Kapitel 5

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Kendall versuchte die Haustür aufzuschließen, was ihm schwer fiel, da er bepackt war mit zwei großen Sporttaschen, seiner Laptoptasche und zwei Tüten voller Fangeschenke, also seinem gesamten Gepäck der Tour.

„Komm, lass mich dir helfen, Brüderchen..." hörte er eine Stimme hinter sich und erschrak. Dabei fielen ihm die Tüten aus der Hand und Plüschtiere verteilten sich auf den Stufen hinter ihm. Sein ältester Bruder Kenneth ging an ihm vorbei und schloss die Tür auf, dann nahm er ihm eine Sporttasche ab und beide gingen rein.

„Na, wie war die Tour, Brüderchen?" Kendall ließ das Gepäck erschöpft am Fuße der Treppe fallen.

„Cool aber anstrengend. Ich bin froh, wieder zuhause zu sein."

„Komm" er klopfte seinem jüngsten Bruder auf die Schulter „Lass uns deinen Streichelzoo da draußen einsammeln."

„Warum hast du die eigentlich alle mitgenommen?"

„Das weiß ich auch nicht so genau. Aber die ganzen Mädchen geben so viel Geld dafür aus, da kann ich die doch nicht einfach wegschmeißen lassen..." antwortete er schlicht und stopfte das Getier ohne viel Federlesen wieder in die Tüten.

„Du könntest sie ja spenden. Wäre gute PR für euch. Soziales Engagement kommt immer gut..." Der mittlere der Schmidt-Brüder kam gerade um das Haus herum und schwang sich über das Geländer der Treppe, die zum Eingang führte auf der die anderen beiden gerade Kuscheltiere einsammelten.

„Hey, Kev!" begrüßte ihn Kendall und umarmte seinen Bruder kurz. Dieser nahm eine der vollen Tüten und knotete sie oben zu. Dann griff er sich ein herzförmiges Kissen, das noch auf den Steinen lag und hielt es dem Jüngsten entgegen.

„Was heißt das?"

„"Ich liebe dich", glaube ich. Das ist Deutsch.", antwortete Kendall.

„Oh, die Sprache unserer Vorfahren...", witzelte Kenneth. Kevin legte Kendall einen Arm um die Schultern, während sie reingingen. „Oh wie süß, sie lieben dich, ja?" Kendall verzog das Gesicht. Oh ja, sie liebten ihn. Er dachte an Rachel, an ihr boshaftes Lächeln. Was hatte er getan?

„Kevin, unser kleiner Bruder hat uns einfach überholt!", entrüstete sich Kenneth mit gespielt verärgerter Mine und legte Kendall ebenfalls den Arm um die Schultern. Zu dritt quetschten sie sich durch die Tür.

„Apropos Schauspielern und so, Mom hat erzählt, dass die Assistentin vom Produzenten angerufen hätte, morgen beginnt der Dreh der dritten Staffel.", erzählte der älteste Schmidt-Bruder.

„Herzlichen Glückwunsch!", ergänzte Kevin, als Kendall aufstöhnte.

„Ich hab nicht mal zwei Tage um mich von der Tour zu erholen?!"

Mrs. Schmidt unterbrach die drei: „Kendall!" Sie zog ihren jüngsten Sohn, der momentan am wenigsten zuhause war, in eine Umarmung. Dann hielt sie ihn etwas von sich um ihn betrachten zu können. „Hast du abgenommen? Du warst ja schon immer schlaksig, aber der Stress scheint dir nicht gut zu tun!"

„Ja, ich könnte eine Pause gebrauchen!". Kendall seufzte erneut. Kevin pikste ihm in die Seite.

„Nein, ich glaube nicht, dass er abgenommen hat, Mom!" Er tauchte unter Kendalls Hand weg, der ihm eine Kopfnuss verpassen wollte.

„Kommt Jungs, ich hab Pizza geholt. Wollen wir nicht zusammen essen, und du erzählst uns alles von der Tour?", loste Mrs. Schmidt ihre drei Söhne in die Küche. Kaum saßen sie und begannen zu essen, fing Kendalls Mutter mit ihrem üblichen Verhör an: „Und, hast du jemand nettes kennen gelernt?", fragte sie mit einer Stimme, die unschuldig klingen sollte.

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