt es an der Tatsche, dass such unser Gefühle vielleicht niemals entwickelt hätten, wäre Reece nicht gestorben?

Mir ist bewusst, dass unser Umgang auf Reece aufbaut, aber das kann doch nicht wirklich alles sein.

Ich mag Jax, weil er so unglaublich süß ist, weil er jedes mal einen roten Schimemr auf den Wangen bekommt, wenn er verlegen wird, weil er es schafft, mich selbst nervös zu machen.

Dieser kleine Schönling stellt irgendetwas mit meinem Herzen an, immer, wenn ich in seiner Nähe bin und wenn ich es nicht bin, will ich es sein.

Ich mag Jax, weil ich durch ihn etwas habe, woran ich mich festhalten kann, weil ich mich in seiner Näe wertvoll fühle.

Er gibt mir eine Aufgabe, meinem Leben einen Sinn.

Ich liebe es, mich um ihn zu kümmern und dafür zu Sorgen, dass es ihm gut geht.

Jedes Mal, wenn sich seine Mundwinkel nur leicht heben, ist es ein riesen Triumph für mich.

Aber das ist nichts im Gegensatz zu den Momenten, in denen er meine Nähe zu lässt.

Ihn zu küssen fühlt sich an, als würde ich die verdammte Weltmeisterschaft gewinnen und wenn er mich von sich aus küsst, kann ich mein Glück kaum fassen.

Bis auf eine Ausnahme war jeder Kuss von uns total zart und liebevoll. Ich mag das. Das sind wahre GEfühle. Nur er vermeidet es, das zu zeigen, außer ich schlafe.
Aber das tue ich schon lange nicht mehr. Dafür schlägt mein Herz viel zu schnell.

Außerdem mag ich es, dass ich mich an ihm festhalten kann, otbwol es meistens so scheint, als sei ich seine Hilfe.
Er ist zwar zurückhaltender und ruhiger geworden, doch trotzdem wird er mit jedem Tag, den er durchsteht, immer stärker, ohne dass er es auch nur bemerkt.

Genau das gibt mir Kraft.
Zu sehen, wie die Person, die mir etwas bedeutet ins Leben zurückfindet.

All meine Gedanken und GEfühle stoppen aprubt, als ich eine Berührung an meinen Lippen spüre.

Jax' Daumen fährt sanft darüber und beschleunigt meinen Herzschlag noch mehr als es seine bloße Anwesenheit ohnehin schon tut.

Scheiße Levi, reiß dich zusammen! Nicht lächeln!

„Ich weiß, dass du wach bist“

Fuck! Vorsichtig öffne ich zuerst das eine Auge, dann das andere. Ich erkenne Jax mit einem leichten Schmunzeln direkt vor mir in den Kissen liegen.

Seine Hand ruht auf meiner Wange.

„Seit wann weißt du es?“, frage ich unsicher.
Er lächelt mich an. „Schon seit etwa einer halben Stunde. Aber ich wollte nichts sagen“

Toll. Manchmal ist er echt ein Idiot.

„Wieso nicht?“

Jax' Daumen fährt über meinen Mundwinkel.
Ich schlucke.

Er macht mich noch fertig.

„Ich fand es schön so.“, meint er leise.
Jetzt kann ich es endlich zulassen zu lächeln und rutsche näher an ihn heran.

„Ich auch. Deshalb wollte ich nicht gerfhar laufen, dass du aufhörst“, gestehe ich.
Jax zieht verwirrt die Augenbrauen zusammen.
„Wieso sollte ich das tun?“

Sein Ernst? Hat er denn nicht bemerkt, dass er immer auf Abstand geht?

„Naja, ich habe das Gefühl, du vermeidest meine Nähe, wenn ich es mitbekommen würde, falls du sie suchen solltest“

Jax mustert mich kurz, seufzt dann und nickt leicht.
„Ich weiß.“

Nun rutscht er etwas näher zu mir und mein Herz überschlägt sich.

„Und das tut mir leid“, murmelt er, ehe er seine Lippen auf meine legt.

Das überrascht mich jetzt, aber es macht mich auch unglaublich glücklich.

Als er sich wieder von mir löst und mich unsicher ansieht, lächele ich.

Ich sollte ihn öfter bei Wind und Wetter in mein Baumhaus entführen, wenn er dann so zutraulich wird.

Als Jax jedoch beginnt auf seiner Unterlippe herumzukauen, verschwindet die lockere Atmosphäre und ich weiß, dass ihm etwas auf dem Herzen liegt.

Er nimmt die Hand von meinem Gesicht und schiebt sie unter seinen Kopf.
Wir beide liegen seitlich, um uns ansehen zu können.

„Levi, ich muss dich was fragen.“

Ich sehe ihn aufmunternd an. Bei mir muss er doch nicht nervös sein.
Ich renne schon nicht weg.

Er atmet tief durch. „Was ist das zwischen uns?“
Unsicher sieht er mich an und bearbeitet seine Unterlippe mit den Zähnen.

Dass er mich dadurch vom Denken abhält, merkt er nicht, bis ich mit dem Daumen nach seiner Lippe greife und sie aus den Fängen seiner Zähne befreie.

„Es kann alles sein, was du willst, Jaxsen“ Leise und einfühlsam spreche ich mit ihm.

Ich will ihm die Entscheidung überlassen. Ich kann ihn ja auch schlecht in eine Beziehung mit mir zwingen oder?

Jax nickt verstehend, sieht runter zu meiner Brust, die nur knapp von der Decke versteckt wird.
„Weißt du, ich habe eifnach Angst, dich zu verlieren“, murmelt er.

Dann wirft er einen scheuen Blick hoch in meine Augen.

Seufzend rutsche ich komplett an ihn heran, sodass wir Körper an Körper liegen und nur unsere Decken verhindern, dass sich unsere Haut berührt.

„Du wirst mich niemals verlieren“, verspreche ich ihm.

Ich spüre ihn den Kopf schütteln, seine Stimme klingt plötzlich um einiges rauer. „Das haben Reece und Simon auch gesagt“

Gequält schließe ich die Augen.
Ich dachte schon damals, als Simon Jax betrogen hat, dass Jax ziemlich kaputt ist, aber Reece' Tod hat ihm echt noch den Rest gegeben.

Er vertraut mir zwar, aber nicht darauf, dass ich immer bei ihm sein werde.
Er hat Angst, etwas zu haben, weil man nur etwas verlerirne kann, wenn man etwas besitzt.

„Reece hatte keine Wahl, das weißt du, Jax. Und von Simon hast du dich getrennt“ Ich versuche es mal mit der rationalen Argumentation.

Jax schnieft. „Weil das mit Simon und mir nie richtig war. Aber ich weiß nicht, ob es mit dir anders ist. Damals hat Simon sich um mich gekümmert, nachdem Reece mich verlassen hat. Sowie du jetzt. Was, wenn ich dich nur als Trost haben will, weil ich Reece nicht haben kann?“

Autsch.

Die Liebe und die Entscheidung (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt