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“Es ist nur Duke“, sagt Steve und legt beruhigend seine Hand auf Marias Schulter, welche sie durch einen Schritt nach vorne abschüttelt.
“Ich habe die Tatwaffe gefunden“. Duke gibt sie ihr. Kaliber passt, fällt Stone sofort auf.
“Es gibt Fingerabdrücke von einer Anela Loala“, erklärt Duke. Kono gibt den Namen sofort im Computer ein.
“Ein 14jähriges Mädchen?“
“Das kann nicht sein“, überlegt Danny.
“Nein, sie war es sicherlich. Vielleicht wurde sie ja von der Firma der Opfer vermittelt. Dann wird sie deswegen gemobbt und will sich rächen. Für ein Mädchen, in dem Alter, ist das schwer zu verkraften“.
“Gute Idee Maria. Du und Danny. Wir überprüfen das. Chin, Kono. Schaut ihr euch mal in dieser Firma um“.
Schon läuft Steve los. Wie Maria es hasst ihm gehorchen zu müssen, obwohl sie weiß, dass er jetzt ihr Boss ist. Doch anscheinend ist sie dies nicht mehr gewöhnt, da sie, laut Sarah, sonst immer den Ton angibt.

“Hat sich angehört, als würdest du dich damit auskennen“, sagt Steve und legt den nächsten Gang ein.
“Womit auskennen?“
“Mobbing“.
“Ein bisschen“, antwortet Maria kurz und knapp. Das geht niemanden etwas an. Dabei kommt in ihren Gedanken sofort Sarah's Gesicht auf. Sie lächelt Stone an. Wie gerne würde ich jetzt mit ihr die Bars unsicher machen.
“Wurdest du gemobbt?“, meldet sich Danny zu Wort.
“Nein. Gebt ihr denn auch mal Ruhe?“
“Wer?“
“Eigentlich geht dich das nichts an, Steve. Es war meine beste Freundin, Sarah“, sagt Maria plötzlich eingeschüchtert. Lieber sollte niemand in ihrer Vergangenheit herumwühlen.
“War es schlimm?“
“Ja, bis ich eingeschritten bin“
“Lass mich raten. Du bist in der Schule Amok gelaufen?“, fragt Danny lachend.
“Nein“, sagt Maria ebenfalls lachend,“Was denkst du von mir?“.
“Ich hätte mir das auch bei Steve vorstellen können“. Stone muss endlich lachen. Der Grund? Ein Kopfkino von Steve. Anstatt das McGarrett antwortet, macht er eine Vollbremsung, woraufhin Maria “Arschloch“ flüstert.

Danny klopft an einer hellen Haustür an. Ein wunderschönes Haus, denkt Stone, obwohl sie nichts mit Architektur am Hut hat. Eine schlanke, durchtrainierte Blondine öffnet dem Trio die Tür und begrüßt sie. Da McGarrett sich dieses mal auf etwas anderes, als seine Boss-Rolle konzentriert, spricht Maria stattdessen mit ihr:“Guten Tag. Commander Stone, Hawaii-Five-0. Das sind meine Kollegen Commander McGarrett und Detective Williams. Ist Anela Loala da?“
Die Frau führt sie kommentarlos durch den ebenfalls hellen Flur. An den Wänden sind viele glücklich aussehende Familienbilder aufgehängt. Maria kann sich solche Bilder nicht mehr ansehen und schaut stattdessen in die andere Richtung.
“Schatz, die Polizei ist hier“. Eine Rothaarige, ebenfalls unglaublich hübsche, junge Frau sitzt am Esstisch. Daneben ihre Tochter. Stone lehnt sich an der Wand an und beobachtet das Geschehen von abseits. Steve hat auch seine Sprache zurückgefunden:“Wir würden gerne mit ihrer Tochter Anela reden“.
“Was hast du schon wieder angestellt?!“, fragt die Rothaarige aufgebracht.
“Hey es ist okay. Wir wollen nur mit ihr reden“, beruhigt Danny sie. Maria löst ich von der Wand und hockt sich vor das Kind. Ihre Blicke fallen auf ihre Arme, alles ist voller blauer Flecke und Narben.
“Hallo, Anela. Wo hast du...“
“Die Betonung liegt auf dem A nicht E“, antwortet sie patzig.
“Dann halt auf die andere Weise“, damit stellt sich der Commander vor sie,“Wo hast du die her?“
“Was?“. Maria verdreht darauf hin ihre Augen und zieht ihre Waffe, mit der sie auf die Arme des Mädchens zeigt. Danny ist geschockt und will Stone die Waffe abnehmen, doch sein Boss hält ihn auf und schüttelt den Kopf. Marias Puls steigt immer höher. Wäre sie jetzt in Afghanistan, dann würde sie jetzt jeden, der etwas verbergen will, eine Kugel in den Arm jagen. Doch sie ist nicht in Afghanistan, sondern in Hawaii. Und die Person vor ihr ist kein Terrorist, sondern ein Kind. Ein Kind das trotzdem mit einem Mord zusammen hängt.
“Schule“, antwortet Anela stumpf. Mehr wollte Maria nicht wissen. Das überlässt sie doch lieber dem Vater der Task Force. Stone lehnt sich neben Steve und beobachtet Danny. Er versucht es auf die gute Art. Typisch Dad. Naja, eigentlich sollte ich sowas nicht sagen, denkt Maria, ich weiß ja noch nicht mal, wie das ist einen Vater zuhaben.
Ihr fällt auf, das die rothaarige Frau nicht mehr im Raum steht. Maria schaut sich um. Sie steht im Flur und funkelt die Commander böse an. Maria beschließt dem ein Ende zu setzen.
“Ist alles ok bei Ihnen?“
“Nein eben nicht!“, sagt die Frau etwas lauter,“Ist Ihnen nicht bewusst, dass sie gerade mit der Waffe auf meine Tochter gezeigt haben?!“. Maria atmet tief aus und schüttelt lachend den Kopf, woraufhin sie böse Blicke erntet.
“Sie hätten das Ihrer Tochter auch lieber früher erklären sollen. Ich habe dafür immerhin eine Lizenz“, damit dreht sie sich auf ihren Absätzen um und geht wieder zu ihrem Boss.
“Wir haben es versucht, doch sie wird hier nichts sagen. Wir nehmen sie mit“, sagt McGarrett und packt das Mädchen. Daraufhin schreit sie auf, doch mit einem kurzen “Reiß dich zusammen“ von Steve ist es dann auch getan.

Nach einiger Zeit beginnt das Mädchen wie wild herum zu zappeln. Maria wirft einen Blick auf die Uhr. Eine dreiviertel Stunde vor 11.
“Wo musst du um 11 hin?“, fragt Stone, ohne sie anzuschauen. Dafür kassiert sie fragende Blicke von allen im Auto.
“Woher wissen Sie das?“, fragt die Kleine und fasst nach ihrem Handy, doch Danny nimmt es ihr aus der Hand. Es sind Bilder von den Opfern und der Tatwaffe vorhanden. Das reicht Denno schon, bis er ein Bild von einem gewissen “Zyan“ entdeckt.
“Du musst wissen, Anela, ich hasse es in die Privatsphäre anderer einzudringen. Denn ich habe auch eine Tochter, musst du wissen. Aber Zyan ist definitiv zu alt für dich“
“Ich kann das alles erklären“
“Mach das in fünf Minuten“, sagt Steve,“Wir sind gleich da“.

Glock 17//Hawaii Five-0 FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt