Glock 17//Hawaii Five-0 FF

~4~

Steve schaut Maria tief in die Augen, als würde er dadurch etwas über sie herausfinden können, oder wollen. Maria stattdessen wendet nach einigen Sekunden den Blick ab. Sie hat besseres zutun, als sich hier in die Augen ihres Bosses zu verlieren. Anscheinend bemerkt dies auch ihr Gegenüber, denn er dreht sich weg und sagt:"Warte kurz. Ich gebe dir eben deine Dienstwaffe". Damit geht er zu einem abgeschlossenen Schrank und kramt darinnen. In Maria kommt der Drang auf etwas zusagen, da die jetzige Stille nur noch unangenehm ist:"Danny hat Familie?". "Ja er hat eine Tochter. Denno und seine Frau sind geschieden. Es gab auch einen Sorgerechtsstreit, doch das sollte er dir selbst erklären", sagt Steve und dreht sich um, sodass er direkt vor Maria steht. Nur noch wenige Zentimeter sind zwischen den Commander's. Daraufhin geht Maria einige Schritte zurück. Steve's Gesichtsausdruck verändert sich von leicht erschrocken zu normal. Er streckt Maria eine Waffe entgegen und fragt:"Was ist eigentlich mit deiner Familie?". Sie zieht nur eine Augenbraue hoch. Er schaut sie fragend an. "Nimm sie schon".
"Sag mal willst du mich beleidigen?", fragt Maria lachend,"Eine Glock 17".
"Was ist daran so schlimm?"
"Sie wurde in Österreich produziert. Ich bin Deutsche", sagt Maria vollkommen ernst.
"Achso na dann", lacht Steve und sucht eine andere Waffe,"Hier bitte". Damit gibt er ihr eine Sig Sauer P226. "Vielleicht auch noch mit Laser?". "Nein Danke. So einen Schnickschnack brauch ich nicht". Damit steckt sie sich ihre neue Dienstwaffe an ihren Gürtel. "Bekomme ich noch eine Antwort? Deine Familie?", hackt Steve nach. Maria weiß, dass dieses mal ihre Antwort nicht so freundlich sein wird. Bei diesem Thema sollte man sie in Ruhe lassen. Sie schließt die Augen und atmet tief ein:"Nein. Das -lange Pause- geht dich nichts an". Damit ist das Gespräch wohl beendet. Steve geht ohne ein Wort zusagen in sein Büro. Dann muss sich Maria wohl ihrem Computertisch widmen.

Einige Zeit später öffnet sich schwungvoll die Glastür. Maria fährt schnell rum. Steve kommt ebenfalls aus seinem Büro wieder.
"Was gibt's?", fragt er.
"Boss, wir haben nichts rausbekommen, die haben vollkommen dicht gemacht", erklärt Kono.
"Sie dachten wir sind von dem Tierschutz, anscheinend haben die dort auch Probleme", erklärt Chin.
"Mist. Was machen wir nun. Ich meine wir müssen da irgendwie rein".
"Undercover?", fragt Kono.
"Wie denn?", fragen Chin und Steve gleichzeitig.
"Ich habe mich da mal belesen. Sie bieten spontane Reitkurse an, wenn der Preis stimmt", erklärt Maria.
"Ok, nur wer geht da rein?", fragt Chin.
"Uns kennen sie schon, außerdem wir kommen von hier. Das fällt auf, wenn ihr Flitterwochen in Hawaii macht", sagt Kono, die sich ihr Lachen verkneifen muss.
"Wie bitte? Wir?", fragt Maria ernst und legt ihren Kopf schief.
"Sie hat Recht", sagt Steve,"Das machen wir so".

Schon sitzt Maria wieder neben Steve im Geländewagen und beobachtet die Umgebung. Alles ist öde hier draußen und flach. Der perfekte Weg für eine Galoppstrecke. Schon kommen Erinnerungen in ihr auf, wie sie und ihre beste Freundin über die Stoppelfelder fetzen. Wenn es doch bloß wieder so wäre wie früher, denkt Maria, dann wäre alles wieder...
"Sag mal, freust du dich schon?"
"Ja sehr sogar", sagt Maria und lässt eine längere Pause,"Du meinst das doch hoffentlich nicht ernst?"
"Nein wir sind doch undercover Schatz, da musst du nun mal mit mir so reden".
"Ich weiß das doch Babe", sagt Maria. Kurz danach brechen Beide in Lachen aus, nachdem sie realisiert haben, wie dumm das gerade war.

Sie steigen aus. Da ist dieser Geruch, den Stone vermisst hat. Landluft. Steve unterdrückt sich ein Lachen und Maria fällt auf, wie dumm dieser Einatmer gerade ausgesehen haben muss. "Du brauchst nicht zu übertreiben, Schatz", sagt Steve und nimmt Stones Hand. "Das sagt der Richtige", damit zieht Maria den lachenden Steve hinter sich her.
Der Hof ist sehr runtergekommen, von der Fassade fehlen schon einige Bretter. Maria und Steve gehen als erstes an eine Art Rezeption. Dort sitzt ein minderjähriges Mädchen. Und begrüßt die Beiden. Steve stellt sich und seine "Frau" vor. Sie fragen nach den Preisen, die wie sich herausstellt unglaublich hoch waren. Steve bucht eine halbstündigen Austritt in alleinregie, also ohne Hilfe.

Auf den Weg zur Koppel fragt Steve Maria:"Du gibst mir aber das Geld zurück?". "Nein tut mir leid Schatzi", antwortet Maria und haut Steve freundschaftlich auf den rechten Oberarm. Damit schwingt sie sich gekonnt über den Zaun hinweg und geht schnell auf den Fuchs zu, dass sie ihm das Halfter anziehen kann.
"Wie macht man so was?", ertönt über die Weide, oder auch,"Hey! Bleib stehen!"
Maria lässt ihren Blick über die riesige Koppel schweifen. Und da entdeckt sie Steve der von seinem Schimmel über die ganze Weide geschleppt wird. Stone bricht in Lachen aus. Das erinnert sie an ihren, nein Sarah's Vater.
"Was lachst du so?", brüllt Steve. Doch anstatt zu antworten pfeift Maria einmal, das Pferd bleibt stehen und dreht seine in Ohren in ihre Richtung. Nach einem erneuten Pfeifen, kommt es auf Maria zugelaufen und macht vor ihren Füßen halt. Es hat Steve im Schlepptau. Er bedankt sich und fragt sie:"Warum hast du nicht den Schimmel? Ich dachte das ist so ein Mädchen Ding".
"Ich muss weniger putzen", damit geht Maria los und lässt ihren Boss hinter sich.

Innerhalb von 25 Minuten ist Marias Pferd, geputzt und gesattelt. Doch Steve's, naja. Also beschließt Stone McGarrett zu helfen und geht schon mal in die Sattelkammer.
"...waren die Cops hier!"
"Warte was?"
"Die haben das mit Smith mitbekommen"
"Ihr solltet ihn doch gar nicht umbringen! Nur das Geld holen"
"Er wollte die Cops...", sagt der eine, doch er unterbricht. Maria sinkt aus Reflex in die Hocke und bewegt sich schnell zu Steve. Er schaut sie nur fragend an, bis er die schnellen Schritte hört. Maria geht währenddessen zu seinem Pferd und schwingt sich auf dessen Rücken.
"Schaaaatzi? Können wir?". Als der Mann ankommt, dreht Maria sich gespielt erschrocken zu ihm.
"Oh tut mir leid", sagt er verlegen,"Ich dachte, ähm, ich wünsche Ihnen viel Spaß". Er dreht sich wieder um und geht.
"Bist du dir sicher? Ohne Sattel? Denk dran du wurdest an..."
Anstatt zu antworten treibt Maria das Pferd und reitet los.