Chapter 16: Tief Liegendes Gespräch

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Also machte ich mich auf den Weg zu dem besagtem Internat
Aber die Suche gestaltet sich als äußerst schwierig. Denn weder im Internet steht was, noch andere Leute wissen was davon was. Die starren mich nur komisch an, als würden sie sich denken ob ich irgendwie krank bin. Ich stehe hier irgendwo in Austalien. Shadow hat mich noch bis hier, gedanklich begleitet bevor er auch schon die Düse gemacht hat.
Verzweifelt will ich aufgeben, doch dann flattert eine Eule zu mir. Sieht aus wie eine Schleiereule. Bis jetzt hab ich noch nie eine gesehen. Aber man kennt sie aus Büchern oder Filmen. Früher hab ich immer die Legende der Wächter geguckt. Die Eule fliegt zu mir und setzt sich auf eine Bank in der Nähe von mir. Aus reiner Neugierde gehe ich auf sie zu. Sie bleibt sitzen und ich entdecke den Brief an ihrem Fuß. Ich weiß, man soll nicht  die Nachrichten fremder Leute lesen! Aber ich konnte einfach nicht anders. Schon habe ich den Zettel ab gemacht und geöffnet.
Lieber Luce,
Wir haben von Ihrem Schatten bereits erfahren das sie in Kürze bei uns ankommen werden. Auch hat er uns mitgeteilt das sie den Weg nicht wissen.
Wir werden sie an ihrem jetzigen Standort abholen.
Liebe Grüße,
Schulleiterin.
Steht da in sehr ordentlicher Schrift.
Ich hätte nicht gedacht das sich Shadow noch darum kümmert.
Da haben wir den Salat. Jetzt kann ich hier warten bis die mich abholen. Genervt verschränke ich meine Arme und setze mich auf die Bank. Die Eule sitzt schweigend neben mir. So sitze ich eine weile da bis ein lautes Geräusch mich erschreckt. Unter lautem Getöse kommt ein Auto um die Ecke gerast. Die Tür fliegt auf und ich sehe eine junge Frau um die 30. "Steig ein. Wir haben nicht ewig Zeit" meint sie auffordern. Zögernd setze ich mich neben sie und starre aus dem Fenster.
" Weißt du Luce. Ich kenne dich schon sehr lange." fängt sie leise an und ihre Hände verkrampfen sich um das Lenkrad bevor sie das Auto startet.
" Wie wie was meinen Sie? " frage ich stottern und sehe sie an. Sie fährt im eine Kurve bevor sie antwortet.
" Ich kannte deine Mutter. Um genau zu sein bin ich ihre Schwester.
Luce? Ich bin deine Tante." fährt sie fort. Permanent starrt sie auf die Straße. Wie kann das sein? Warum weiß ich davon nichts? Wieso? Wieso ich?   "Tut mir leid, aber deine Mutter hat jedem verboten zu sagen das es dich gibt. Ich habe versucht sie zu überreden, aber es hat nichts gebracht. Sie wollte es nicht. Deswegen möchte ich dir mit dieser Schule helfen. Helfen deine Kräfte zu kontrollieren. Helfen deine Ängste hinter dir zu lassen und ohne Qualen ein normales Leben zu Leben.
Weil deine Mutter nicht mehr da ist möchte ich an ihrer Stelle für dich da sein! " flüstert sie und starrt traurig auf die Straße. Aus dem Augenwinkel sehe ich eine Träne ihre Wange runterladen. Das aber war so schnell vorbei das ich mich auch getäuscht haben könnte. Ich gucke wieder nach draußen. Mal wieder ziehen die Bäume an mir vorbei und versichern mir einen Neustart. Leise flüstern sie mir zu. Sie sagen ich kann alles schaffen und ich nur daran glauben soll. Denn wer an sich glaubt, kann alles schaffen.
" Weißt du Luce, ich glaub nicht das ich dir helfen kann. Denn ich bin nicht deine Mutter." meint sie und unterbricht damit meine Gedanken.
" Wissen Sie, ich kenne meine Mutter nicht. Und sie wird nie für mich da sein können. Deswegen werde ich nicht beurteilen können ob meine Mutter mir hätte helfen können. Denn wie sie selber wissen ist sie nicht mehr da. Aber ich kenne ein gutes Sprichwort. Ich weiß nicht mehr woher ich es habe, aber es hat sich sehr tief bei mir eingebrannt. Und es hat mir in manchen Situationen geholfen. " versuche ich abzulenken und sehe zu ihr. Ihre blonden Haare fallen lockig auf ihre Schulter und das schmale Gesicht sticht hervor.
" Was ist das für ein Sprichwort? "
fragt sie mich leise und sieht mich kurz an bevor sie sich wieder auf die Straße konzentriert.
" Es heißt das man an sich glauben soll, nur so kann man das erreichen was man möchte. Wenn man aufgibt und liegen bleibt, dann hat man bereits verloren. Aber wer aufsteht und kämpft, der kann gewinnen.
Daran halte ich mich stets. Und wenn ich nicht mehr kann und mein Ziel aus den Augen verliere, dann warte ich auf eine nächste Chance und versuche es erneut. Denn das macht einen aus.
Weiterzumachen auch wenn man nicht mehr kann. Und wenn man aufgibt, nicht die Hoffnung verlieren sondern auf die nächste Gelegenheit warten und es erneut versuchen. Das ist was man versuchen kann. Nicht mehr und nicht weniger! " nach meiner Ansprache legt sich Stille um das Auto wie ein eisener Mantel.
Sie schweigt weil sie keine Antwort auf das findet was ich sage. Ich schweige weil ich sie nicht stören will. Also schweigen wir beide aus unterschiedlichen Gründen.
Das Auto rast über die Straße  und die Bäume zischen an uns vorbei. Im Moment habe ich keine Ahnung wo wir sind. Und was das Leben noch für mich bereit hält. Das Leben ist ein Haufen unbeantworteter Fragen die niemand weiß. Aber ich möchte was aus meinem Leben machen.
Ich werde auf die Schattenakademy gehen und trainieren.
"Luce? Wir sind da!"
Vor uns erstreckt sich ein riesen Gebäude. Es ist weiß und verdammt rießig. Mann könnte meinen es wäre ein Schloss.
" Prinz Lucian?
Das ist ihr Zuhause. Das Schloss ihrer Mutter und ihrem Vater. Es gehört jetzt dir!" sagt sie und sieht mich glücklich an.
"Darf ich fragen wie du heißt?" meine ich schüchtern. Das hätte mir früher einfallen können.
"Na klar darfst du mich das fragen." kichert sie fröhlich. Aber sie sagt ihren Namen nicht. Sie beobachtet mich und wartet.
"Und?" frage ich leise.
"Was und?" fragt sie zurück.
Oh man, diese Frau ist wirklich strohdumm. Wie konnte sie eine Schule leiten.
" Deinen Namen!" möchte ich wissen.
Ach du heilige Kuhsch**ße. Die Frau ist zu Bescheiden. 😅
"Achso, Entschuldigung. Ich hab es nicht so mit meinem Gedächnis.
Ich heiße Naria."
Endlich!!!

Shadow ChildWo Geschichten leben. Entdecke jetzt