Glock 17//Hawaii Five-0 FF

~14~

Sie liegt ganz still und gerade, ohne sich zu bewegen. Trotzdem sind ihre Augen geschlossen. Ungewöhnlich für sie. Denn für das, was sie alles durchgemacht hat, ist es verständlich unruhig zu schlafen. Doch in ihrer neuen Umgebung ist das anderes. Doch vielleicht schläft sie gar nicht.

Die Tür geht lautlos auf. Stattdessen macht jemand anderes Geräusche. Sarah taumelt in das große Wohnzimmer. Maria reißt ihr Augen auf. Sarah fällt ein paar Schritte zurück:"Erschrecke mich doch nicht so. Ich dachte du schläfst". Die Brünette antwortet:"Schön wenn ich überhaupt schlafen könnte". Ohne zu reagieren, setzt sich ihre beste Freundin neben sie auf die Couch und lässt sich fallen. Stone verzieht das Gesicht und rückt weg. "Weißt du, die Bars in Hawaii sind echt gut", lacht Sarah leise. Bevor Maria antwortet kann, bemerkt sie, dass sich ihre ehemalige Partnerin beruhigt hat. Sie schläft. Der Commander versucht das Gleiche, doch es bringt nicht's. Sie reißt die Augen wieder auf. Sofort danach landet sie auch noch unsanft auf dem Boden. Deswegen hasse ich es neben Sarah zu schlafen, denkt Stone und steht auf.
Erst als sie in der Küche ankommt, bemerkt sie wie hell es schon ist. Maria stützt sich auf der Theke ab und schaut nachdenklich aus dem Fenster. Wieder fällt ihr auf, wie schön eigentlich ihre Umgebung ist, doch sie bemerkt es nie.

Steve geht langsam die Treppe herunter. Ein dumpfes Geräusch hat ihn aus dem Schlaf gerissen. Im Erdgeschoss angekommen, fällt sein Blick als erstes auf das Sofa. Doch er kann nur Sarah erkennen, die tief schläft. Für einen Moment macht sein Herz einen Aussetzer, nach dem Motto nicht schon wieder. Er dreht sich um. Die Küchentür ist offen, durch den Spalt kann er grobe Umrisse einer schlanken Person erkennen. Er spielt mit dem Gedenken sie wieder in Ruhe zulassen. Doch der Reiz ist zu groß. Langsam kommt er den Umrissen näher. Jetzt erkennt er sie auch richtig.
Maria dreht sich um, da sie dachte sie hat jemanden hinter ihr gesehen. Und da steht er. Durchtrainiert, Tattoos an den Oberarmen und diese kurzen braunen Haare. Sie könnte sich nur beim anschauen in ihn verlieren. "Was machst du hier?", reißt er sie aus den Gedanken. Maria lächelt und sagt:"Das könnte ich dich auch fragen". Auch Steve lächelt und geht auf sie zu:"Naja, ich wohne hier und du?". Auch sie macht nun einen Schritt in seine Richtung:"Naja, mich hat ein hübscher Kerl eingeladen".
Einige Zeit ist Stille. Maria fällt auf, dass sie die Ruhe lange nicht mehr vermisst hat. Doch sie hat jetzt besseres zu tun, als zu philosophieren. Steve streicht ihr eine Strähne aus den Gesicht und landet mit seiner Hand gleich an ihrem Kinn. Er führt es zu sich und innerhalb von Sekunden liegen ihre Lippen aufeinander. Maria erwidert und vergisst alles um sich herum. McGarrett lässt seine Hände über ihren Rücken gleiten, während sie ihre in seinen Haaren vergräbt. Einige Zeit verharren sie so, bis Steve seine Hände an ihren Oberschenkeln wiederfindet. Er hebt sie hoch. Maria schlingt ihre Beine um ihn. Beide lachen in den leidenschaftlichen Kuss hinein. Als Maria Steve zu schwer wird, geht er einen Schritt nach vorne und setzt sie auf der Theke ab. Beide lösen sich von ihrem Kuss. Ihre Hände gleiten an seinem Hals vorbei. Woraufhin McGarrett seinen Kopf schief legt. Jetzt verteilt sie mehrere mal sanfte, aber auch weniger sanfte Küsse an diese Stelle. Steves Hände finden Platz an ihrer Taille. Langsam bahnt sich Marias Weg wieder zu seinem Mund. Erst als ein Handyklingeln sie unterbricht, gehen sie sich auseinander. Bevor Steve abnimmt, zeigt er auf Stone und sagt:"Das holen wir nach". Damit nimmt er ab. Maria verkneift sich ein lachen und springt von der Theke.
„Ja Sir. Wir kümmern uns drum. Auf Wiederhören Gouverneur", sagt Steve schnell, als würde er noch was wichtiges vor haben. Maria legt fragend den Kopf schief. Daraufhin zeichnet sich in seinem Gesicht ein Lächeln ab und er kommt ihr näher. Seine Hand fährt durch die Haarsträhne, die in ihrem Gesicht hängt. Als Sarah die Tür aufreißt, schrecken beide zurück, sodass Maria an die Kante der Theke anstößt. „Ähm Maria, ich ähm mir ist schlecht", sagt sie stotternd. Ihre beste Freundin packt sie an den Schultern und zieht sie raus. Dabei schaut Stone ihn mit einem entschuldigenden Blick an. Steve nickt und widmet sich seinem Handy.
Aus dem Badezimmer ertönen üble Geräusche. Währenddessen Sarah sich um ihrem Würgereiz kümmert, ziehen sich die Commander schonmal um, da sie einen Auftrag vom Gouverneur haben.

