Kapitel 7

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Raphael POV

Der Vorhang fällt und John und ich fangen an mit Prominent zu performen. Die ganze Aufregung und Anspannung am Anfang lässt langsam nach und ich kann mich zu 100% auf das Konzert konzentrieren. Naja fast 100%, ein kleiner Teil von meinem Kopf kann nicht aufhören an Adrijana zu denken. Immer wieder schweifen meine Gedanken zu ihr. Wenn ich an ihre wunderschönen Augen, ihren perfekten Körper und ihre positive Austrahlung denke wird mir warm um's Herz.
Ich versuche die Gedanken an Adrijana weg zu schieben und mich auf das Konzert zu konzentrieren.

„Die Show ist crazy bruder" sagt John, „unnormal, wir leben unseren Traum.." antworte ich. Gerade sind die Jungs auf der Bühne um Obststand 2 Songs zu performen und ein paar andere Meisterwerke der Jungs. John und ich trinken was und atmen kurz durch, bevor es weiter geht mit der Show.
Nach der kurzen Verschnaufpause geht es auch schon weiter. Ich genieße diese Show so sehr, jede Show die ich performe ist etwas besonderes für mich. Ich werde immer wieder daran erinnert warum ich eigentlich Rapper bin und wieso ich es so sehr liebe.

-nach der Show-

Ich hole tief Luft und veratme die Anstrengung der Show. Es ist vorbei, die erste Show der PaP2 Tour. Und es war verdammt geil, ich kann es kaum erwarten die nächste Stadt abzureißen.

Ich hab mich in den Backstage Bereich gesetzt und unterhalte mich mit ein paar Jungs. Wir lassen der Show nochmal Revue passieren und überlegen wo wir vielleicht das ein oder andere mal etwas verbessern könnten um der Show noch den gewissen Feinschliff zu geben. „Naja Raf dann sprich doch einfach mal mit Adrijana, die kann da bestimmt was machen" sagt Joshi. „Ihr seid schon beim Vornamen?" fragt Max, „Ohh verdammt, vielleicht macht auch Joshi das Rennen und klärt sie sich" sagt Alex amüsiert. Joshi schüttelt einfach nur seinen Kopf und schmunzelt, dabei wirft er mir einen Blick zu. Ich weiß zwar nicht was er mir damit sagen will aber alleine schon das er bei dem Thema Adrijana zu mir guckt sagt mir das er die intensiven Blicke zwischen ihr und mir mitbekommen hat. Ich musste das später unbedingt mit ihm bereden. „Ich werd mal Frau Limovic suchen und sie fragen" sage ich dann und erhebe mich aus dem Ledersofa und verlasse den Backstage Bereich.

Sie könnte sich praktisch jetzt überall aufhalten, kein Plan wo ich suchen soll. Ich frag einfach mal rum. „Sorry, sie haben nicht zufällig Frau Limovic gesehen?" frage ich eine junge Frau, ey das ist doch die, die sich Max klären wollte. Als ich das denke muss ich anfangen leicht zu grinsen, der Korb den sie verteilt hat war einfach zu lustig. „Nein" mit einem spöttischen Gesichtsausdruck wirft sie mir das Nein an den Kopf. Ich habe das Gefühl das sie es sogar weiß es aber mir nicht sagt, weil ihr Anscheinend mein Auftreten nicht passt. „Ganz sicher das sie das nicht wissen?" hake ich nochmal nach. Tonlos deutet sie mit ihrem Finger auf das große Tor hin, es führt nach draußen auf den Hof wo die Busse stehen. „Gracias" bedanke ich mich leicht ironisch, sie hat allerdings ihren Körper schon von mir abgewendet und sich verpisst. „Zicke" flüstere ich in mich rein.

Ich setze mich nun in die Richtung nach draußen fort und schaue mit meinem Kopf nach Links und Rechts um sie zu finden. Bei meinem suchenden Blick bleibt er an einer Gestalt hängen die auf einer Bordsteinkante sitzt. Desto näher ich an Adrijana ran laufe sehe ich das sie anscheinend telefoniert. Kurz überlege ich umzudrehen und sie ungestört zu lassen. Doch den Plan werfe ich schnell wieder über Bord und laufe mit großen Schritten auf sie zu. Ich kann nun hören das sie ziemlich aufgebracht ist und praktisch in ihr Handy reinschreit. Uns trennen nurnoch weinge Meter. „Wie oft soll ich es noch wiederholen?! Nein und damit ist das Gespräch beendet!" hastig zieht sie ihr Handy von ihrem Ohr weg und drückt entschlossen auf den Auflegknopf.

Jetzt bemerkt sie mich, sie guckt eingeschüchtert und verwundert. Ihr war es deutlich unangenehm das ich mitbekommen habe wie sie sich am Telefon gestritten hat. Sie schaut mich einfach nur an und bringt kein Wort raus. Ich bleibe vor ihr stehen. „Hey, alles Gut bei dir?" frage ich sie. „Ja alles Super" antwortet sie mit einem unsicheren Lächeln auf ihren perfekten Lippen. Ich will sie fragen warum sie so aufgebracht ist aber habe das Gefühl das wir uns einfach zu wenig kennen um über Private Dinge zu reden.
Aber ich kann einfach nicht anders „Gibt's Ärger im Paradies?" platzt es aus mir raus. Was für ein behinderter und unangebrachter Spruch ihr gegenüber, kann ich nicht einfach mal nachdenken was ich sage, am liebsten würde ich mich grade selber dafür schlagen. In der Hoffnung das sie mich jetzt nicht für ein unsensiblen Menschen hält warte ich auf eine Antwort von ihr. „Haha kann man so sagen, mein kleiner Bruder bringt mich wieder zum überkochen" sagt sie mit einem, unerwarteten Lächeln meinerseits. Erleichtert atme ich auf „Ach die Geschwister, kenn ich" sage ich, nun auch mit einem Lächeln. „Was hat er angestellt?" hake ich nach. „Er verlangt schonwieder Dinge von mir die einfach unmöglich sind. Ich möchte dich aber echt nicht mit den Geschichten von meinem Bruder langweilen" antwortet sie. „Das klingt doch interessant, erzähl ruhig weiter" sage ich mit einem wirklichen Interesse an ihrem Privatleben. „Das ist mir jetzt unangenehm das zu sagen aber er wird in Berlin bei dem Konzert dabei sein." sagt sie unsicher. „Wieso? Das ist doch mega." sag ich mit einem fragenden Blick. „Naja es geht darum das er weiß das ich hier am Arbeiten bin..." das Wort 'Arbeiten' betonte sie deutlich „...und er nutzt das aus und denkt ich könnte ihn angeblich in den Backstage Bereich bringen damit er ein Foto mit euch machen kann. Was natürlich totaler Unsinn ist, ich versuche ihm auch klarzumachen das er sich das abschminken kann! Wirklich ich würde sowas auch niemals fragen."

Sie spricht so schnell und aufgebracht das ich nicht jedes Wort verstehe.
„Das brauch dir doch nicht unangenehm sein, dein Bruder kann uns gerne im Backstage besuchen" ich versuche die Anspannung zwischen uns zu lösen, die sie aufgebaut hat. Ich will nicht das sie sich in meiner Nähe unwohl fühlt. Sie schaut mich mit einem überlegenden Blick an „Ne-ein, das wäre wirklich nicht okay. Ich möchte nicht das ihr euch von mir ausgenutzt fühlt."
„Niemand fühlt sich von dir ausgenutzt, du machst ganz tolle Arbeit und wir schulden dir nach der ganzen Tour definitiv was. Sag deinem Bruder bescheid, er darf uns gerne im Backstag besuchen." Noch bevor sie mir wiedersprechen kann stehe ich auf. Ich steh vor jetzt vor ihr, ihr Blick fällt in meine Augen. Ich ziehe meine Hand aus meiner Hosentasche und halte sie ihr hin, um ihr beim aufstehen zu helfen. Sie greift nach meiner Hand und zieht sich an meiner Hand hoch. Kurz stehen wir einfach nur da und gucken uns in die Augen. Eine unglaubliche Spannung baut sich auf.

„Er wird den Backstage nicht freiwillig verlassen" unterbricht sie die Stille, sie öffnet leicht ihren Mund und lächelt. Dieses Lächeln, es macht mich nervös. Niemand sonst schafft es mich mit seinem Lächeln so derart anzustecken. Auch ich fang an zu schmunzeln „Dann werde ich ihn wohl raustragen müssen" sage ich sarkastisch. Sie wendet ihren Blick von meinem Gesicht ab , sie schlendert sich an meinem Körper vorbei um wieder in die Halle zu laufen.

Ich gucke ihr hinterher. Wie schafft es diese Frau mein Intresse in ihr jede Sekunde noch mehr zu wecken. Klar hätte ich sie jetzt in einen innigen Kuss ziehen können aber es wäre nicht richtig gewesen. Irgendwas strahlt sie aus, was sich von mir fernhalten will. Zugerne würde ich wissen was sie grade gedacht hat.

und dann kam erWo Geschichten leben. Entdecke jetzt