1. Das Telefonat

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p.o.v. Marco

„Ich vermisse dich'', sagte ich zu meinem Freund, mit dem ich schon über 1 Stunde telefonierte. „Ich dich auch, aber wir sehen uns doch morgen. Wir fliegen schon morgen früh zurück, dann kann ich dich auch von der Schule abholen, wenn du willst'', meinte er darauf und ich musste grinsen, trotz dass es schwer ist mit einem Fußballprofi zusammen zu sein, bin ich glücklich. Er ist grad 1½ Jahre älter als ich und spielt schon beim BVB im Profikader. Im Moment ist er in Freiburg, da sie ein Auswärtsspiel hatten und sie haben gewonnen, er hat zwar nicht gespielt, aber ich bin trotzdem stolz auf ihn. Wir sehen uns nicht jeden Tag, aber wir telefonieren eigentlich immer. „Jaa, aber wäre es okay...also...ich mei-'', wollte ich gerade antworten, da unterbrach er mich schon und meinte: „Dich nicht küssen?'' „Ja, also nur wenn es okay ist, weil...also...ich habe mich ja noch nicht geoutet und so'', erwiderte ich zögernd. „Natürlich, ist doch kein Problem, wäre bei mir doch genauso. Ich habe mich doch auch noch nicht vor der Mannschaft geoutet. Alles gut... Ist okay, wenn ich jetzt auflege? Ich bin ziemlich müde und wir müssen beide morgen früh raus'', beschrieb er unsere Lage und gerade als er endete musste ich gähnen. „Okay, gute Nacht, bis morgen. Ich liebe dich'', meine ich grinsend und die letzten 3 Wörter flüsterte ich nur, da ich wusste, er verstehe es so oder so. Er erwiderte es und wir beendeten das Telefonat.

Als ich am nächsten Tag vom Wecker aufgeweckt wurde, wäre ich am liebsten liegen geblieben, doch ich wusste, dass ich nicht blau machen konnte. Mir fiel dann auch wieder ein, dass Louis mich abholen wollte und darauf freute ich mich schließlich schon. Also ging ich ins Bad, erledigte meine Morgenroutine und zog mir eine schwarze Skinny Jeans an und einen dünnen dunkel blauen Pulli an, da es jetzt nicht so kalt, aber auch nicht so warm war. Ich ging runter in die Küche, in der meine beiden Schwestern saßen und gerade anfangen wollten zu frühstücken, als sie mich sahen. Beide wünschten mir einen guten Morgen, während ich mir eine Müslischüssel aus dem Schrank holte und ich mich an den Tisch setzte. Als ich fast fertig war mit dem Frühstück, fragte meine Schwester mich kauend: „Soll ich dich mit dem Auto mitnehmen? Sofie habe ich schon gefragt und dann musst du dich nicht so beeilen.'' Meine eine Schwester, Lena, arbeitet schon als Fotografin und meine andere, Sofie, ist 2 Klassen über mir, also in der 12. Und macht dieses Jahr ihr Abi.

Lena fuhr mich und Sofie zur Schule und wir trafen sogar 10min zu früh ein. Als ich im Klassenzimmer ankam, waren Mia und Jonas, meine beiden besten Freunde, schon da und waren überrascht, dass ich so früh da war, da ich eigentlich immer erst kurz vor knapp kam. In den ersten beiden Stunden hatten wir Mathe, da dieses Fach für uns sehr leicht war, konnten wir miteinander ziemlich viel reden. Das soll nicht heißen, dass wir im Unterricht nie reden oder so, aber in dieser Stunde halt mehr als sonst. In den nächsten zwei Stunden hatten wir Musikvertretung. Das war ziemlich chillig, weil die Lehrerin zu uns meinte, dass wir machen dürfen, was wir wollen und auch Handys benutzen durften. Also schrieb ich ziemlich viel mit Louis, der grad ungefähr bei Schwerte war, daher nur noch circa 30-45min brauchte bis nach Dortmund. Natürlich redete ich auch viel mit Mia und Jonas, vor allem weil wir in der 5./6. Stunde eine neue Englisch Lehrerin bekommen würden und wir nur wissen, dass sie Frau Flößer heißt und ziemlich jung ist. Wir hatten keine wirkliche Idee. Wir hofften nur, dass die nett sei und ließen uns im Endeffekt überraschen.

