30. Kapitel

996 76 0
                                    

★Ben★

Als ich das nächste Mal aufwache, ist meine Nase von dem ganzen Rotz total verstopft und meine Augen von der salzigen Kruste meiner Tränen verklebt.

Ich schleppe mich ins Bad, um mir das Gesicht zu waschen und meine Nase mit dem Klopapier zu putzen.

Ich traue mich gar nicht erst, in den Spiegel zu sehen, will nicht auch noch vor Augen haben, dass ich so aussehe, wie ich mich fühle.

Ich werfe mich zurück ins Bett und drücke mich an die Kissen, doch dann fällt mir etwas auf.

Wo ist Marcos Hoodie?
Eigentlich will ich schon ziemlich gerne mit ihm kuscheln, aber ich kann mich gerade einfach nicht bewegen und da das Bett den Geruch von Marcos Hoodie in sich hat, kann ich liegen bleiben.

Tut mir echt leid für Jax, dass ich sein Bett beschlagnahme, aber er kann es auch mit Levi auf dem Sofa treiben.

Ach scheiße, wieso denke ich jetzt an meinen Sofasex mit Marco?
Und wieso tut mein Herz so weh?
Ach ja, weil er es mir gebrochen hat.

Ich kann einfach nicht fassen, dass er das getan hat.
Er hat mich betrogen?
Mit einer Frau?
Mit Jolie?

Ich wusste ja, dass er bi ist, aber ich hatte immer den Eidnruck, ihm würde unser Sex gefallen.
War wohl ein Irrtum.

Aber er wollte nach fast 12 Jahren wohl mal wieder eine Muschi Ficken.
Das hat er jetzt bekommen.

Ich spüre, wie mir schon wieder die Tränen kommen und verfluche es, dass ich so verdammt nah am Wasser gebaut bin.

Aber es tut einfach so weh.
Was hab ich denn falsch gemacht?

Er hätte es doch einfach sagen können, wenn er auch mal in mich... Ich hätte das wahrscheinlich nicht so sher genossen, aber damit er zufrieden gewesen wäre, hätte ich ihn bestimmt meinen Arsch nehmen lassen. Damit er nicht auf die Idee komt, sich das woanders zu holen. Was er letztendlich getan hat.

Wer weiß, vielleicht hat er mich auch schon viel öfter betrogen.
Vielelicht hat er mit Jolie eine Affäre.

Ich frage mich nur, warum ausgerechnet sie.
Sie ist doch mit Noel verheiratet.

Ich verstehe all das nicht. Doch das Schlimmste von allem ist immernoch, dass er sie in unserem Bett gefickt hat. Unser Bett.
Das Bett, indem wir schon so oft Sex hatten, in dem wir gekuschelt haben, uns versprochen haben, wie sehr wir uns lieben, in dem wir zusammen geweint und gelacht haben, uns einfach nur festgehalten haben.
Dieses Bett, das alle Zeiten unserer Beziehung mit uns erlebt hat, Zeuge von so verdammt vielen liebevollen Worten und Taten geworden ist.
In diesem Bet hat er mich betrogen.

Ich denke nicht, dass er zu diesem Zeitpunkt darüber nachgedacht hat, wo er mich betrügen soll. Er wolle einfach nur ficken. Typisch Mraco. Hauptsache seine Bedürfnisse sind gestillt.

Scheiße, ich wusste doch schon imemr, wie egoistisch er ist.

Ich wusste schon vor unserer Bezieheung, dass ich ihm nicht genug sein werde. Aber nach über 11 Jahren den Beweis zu haben tut verdammt weh.

Ich habe ihm Dinge gesagt, gegeben, die kein anderer jemals von mir bekommen hat.
Ich habe ihm vertraut wie niemandem zuvor. Ich liebe ihn. So sehr. Aber es tut auch unglaublich weh.

Ich war mir so sicher, er würde mir das nicht antun. Über acht Jahre lang habe ich quasi darauf gewartet, davon zu erfahren, dass er mich hintergangen hat, aber dann haben wir uns verlobt und ich wusste, Marco liebt mich wirklich. Ich war davon überzeugt, dass ich ihm vertrauen kann. Ich hab mich vollkommen auf ihn eingealssen. Und zwei Jahre später dann das.

Irgendwie bin ich auch enttäuscht von mir selbst. Ich muss ja irgendetwas falsch gemacht haben.

Vielleicht hat er es satt, dass er sich immer um mich kümmern muss.
Vielleicht nerve ich ihn mit meinem Zustand seit Reece' Tod oder Vielleicht findet er mich einfach nicht mehr hübsch genug.

Ich bin zu langweilig, das ist es bestimmt.

Marco wollte schon immer Abenteuer, mit mrri kann er die nicht haben.

Vielleicht war all das auch absicht.
Er wollte, dass ich ihn erwische, damit er mich loswird.

Er wusste, dass ich ihn nicht aufgebe würde und ist deshlab den einzigen Weg gegangen, bei dem ich stehen bleiben würde.

Ich kann so schlecht über Marco dneken, wie ich will, das macht es nicht wahrer.
Marco ist nicht so einer.
Er würde mir nicht bewusst wehtun, das weiß ich.
Er liebt mich doch.

Genau in diesem Moment spüre ich erneute Tränen.
Scheiße.

Das soll aufhören.

Zum Glück kommt jetzt jemand die Treppen, hoch, sodass ich mich zusammenreißen muss und die Tränen wieder loswerde.

Ich sehe Levi, der mich leicht anlächelt, doch das wirkt eher geqäult.

Er legt sich seitlich neben mich und sieht mich traurig an. „Willst du jetzt reden?"
Ich schüttele den Kopf.
Er nickt leicht.

„Marco steht unten. Soll ich ihn wegschicken?"
„Marco ist hier? "

Scheiße, wieso schlägt mein Herz jetzt so schnell?
Ich bin doch kein veknalleter Teenager!
Fuck!!!
Marco ist hier!!!!!!

Levi nickt leicht.

Zum ersten Mal, seit ich mich in dieses Bett geflenzt habe, finde ich die Kraft und den wirklichen Willen aufzustehen und weiter zu gehen als nur bis ins Bad.

Langsam und mit zitternden Gleidmaßen gehe ich die Treppen runter und sehe mich fast schon ängstlich um.

Wovor habe ich denn jetzt Angst?
Viel mehr kann er mir doch gar nicht mehr antun.

Und trotzdem will ich nichts lieber, als bei ihm zu sein.
Verrückt oder?

Ich höre leise Stimmen aus dem Wohnzimmer und gehe dorthin. Marco sitzt auf dem Sofa, hat den Kopf in den Händen vergraben und die Ellbogen auf den Knien abgestützt.

Jax sieht ziemlich verloren neben ihm aus. Er will helfen, die weiß nicht wie, das sieht man ihm an.

Als er mich erkennt, wird.es auch nicht besser.
Er steht auf und kommt zu mir. „Soll ich dableiben?", flüstert er, während er bestärkend meinen Oberarm drückt.

Ich schüttele den Kopf.

Dann geht er und ich bin mit meinem Mann alleine.

Niemals hätte ich gedacht, dass sich das mal so schrecklich anfühlen würde...

Die Liebe und die Entscheidung (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt