Wiedersehen

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Als wir nach acht Stunden Fahrt endlich angekommen waren mussten wir erstmal unsere Matratzen und ein paar Kisten in die Wohnung schleppen.

Fertig damit waren wir alle komplett kaputt und gingen sofort ins Bett.

Am nächsten Morgen wurde ich natürlich wieder von meiner tollen Schwester geweckt. Man bemerke: zum letzten Mal in meinem Leben, da ich heute in meine eigene Etage ziehen werde. Dieses Mal musste es aber sein, da wir unsere Möbel abholen mussten. Gott sei Dank hatten wir alles schon vorbestellt.

Die übliche Morgenroutine und dann in ein pastellgelbes Kleid und Pumps.

Gleich danach fuhren wir auch schon mit einem gemietetem Laster los.

Alle Möbel waren von Ikea, daher ging das Abholmannöver ziemlich schnell vorbei. Natürlich mussten wir dann auch noch alles einräumen und dekorieren. Aber mit ein paar Arbeitern und Freunden meiner Eltern hatten wir das Haus bis am Abend fertig eingerichtet.

An diesem Tag war zwar viel passiert, aber ich war noch gar nicht müde, daher zog ich mir eine Hot Pants, ein Croptop und wieder meine heiß geliebten Pumps an.

Da ich hier noch keine Menschenseele außer Marve und seine Freunde kannte, rief ich ihn an.

"Hey Marve! Wir sind gerade mit dem Haus fertig geworden. Hast du Lust noch bisschen Party zu machen?", fragte ich ihn.

"Klar! Ich hol dich gleich ab, dann zeig ich dir einen der angesagtesten Clubs hier. Schreib mir bitte deine Adresse.", antwortete er.

"Klar, bis dann.", sprach ich.

"Bis dann.", und schon hatte er aufgelegt. Die Adresse schrieb ich ihm kurz, machte mir die Locken nochmal nach, frischte mein Make-Up auf und schon hörte ich die Klingel.

Ich ging nach unten, zog mir meine Lederjacke an und öffnete die Türe.

"Klappe zu, es zieht.", lachte ich, als ich bemerkte wie Marve's Kinnlade nach unten kippte.

Marve: "Du siehst heiß aus!"

Ally: "Glaubst du, dass du schlecht aussiehst? Tzz, schau dich mal an."

Marve: "Ich weiß, dass ich gut aussehe."

Ally: "Selbstverliebt?", gab ich zurück, während ich ihn mit meinen Fingern ein kleines bisschen nach hinten schubste.

Marve: "Nö, ich doch nicht."

Wir umarmten uns und lachten, genau diese lustige, süße Art liebte ich an Jungs.

Als wir um die Ecke gingen, sah ich einen richtig schönen BMW.

"Hast 'ne Bank ausgeraubt oder was?", grinste ich.

"Schlechter Scherz.", antwortete er.

Wir setzten uns ins Auto und fuhren los. Was mich störte war, dass er wie ein Lebensmüder durch die Stadt kurvte, aber ich wollte nichts sagen, da ich ihn echt süß fand und keinen Streit verursachen wollte.

Marve: "So, wir sind da, aussteigen hübsche Lady."

Ally: "Pass auf, dass du nicht auf deiner Schleimspur ausrutscht."

Er grinste arrogant und öffnete mir die Tür. Ich versuchte so elegant wie möglich auszusteigen, aber ich bildete mir ein, dass es wie bei diesen "Expectation-Reality"(Vorstellung-Realität) - Bildern aussah.

Deswegen musste ich grinsen.

Wir betraten den Club, der prallvoll war. Marve griff nach meiner Hand und ließ sie nicht los, bis wir an der Bar waren. Wir bestellten uns einen Pina Colada und quatschten dabei über Gott und die Welt.

Marve: "Ally ich geh kurz auf's Klo."

Ally: "Bitte beeil dich."

Marve: "Werde ich."

Er stand auf und war sofort in der Menschenmenge verschwunden.

Plötzlich bemerkte ich einen Penner, der mich pervers angrinste und auf mich zuging.

Penner: "Hey Süße."

Ally: "Spar dir dein Gerede, ja?"

Penner: "Na, du willst wohl mehr als nur reden, nicht? Gut, komm."

Ally: "Ich schwör dir: wenn du mich anfasst, dann hast du das letzte Mal ein Mädchen angegraben."

Penner: "Jetzt wird die Schlampe auch noch frech."

Ally: "Guck dich mal an, kein Wunder, dass du's so nötig hast."

Auf einmal kam er näher und fuhr unter mein Shirt. Ich versuchte mich zu wehren, doch es gelang mir nicht.

"Bitte, lass mich.", quengelte ich.

Er ließ nicht locker und wollte mich gerade mitzerren, als Marve zurückkam und ihm in sein Gesicht schlug. Der Mann ließ sich das nicht gefallen, schlug zu, verfehlte aber Marves Gesicht und traf meines.

Plötzlich wurde mir schwindelig und ich konnte mein Gleichgewicht nicht mehr halten. Das letzte was ich bemerkte war, dass ich mit voller Wucht auf den Boden prallte.

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