You don't know me like you think you do

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Ich drehte mich auf den Bauch und drückte mein anderes Kissen auf meine Ohren. Was war da so laut? Ich drehte mich auf die Seite und schlug meine Augen auf, als das extrem laute Zwitschern nicht verklang. Verwirrt richtete ich mich auf und suchte mit meinen Augen mein Zimmer nach dem ab, das diesen Ton verursachen könnte. Als ich den Ton ein letztes Mal hörte, wanderte mein Blick zum Türrahmen, aus dem sogleich etwas, das aussah wie ein Vogel, verschwand. Ich runzelte die Stirn. Was war das? Ich blickte auf die Uhr, welche neben dem Bett auf dem Nachttisch stand. Es war jetzt 7:30 Uhr. Gestern hatte ich mit Wladimir abgemacht, dass ich heute Morgen um 8:30 Uhr unten sein werde, um mit der Arbeit zu beginnen. Müde schob ich die Bettdecke von mir und stand auf, um kurz unter die Dusche zu stehen.

Das kalte Wasser half mir, wach zu werden und konnte meine Müdigkeit ein bisschen vertreiben. Nach dem gestrigen Abend, brachte ich zuerst kein Auge zu. Charlie hatte mich so sehr aufgeregt. Selbst als ich schon im Bett lag, hatte ich vor Wut immer noch gezittert und mein Herz hatte laut gepocht. So konnte ich einfach nicht schlafen, weshalb ich mich noch kurz an den Schreibtisch gesetzt hatte, um Zissy eine Antwort auf Ihren Brief zu schreiben und Rosie am selben Abend loszuschicken, um ihr diese zu bringen. Natürlich erwähnte ich dabei nichts von gestern Abend. Zissy würde sich schreckliche Sorgen um mich und meine Entscheidung machen, wenn sie wüsste, wie meine Ankunft hier verlaufen war. Sie musste nichts davon wissen und ich wollte positiv denken. Daran glauben, dass das wirklich die richtige Entscheidung gewesen war, hierher zu kommen. Ich würde mich nicht von ihm einschüchtern lassen. Nicht von Charlie Weasley. Ich war nicht jemand, der dies mit sich machen liess. Schon gar nicht von jemandem wie ihm. Und das musste ich ihm zeigen, wenn er nicht aufhören würde, mich vor den anderen schlecht zu machen. Und wenn er das nicht tat, dann sollte er doch ein schlechtes Bild von mir haben. Wenn er so weitermachte, hatte er gar kein Recht, mich richtig kennenzulernen, dachte ich trotzig. Ich hasste es einfach von Leuten wie ihm in eine Schublade gesteckt zu werden, ohne dass sie wussten, wie ich war.

Ich stieg aus der Dusche, wickelte mich in ein flauschiges Badetuch und liess meine Haare mit einem Schwenker meines Zauberstabs, welcher neben dem Lavabo lag, trocken werden. Ich lief in mein Schlafzimmer und öffnete den Schrank, um mir passende Klamotten für heute herauszunehmen. Ich entschied mich für eine schwarze Lederhose und ein langärmliges, olivfarbenes Oberteil. Dazu zog ich mir meine schwarzen, knielangen Stiefel an und packte meine ebenso schwarzen, neuen Drachenlederhandschuhe, welche ich mir extra für die Arbeit hier gekauft hatte. Ich band meine Haare zusammen und färbte meine Lippen im selben Ton wie gestern. Seit mir eine gute Freundin auf Beauxbaton diesen Lippenstift zu Weihnachten geschenkt hatte, trug ich ihn fast jeden Tag.

Sobald ich zufrieden war, mit meiner äusseren Erscheinung, lief ich zur Tür, um nach unten zu gehen. Ich hoffte, dass möglichst viele Leute unten waren, dann konnte ich die Entschuldigung gleich hinter mich bringen. Ein Blick in das Esszimmer verriet mir aber, dass dies nicht der Fall sein würde. Ich musste bis zum Abend warten, wenn die anderen in nächster Zeit nicht nach unten kamen. Die anderen hatten mir ja gestern auch erklärt, dass sie nicht alle miteinander frühstücken würden. Ich fühlte, wie mein Körper sich ein wenig entspannte. Aber trotzdem stresste es mich ein wenig, da ich nun den ganzen Tag warten musste, bis ich mich entschuldigen konnte.

Am Tisch sass nur eine einzige junge Frau, welche sich mir gestern Abend als Oana vorgestellt hatte. „Guten Morgen." Begrüsste ich sie. Sie blickte von ihrer Zeitung auf, lächelte und erwiderte den Gruss. Ich setzte mich gegenüber von ihr an den Tisch und griff nach der Orangensaftflasche auf dem Tisch. Ich griff nach einem Glas, welches mitten auf dem Tisch stand und füllte es mit der gelben Flüssigkeit. Aus dem Brotkorb schnappte ich mir eine Scheibe Brot und bestrich diese mit Erdbeermarmelade. Genüsslich biss ich ein Stück ab und liess meinen Blick durch das Esszimmer schweifen.

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