Kapitel 5

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Adrijana POV

Mittlerweile hatte ich die Chance mich etwas zurückzuziehen und zu entspannen, wenn man es so nennen kann. Ich sitze auf irgendeiner Box wo Elektronik verstaut ist, esse ein Sandwich vom Catering und spiele Candy Crush. Ich bin wirklich begeistert von der Cateringfirma, alles was ich bis jetzt probiert habe ist mega lecker.

Im Moment laufen alle Fans, wie die verrückten Zombies, in die Halle. Jeder möchte natürlich in der ersten Reihe stehen, also werden sich die besten Plätze erkämpft. Während ich mir das durch den Kopf gehen lasse hebe ich meinen Kopf und frage ich mich mal wieder, ob die Musik der Jungs mir gefallen wird.

Ich habe einmal in meinem Leben Deutschrap gehört, mein Bruder Enricko fährt voll auf diese Gruppe KNM oder KMN, was auch immer, ab. Er hat vor kurzem seinen Führerschein bestanden und pumpt ohne Ende Deutschrap in dem Auto unserer Mutter, während sie einen Traumurlaub mit ihrem Freund macht. Enricko weiß das ich ein Event leiten werde in den nächsten Wochen, das konnte ich ihm natürlich nicht verheimlichen wenn ich solange nicht Zuhause bin. Das ich auf einer Tour mit Rappern gehe, wollte ich ihm zuerst garnicht nicht sagen, vorallem nicht mit wem, ich wusste ja nicht ob er dann komplett freidreht weil sie vielleicht von dieser Rapper Gruppe sind und mir jeden Tag schreibt das ich irgendwelche Fotos für ihn machen soll.

Nachdem ich das ganze Rap und Tourzeug erfolgreich in seiner Nähe meiden konnte, fand er es dann doch noch raus. Was eigentlich nur mir zu schulde kam, ich hatte ein Bild von mir, in meine Instagramstory gestellt und den Ort Münster verlinkt. Nicht sehr geschickt von mir.
Daraufhin hat Enricko mir ganz aufgebracht „Adi wann hattest du vor mir zusagen das du die größte Deutschraptour die es jemals gab, organisierst??? DEIN ERNST???" geschrieben.
„Sorry aber wusste nicht das du die soooo feierst" schrieb ich provokant zurück. Das Streitgespräch von heute Nachmittag endete schnell nachdem ich ihm versprach nach einem Autogram zu fragen. Was mir natürlich unglaublich unangenehm ist, welche professionelle Person fragt während der Arbeit, seinen Kunden, nach einem Autogram?
Niemand.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen als sich plötzlich Monika neben mich setzt.
„Na läuft alles gut bis jetzt?" fragt sie mit einem zarten Lächeln. „Ja soweit ist alles bereit" antworte ich freundlich.
Nach kurzer Stille bricht es einfach aus Monika raus.
„hast du dir mal die zwei Artisten angesehen? Das sind vielleicht zwei Clowns! Laufen hier mit Trainingsanzug rum, trinken unmengen an Alkohol und werfen mit Geld im Backstage rum. Ein Typ mit einer Afrofrisur hat mich vorhin gefragt ob ich Bock auf einen Quickie hätte. Was ist nur los mit denen?". Leicht amüsiert lache ich „und was hast du geantwortet?". „Ich hab ihn gefragt ob er nh Brille brauch. Man hat erkannt das ich keine Intresse an ihm habe. Er meinte ich soll ihm niewieder irgendwelche falschen Signale senden" mit einem fragenden und verzogenen Gesicht guckt mich Monika jetzt ganz verwirrt an. Ich musste einfach anfangen zu lachen, das kann noch lustig werden.

Wir werden aus unserem Gespräch gerissen als die Jungsgruppe brüllend im Gang lang läuft, in Richtung Bühne.

„Nadann wollen wir mal" sag ich zu Monika, steh auf und mache mich auch auf den Weg Richtung Bühne. Monika sitzt immernoch mit einem geschockten Blick in Richtung Gang auf der Box, für sie sind die Jungs anscheind irgendwelche Tiere, die sie garnicht ausstehen kann. Ich kann mir kaum mein Lächeln unterdrücken wenn ich daran denke wie Monika sich wohl die nächsten Wochen hier durchkämpfen muss.

Raphael und John stehen schon auf der Bühne. Mit einem prüfenden Blick schaue ich die beiden an, dann seh ich wie Raphael mir einen Blick zuwirft. Dieser Blick ist so intensiv das ich den Augenkontakt nicht halten kann, nachgebe und eingeschüchtert woandershin gucke. Seine Augen waren auch noch bei einer guten Distanz unglaublich schön. Diese Augen nahmen mich ein und setzten mich in eine Art Trance.

Ich werde aus meinen Gedanken, von der kreischenden Menge gerissen. Alle Menschen in dieser Halle schreien sich praktisch gegenseitig an, man merkt wie sehr sie sich aber auch freuen. Diese Stimmung löste eine leichte Gänsehaut auf meinen Armen aus.

Das Tuch fällt.

John und Raphael fangen an zu singen oder rappen, wie auch immer. Der Song wird mit einer so unglaublichen Freude und Stärke performt. Dieses Lied gefällt schon mal sehr.

„Erwartet man garnicht,nh?" spricht mich ein Mann, über meine Schulter an.

und dann kam erWo Geschichten leben. Entdecke jetzt