„Also Boss, was gibts?", fragt Kono als McGarret und Stone das Hauptquartier betreten.
„Der Gouverneur hat angerufen. Wir müssen Security spielen", sagt Maria gelangweilt. Chin zieht die Augenbrauen hoch und mustert Steve im Umgang mit Maria.
„Um was gehts?"
„Naja, es wurde anscheinend ein Terroranschlag auf eine Show geplant. Victoria Secret", erklärt McGarrett und klopft Danny lachend auf die Schulter,"Damit kennst du dich ja aus". Chin und Kono lachen ebenfalls. Nur von Maria kassiert er Fragwürdige Blicke.
„Na dann. Hauptsache ich muss keine Dessous tragen", bestätigt Denno.
„Was machen wir dann?".
„Keine Ahnung Cousin. Hat irgendwer eine Idee?"
„Vielleicht Undercover?", schlägt Steve vor und schaut Maria erwartungsvoll an. Auch die Anderen drehen sich zu ihr. Sie legt den Kopf schief:"Warum immer ich?"
„Ich bin einheimisch. Du bist ein Howdy", lacht Kono. Stone legt ihren Kopf in den Nacken, schaut an die Decke und denkt nach.
„Du sieht's wenigstens aus wie ein Model", sagt Chin, umrundet sie und bleibt hinter ihr stehen, mit dem Blick gesenkt, doch nicht auf dem Boden blickend. McGarrett funkelt ihn daraufhin böse an. Doch Stone kümmert sich nicht um ihren Boss, stattdessen dreht sie sich um und schaut ihren Kollegen an:"Anscheinend braucht dort jemand wieder Aufmerksamkeit. Bekommst wohl keine?". Daraufhin lacht die Truppe.
„Machen wir das so?", fragt Steve fürsorglich, nachdem er sich wieder eingekriegt hat und geht einen Schritt auf sie zu. Maria weicht zurück und nickt:"Ich muss mich aber vorher noch um jemanden kümmern".

„Ist das jetzt ihr ernst? Wir Beide sollen Model spielen?!", fragt Sarah aufgebracht.
„Anscheinend schon", antwortet Maria und muss sich ein Lachen verkneifen.
„Boah ey. Ist das immer so bei euch? Und warum lachst du so komisch?"
„Ich habe es vermisst, wenn du einen Kater hast", lacht sie endlich los.
„Ich dich auch!", sagt Sarah und haut ihrer Freundin spielerisch auf den Arm.
„Du sollstest lieber deinen Espresso-Tonic trinken"
„Jetzt hör doch auf mit Lachen. Das ist echt nützlich gegen einen Kater. Probier es beim nächsten Mal!"
„Ich bekomme keinen Kater", antwortet Maria wahrheitsgetreu und legt den sechsten Gang ein.

Maria schaltet den Motor aus, nimmt ihre verspiegelte Sonnenbrille und setzt diese auf. Sarah legt den Kopf schief:“Ist das dein Ernst?“. Die Brünette verdreht die Augen und steigt aus. In der frischen Briese fliegen ihre Haare im Wind.
Steve beobachtet das vorfahrende schwarze Auto. Er und Danny stehen vor dem Hintereingang und sollen, wie Kono und Chin, Verdächtige herausfiltern. Doch als Maria aussteigt, verändert sich sein ernster Gesichtsausdruck in einen anderen. Ihm bleibt der Mund offen stehen. In seinen Augen ist leicht anzusehen, was er gerade empfindet. Denno stößt ihn, als er seinen neuen Ausdruck sieht, in die Seite. Daraufhin macht McGarrett schnell den Mund zu und schaut wieder ernst drein.
“Bist du bereit Sarah für unseren ersten gemeinsamen Fall?“
“Immer doch“