#9. Kapitel

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★Levi★

Schmunzelnd sehe ich zu Jax runter, der es sich auf meiner Brust gemütlich gemacht hat und streiche sachte mit der Fingerspitze seinen Oberarm entlang.

Eine leichte Gänsehaut bildet sich an der Stelle und Jax schiebt sich brummend weiter auf mich.

Nach unserem Kuss hat er mich einfach wortlos mit auf das Sofa gezogen, mich rein gedrückt und sich an mich gekuschelt.

Ich bin es seit Reece' Tod gewöhnt, dass Jax nicht mehr viel redet, daher habe ich das einfach mal hingenommen.

Ich denke auch, er braucht noch ein wenigZeit, um überhaupt herauszufinden, was er denn sagen will und für den Fall weiß er, dass ich ihm immer zuhören werde.

Jax ist im Halbschlaf, streichelt mit einer Hand über meinen Hals und ich ziehe scharf die Luft ein.
An der Stelle bin ich total empfindlich.

Das hat Reece damals auch gewusst. Ich weiß, dass er mich da immer absichtlich berührt hat, wenn er mich beeinflussen wollte und es hat jedes verdamme Mal funktioniert.

Er hat jahrelang mit mir gespielt, das wusste ich schon von der ersten Sekunde an.
Aber erst, als ich Jax dann zum erstem Mal gesehen habe, habe ich begriffen, wieso ich Reece nie genug war. Niemand könnte jemand an Jax herkommen und ich bin Reece auch nicht mehr böse, dass sein Herz immer nur ihm gehört hat.

Ich habe Reece sehr geliebt, so sehr, dass ich nicht nur manchmal daran verzweifelt bin, aber tief in meinem Inneren wusste ich immer, dass er nicht für mich bestimmt ist.

Aber hergegeben hätte ich ihn trotzdem nicht, denn ich weiß, dass er auch mich geliebt hat.
Vielleicht nicht auf dieselbe Weise wie Jax, aber musste er gar nicht.Ich

Liebe kann niemals gleich sein, weil die Menschen, für die man sie empfindet nicht dieselben sind.
Die Beziehung von Reece und mir hat ihm gutgetan, das weiß ich, das weiß Jax und das hat auch Reece gewusst.

Ich fand es schön, dass er nur mir vertraut hat, dass ich ihn in schwachen Momenten erleben durfte, weil die bewiesen haben, wie stark er wirklich war.

Er wusste das nie, und er hätte es mir auch nicht geglaubt, doch sein gelähmtes Bein hat ihn nur noch stärker gemacht.

Ich habe ihn bewundert.
Ich hätte alles für ihn getan.

Er hat alles für mich getan.
Er hat losgelassen. Er ist für mich gestorben.
Damals, als wir an diesem Turm gehangen sind, wusste ich auch, dass Jax uns nicht mehr lange halten kann. Ich habe fieberhaft überlegt, was ich tun kann, um Reece irgendwie auf diese Platform zu bekommen. Ich selbst war mir dabei völlig egal.
Doch im Endeffekt hat er sich geopfert.

Für einen kurzen Zeitpunkt habe ich damals geglaubt, Jax würde mich loslassen.
Nicht absichtlich, nur, weil er so unter Schock stand, aber im Gegensatz dazu, hat ihm die Wut und die Trauer über Reece' Tod glaube ich sogar geholfen, ihm genug Kraft zu geben mich hochzuziehen.

Reece' Tod hat eine große Lücke in mein und Jax' Herz gerissen, aber ich glaube das ist der Grund, weshalb er und ich zusammengehören.

Nur wenn ich bei ihm bin, kommt mir dieses schwarze Loch nicht ganz so groß vor.

Klar, ich werde es niemals zuschaufeln können, auch Jax nicht, aber wenn er da ist, dann fühle ich mich weniger leer, weniger verloren.
So als hätte es noch einen Grund, dass es mich gibt und das ist er.

Vielleicht waren auch nie Jax und Reece füreinander bestimmt, sondern schon von Anfang an sollte alles darauf hinauslaufen, dass Jax und ich zusammen kommen.

Und selbst, wenn es noch Jahre dauert, bis er vollständig für mich bereit sein wird, werde ich warten, weil er es wert ist.

Heute dachte ich kurz, das wars jetzt.
Wenn er es nicht mal versuchen will, dann wird das auch ncits, aber er wollte nicht, dass ich gehe und das beweißt, dass er so fühlt wie ich.
Dass es ab jetzt ein uns geben wird, das Jax und mich zusammen schließt.

Die Liebe und die Entscheidung (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt