Traummann

Jeder Abschied ist schwer ...

Diesen Morgen wurde ich um neun Uhr morgens sanft von meinen Freundinnen wachgerüttelt.

"Süße steh auf, ihr müsst in 'ner Stunde losfahren.", berichtete mir Briana.

"Oh, okay.", stammelte ich.

"Mädels ihr könnt während ich mich fertig mache tun was ihr wollt, ich ruf euch dann wenn ich fertig bin.", fügte ich noch hinzu.

Dann stand ich auf und ging ins Bad.

Dort erledigte ich das übliche.

Dann machte ich mir meinen supersexy Turban - Ironie on - und ging in mein Zimmer.

Dort sprühte ich als erstes meinen Hitzeschutz in die Haare und gab ein wenig Arganöl in meine Längen.

Nachdem es ein wenig eingewirkt war, föhnte ich mich und machte mir Spirallocken. Mein Make-Up bestand aus Concealer, mattierendem Puder, Eyeliner, Mascara und ganz wenig nude Lippenstift. Natürlich alles wasserfest für den Abschied.

Einigermaßen zufrieden mit dem Ergebnis schlüpfte ich dann in meinen Jumpsuit und zog Ballerinas an.

Meine Beine wurden natürlich noch eingecremt, ich wollte in Berlin ja gut aussehen.

Nun war ich fertig und sagte meinen Freundinnen bescheid.

"Ally, wir müssen dann los. Du hast jetzt noch eine Viertelstunde. Komm dann einfach zum Auto.", gab mir meine Mutter bescheid.

Wir weinten bitterlich und wollten uns nicht loslassen. Wir umarmten uns die ganze Zeit, die Tränen flossen wie in Strömen. Ich hatte noch nie so einen schlimmen, emotionalen Abschied erlebt. Die Traurigkeit kam wie eine Wolke über mich, konnte sie nicht loswerden, egal was ich auch tat. Ich konnte mir einreden was ich wollte, die Traurigkeit blieb. Am Schluss musste mich meine Mutter ins Auto ziehen, sonst wäre ich niemals von ihnen weggegangen. Im Auto weinte ich auch noch eine Zeit lang weiter. Meine Schwester hatte hier nur ihre supertollen Jungs, denen sie nun ja, etwas freizügige Bilder sendete, daher war ihr keine Traurigkeit anzukennen. Entweder wollte sie nur stark scheinen, oder sie war emotionslos.

"Boaaah Ally! Hör ma' auf zu heulen! Das nervt schon, alter!", motzte sie.

"Emely! Lass deine Schwester in Ruhe, sie ist total traurig. Ich denke nicht, dass du es nötig hast Ally zu kränken.", sprach sie mit warnendem Blick.

Emily verstummte und widmete sich wieder ihrem Handy um mit diesen komischen Jungs zu schreiben.

Als meine Traurigkeitswolke einigermaßen verflogen war, kramte ich mein Handy aus meiner Tasche und sah meine Nachrichten an. In der Gruppe hatten die Mädels schon einiges geschrieben. Zum Beispiel, dass sich Elli jetzt endlich Skype runtergeladen hatte.

Jeder schrieb seinen Namen in die Gruppe. Den Rest kann sich vermute ich jeder denken.

Dann ging ich auf Facebook und bemerkte, dass ich 'ne Freundschaftsanfrage von Marve hatte.

Ich nahm sie sofort an und er schrieb mich ein paar Sekunden später an.

Während den restlichen Stunden Autofahrt schrieben wir ohne Unterbrechung. Er war irgendwie süß. Nein Ally! NEIN! Du verliebst dich nicht, dachte ich.