Kapitel 16

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Adrijana POV

Gedankenzerfressen erledige ich meinen Job bei der Show. Ich erwische mich immer wieder selbst dabei wie sich meine Gedanken zu etwas anderen abwenden als meiner Arbeit, wo eigentlich meine Gedanken sein sollten. Die Show ist mitten im Gange und alles verläuft reibungslos. Ich laufe meine Checklist auf und ab damit auch weiterhin alles reibungslos verläuft.
„Hey Adi" höre ich eine männliche Stimme hinter meinem Rücken euphorisch rufen. Die Stimme ist mir sehr wohl bekannt.
„Na Joshi" antworte ich fröhlich zurück. Joshi und ich haben uns in den letzten Tagen immer besser kennengelernt und wir verstehen uns echt super. Wir sind mittlerweile befreundet und ich hätte niemals erwartet auf diesem Event so gute neue Freunde kennenzulernen, die privat genau so crazy sind wie ich. Meine Freunde in Berlin kennen meine verrückte Seite, diese Art muss man an mir akzeptieren weil ich mich definitiv nicht für irgendwelche Menschen verstelle.
„biste am arbeiten oder was?" gibt er mit einer sarkastischen Art von sich.
„weißt doch ich bin fleißig" antworte ich humorvoll. Er nickt ironisch und wir beide müssen lachen.
„Wie sieht's aus, nachher noch was essen?" fragt er mich. Wir waren die letzten Tage oft zusammen essen nach der Show. Wir hatten immer eine Menge Spaß bei unseren Abendessen weil wir beide so ziemlich gleich ticken im Kopf.
„Sieht schlecht aus, treff mich nachher mit Raphael" sage ich nun etwas unsicher und kratze mich am Kopf. Joshi und ich hatten natürlich auch über das Thema Raphael geredet weil er das ja nun leider unmittelbar mitbekommen hat. Er findet ich soll mich zusammen reißen und mir so einen Mann wie Raphael nicht entgehen lassen. Allerdings ist diese Entscheidung mich auf Raphael einzulassen nicht ganz einfach für mich.
„Endlich redet ihr mal das ist dass einzig richtige dass ihr euch aussprecht."
Tief durchatmend und mit hochgezogenen Schultern gebe ich nur ein „hm ja mal sehen" von mir.

So schlimm kann es nicht werden spreche ich mir zu vor dem Spiegel, nachdem ich mir ein Zopf gebunden habe. Noch ein letzter Blick in den Spiegel und ein tiefer seufzer und ich verlasse mein Hotelzimmer. Raphael und ich haben uns nach dem Konzert ausgemacht das wir uns in der Lobby treffen.
Mit großen Schritten steige ich aus dem Fahrstuhl aus und sehe auch schon Raphael in der Lobby stehen. Sein Blick wendet sich zu mir. Dieser scheiss heiße Blick macht mich verrückt. Er checkt offensichtlich mein Outfit aus, was keineswegs besonders ist. Desto näher ich ihm komme desto schöner wird seine Fassade, wie kann man bitte so heiß sein? verdammt. Selbstbewusst und ohne mir meine hingabe zu ihm anmerken zu lassen stehe ich vor ihm. „Wollen wir?" fragt er mich mit ernster Miene. Ich nicke nur und wir laufen gemeinsam nebeneinander aus dem Hotel.

Wir schlendern einfach nur durch die Stadt und unterhalten uns wie so gewohnt über oberflächliche Themen.
Aus dem Nix bleibt er abrupt stehen und wartet darauf das ich dasselbe tue.
Ich wende mich seinem sturen Körper mit einem skeptischen Blick und hochgezogenen Augenbrauen zu.
„Du bist mir eine Erklärung schuldig Adrijana Limovic."
„Kann sein Raphael Ragucci." antworte ich selbstbewusst mit dem Versuch nicht seinem heißen Blick zu verfallen.
„Was hab ich falsch gemacht an dem Abend? Warum hast du dich einfach verpisst? Du hast mich einfach da sitzen lassen. Verdammt Adrijana das war eine unglaubliche scheiß Aktion." er ist zurecht aufgewühlt und sauer. Es war eine scheiß Aktion von mir und ich schäme mich immer noch selber dafür, so einen tollen Menschen so behandelt zu haben.
„Ich weiß" antworte ich enttäuscht. Ich lasse meinen Kopf in meinen Nacken fallen und atme tief die kalte Nachtluft ein mit geschlossenen Augen. Nach einem kurzen Moment stille richte ich mich wieder auf. Raphael tritt einen Schritt näher zu mir.
„Sag mir, warum?"
Ich bringe kein Wort heraus, jeden Moment in dem ich weiter in sein enttäuschtes Gesicht gucke könnte ich mich selber schlagen.
„Warum?!" wird er nun etwas lauter. Die Situation spitzt sich zu und beide Seiten sind sichtlich angespannt.
„Man verdammt, keine Ahnung. Diese ganze Sache ist komisch für mich und ich hatte den Moment falsch aufgefasst und meine Leitungen sind druchgebrannt."
sein Gesicht entspannt sich etwas und er schaut mich einfühlsamer an.
„Ich wollte mich einfach nur auf meinen Job konzentrieren und dann hab ich dich kennengelernt und habe praktisch alle meine Regeln gebrochen und über den Haufen geworfen. Es hat mir unglaublich Angst gemacht was für eine Kontrolle du über mich hast und wie ich dir verfalle. Ich hab mich gefragt in was für Lebenssituationen du auf mich Einfluss haben könntest und diese Überlegungen hat mir echt Angst gemacht. Ich habe gerne die Kontrolle über mein Leben und möchte diese auch nicht abgeben. Aber in deiner Nähe bin ich so schwach und beeinflussbar."
Auch wenn sein Gesichtsausdruck sich nicht verändert hat kann ich praktisch ablesen wie er sich fühlt. Mit so einer Offenbarung hat er anscheinend nicht gerechnet. Ohne weiter ein Wort zu verlieren greift er nach meiner Schulter und zieht mich zu sich heran. Zuerst bin ich etwas perplex, kann mich dann aber ziemlich schnell mit seiner muskulösen Brust anfreunden und aufatmen.

Nächste Woche Donnerstag gehts weiter. Sorry für die komischen Uploadzeiten 😅

und dann kam erWo Geschichten leben. Entdecke jetzt