Nach der Pause kam sie ins Klassenzimmer rein, begrüßte uns freundlich und stellte sich vor, natürlich alles auf Englisch. Danach erklärte sie uns ein ,,Kennlern-Spiel'', bei dem jeder einen Zettel bekommt, seinen Namen drauf schreiben muss und 3 Punkte, die einen beschrieben, was man mag oder ähnliches. Und die Klasse musste dann erraten, wem der Zettel gehört. Mir fiel erster nichts Besonderes ein, doch dann kam mir die Idee mich so zu outen. Es wäre nichts Besonderes, ich hätte es trotzdem hinter mir und ich könnte danach endlich offen damit umgehen. Meine Familie, Mia und Jonas wussten es seit circa einem Jahr, schon bevor ich mit Louis zusammenkam, und sie unterstützten mich immer. Ich überlegte mir 2 banale Punkte, die auf mehrere aus meiner Klasse zutreffen könnten.

Und dann kam dieser Zettel raus:

1. I have 2 sisters.

2. I like soccer.

3. I am bi.

Als Frau Flößer meinen Zettel sah, sah sie überrascht aus, nicht angeekelt oder so, aber überrascht. Somit wusste ich, dass sie definitiv nichts dagegen hätte. Nachdem sie ihn vorgelesen hat, wusste keiner außer Mia und Jonas, wem dieser Zettel gehörte. Jonas meldete sich nach einiger Zeit und löste mit seiner tiefen Stimme das Rätsel. Alle sahen mich überrascht an, doch lächelten sie. Sie nahmen es gut auf. In der 7.Stunde hatten wir noch Klassenlehrerstunde, meiner Meinung nach eine der unnötigsten Stunden. In dieser wurde ich sofort ausgequetscht, da die Mädels es auch sofort unserer Klassenlehrerin erzählt haben. Ich wurde einiges gefragt unter anderem auch, ob ich einen Freund hätte. Ich antwortete natürlich wahrheitsgemäß mit einem „Ja", doch bei der nächsten Frage wusste ich nicht, was ich antworten sollte, da diese lautete: „Wer ist es?" Ich überlegte und meinte dann: „Ich weiß nicht, ob er das will. Vielleicht kann ich es euch sagen, wenn ich mit ihm geredet habe" Als uns die Lehrerin endlich entließ, ging ich direkt raus, um Louis wiederzusehen. Wir hatten uns seit Donnerstag nicht mehr gesehen und heute war Montag. Als ich ihn am Schultor mit einem Pulli von mir und einer Cap, die er tief in sein Gesicht gezogen hat, sah, rannte ich auf ihn zu und umarmte ihn. Er schlang seine Arme um meinen Nacken und ich meine um seine Hüfte. Ich atmete seinen vertrauten Geruch ein und küsste ihn einfach. Er war sehr überrascht, doch erwiderte zärtlich. Als wir uns lösten, hörte ich „Aww's" und so um uns herum, doch ignorierte es. Er schaute mich fragend an, doch sagte ich nur leise zu ihm: „Können wir zu mir, dann erzähle ich dir alles.'' Er nickte, gab mir ein Helm und wir stiegen auf sein Motorrad, fuhren zu mir nach Hause. Ich liebte es Motorrad zu fahren, daher machte ich auch im Moment meinen Führerschein, damit ich endlich auch mal fahren kann.


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Hallöchen

Das war jetzt das erste Kapitel und ich habe es ungelogen vor mehr als einem Jahr geschrieben (Ende Mai 2018).
Aus diesem Grund hat sich mein Schreibstil im laufe der Geschichte verändert und manche Arten etwas auszudrücken sich stark verändert haben. Ich hoffe, ihr verzeiht mir das.

Ich dachte nie, dass ich die Story jemals veröffentlichen würde. Sie war eigentlich nur für meine Freunde, meine Schwester und mich gedacht, doch jetzt irgendwie hatte ich plötzlich den Drang dazu sie zu veröffentlichen.

Ich schreibe übrigens immer noch an der Story und ich hab keine Ahnung, ob sie überhaupt jemals ein richtiges Ende finden wird, mit welchem ich zufreiden bin, denn irgendwie sind Marco und Louis meine Babys geworden. Es ist meine erste richtige Story und ich hab noch keine Ahnung, wie viele Kapitel es insgesamt werden und wie lang die jeweiligen werden, denn ich habe immer nur runter geschrieben und nie Kapitelzeichen rein gemacht, dadurch muss ich jetzt die Entscheidungen fällen. Das waren jetzt auf Word 2 Seiten, ich habe im Moment 30 Seiten geschrieben, also wenn das hier überhaupt irgendjemand lesen wird, dann können ihr euch auf noch ein paar Kapitel freuen ;)

Bis zum nächsten Kapitel
Eure Pika <3

30.06.19

Marco und Louis - Wenn Fußball und Handball aufeinander treffenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt