Neighbours // Christian Pulisic & Jacob Bruun Larsen

28//Zarte Bande

82. Jacobs Sicht

Roman, Julian und Thomas saßen auf meiner Couch, während wir FIFA an der Konsole spielten. Ich schaute nicht einmal auf, als Christian und Luna die Wohnung betraten. „Hallo ihr zwei!" Begrüßte Thomas die beiden gutgelaunt. „Oh da ist sie ja!" Schwärmte Roman von der jungen Frau und fuhr fort. „Dein Freund und Helfer in allen Lebenslagen!"Trällerte er, bei ihrem Anblick.  „Hast du mich vermisst?" Fragte Luna ihn amüsiert. „Aber sicher doch, Schönheit!" „Wo wart ihr?" Fragte Julian die beiden. „Ich habe mir eine Wohnung angeschaut!" Sagte Christian eiskalt. „Oh, okay und wo?" Fragte Roman. „Hier die Straße runter. 145 Squaremeters. I love it!" Sagte er leise. „Du willst also ausziehen?" Fragte ich den jungen Amerikaner direkt. Wir blickten uns an. „Du weißt, dass ich das schon länger will! Außerdem muss ich dich nicht um Erlaubnis fragen!" „Das habe ich auch nicht gesagt, aber der Zeitpunkt überrascht mich..." „Ich will einfach meine eigenen vier Wände. Ich bin alt genug und habe keine Lust mich jetzt vor dir recht zu fertigen!" Grunzte er mich barsch an. Ich hatte schon die ganze Zeit das Gefühl, dass egal was ich sagte - wir im Moment einfach keinen Draht zu einander fanden und jetzt zog Christian einfach aus. Es würde nie wieder so sein wie vorher. Roman war aufgestanden und unterhielt sich währenddessen mit Luna. Er schaffte es immer noch, dass Frauen sich in seiner Nähe besonders Wohl fühlten. Selbst die sonst so lässige Luna brachte er it seiner charmanten Art zum kichern. Christian ließ die junge Frau dabei nicht aus seinem Blickfeld und ich konnte es immer noch nicht fassen, dass Christian einfach ausziehen wollte. Jahrelang waren wir wie Brüder und jetzt war das einfach vorbei - wegen einer Frau. Es war noch schlimmer, als wäre er einfach zu einem anderen Verein gegangen. Ich stand also maximal frustriert auf und holte mir etwas zu trinken. „Was haltet ihr von Party am Wochenende?" Trällerte Roman in die Runde. „Irgendwas bestimmtes?" Fragte Julian ihn. „Lasst mich mal machen!" Sagte Roman vielsagend und rollte mit den Augenbrauen. Doch all das interessierte mich so gut wie gar nicht, ich hätte mich so unglaublich gerne mal wieder alleine mit Luna unterhalten, einfach nur ein paar Sätze, um zu wissen wie es mir ging. Doch Christian ließ sie einfach nicht aus den Augen und ich wusste, wenn ich ihre Nähe gesucht hätte, dann würde es nur Probleme geben. Die junge Frau ging schließlich zum Kühlschrank und das unmittelbar an mir vorbei, dabei stieg mir ihr Geruch direkt in die Nase. Ich schaute ihr kurz nach und mein Herz schlug automatisch vollkommen außer Takt. Mein Blick schweifte zu ihr hinüber, hinab zu ihrem perfekt geformten Hintern. Sie hatte diese enge Jeans an, die ihre Beine perfekt in Szene setzten und ihren Hintern quasi unterstrich. Luna war sexy und das wusste sie, also zeigte sie es auch gerne. Luna nahm sich ein Wasser aus dem Kühlschrank und ging wieder zu Christian hinüber. Er schaute zu ihr hinab und die beiden schauten sich dabei tief in die Augen. Sie wirkten glücklich zusammen, viel zu glücklich nach meinem Geschmack. Mir war fast währenddessen eher zum heulen zu Mute. „Christian, meinst du, ich kann dich überreden eine Runde für mich einzuspringen?" Fragte Julian ihn und wedelte mit dem Joypad. Es war niedlich mit anzusehen, dass der junge Amerikaner erst Luna anblickte. „Mach ruhig. Wenn ich ehrlich bin, wollte ich eine Runde joggen!" Gab sie zu, während er seufzte. „Kommst du später noch mal vorbei?" Fragte er die junge Frau. „Ich muss noch lernen..." „Komm ich bring dich eben runter!" Sagte Christian und Luna und er gingen nach unten. Roman grinste. „Das sieht aber schwer nach Beziehung aus!" Ich schwieg und biss mir fast meine Lippe blutig. „Sie sind ein hübsches Paar!" Sagte Thomas gutmütig. „Ja findest du?" Brummte ich ihn barsch an. Die Jungens lachten. „Wir wissen, wie gerne du sie hast..." Versuchte Thomas die Wogen zu glätten. „Ich habe eine Freundin!" Brummte ich. „Auf einmal???" Gluckste Roman. Am liebsten hätte ich ihm eine in sein hübsches Gesicht verpasst, schluckte meine Wut aber sofort hinunter. In diesem Moment kam Christian zurück und sah zu mir hinüber, ich schaute aber im selben Moment aber gleich wieder in eine andere Richtung. „Was geht denn da bei Luna und dir?" Fragte Roman ihn und rollte vielsagend mit den Augenbrauen. „Und du glaubst, das ich dir antworte?" Grinste Christian vielsagend. Ich hatte das Gefühl, dass ich einen Schlag in die Magengrube verpasst bekam und aus Solidarität meinem Freund gegenüber nicht einmal aufschreien durfte. Es tat einfach nur unglaublich weh und mir blieb nichts anders übrig, als zu schweigen und es irgendwie zu ertragen. Es war die höchst Strafe - ich hasste schweigen. Was sollte denn das alles auf einmal? Wenn Christian ausziehen würde, dann würden wir uns eh auseinander leben. Es tat mir unglaublich leid, denn ich mochte ihn sehr. Er war wie mein Bruder uns verband soviel und doch hatte es eine Frau geschafft, einen Keil zwischen uns zu treiben. Ich konnte Luna doch jetzt nicht einfach vergessen, als wäre nichts gewesen.