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Am Abend saßen Seokjin und ich auf seinem Sofa, das wir vor das Panoramafenster seines Wohnzimmers geschoben hatten, während Seoul in das purpurrote Licht der untergehenden Sonne getaucht wurde. Ab und zu nahmen wir ein paar Schlucke aus den Sektgläsern gefüllt mit Bellini, im Hintergrund lief klassische Musik.

Ich hatte meine Beine über Seokjins Oberschenkel geschlagen und meine Arme um seinen Oberkörper gelegt, derweil mein Kopf auf seiner Schulter ruhte. Diese Position war unglaublich bequem, ich könnte Tage so verbringen.

Das Fotoshooting und der Dreh für unser Produkt waren anstrengend gewesen, weshalb wir beide eher ruhig waren und die Stille genossen, anstatt viel miteinander zu reden. Aber es tat auch einfach mal gut, den Abend ohne viele Worte vergehen zu lassen.

Ich war mehr als glücklich darüber, wie der heutige Tage verlaufen war. Ich hatte so große Angst vor dem Fotoshooting gehabt, so viele Sorgen und Zweifel hatten mich bedrängt, doch sobald ich zusammen mit Seokjin vor der Kamera gestanden hatte, war alles Negative wie weggeblasen gewesen. Ich hatte mich allein auf den wunderschönen Mann bei mir konzentriert und es hatte funktioniert.

Die Aufnahmen und Fotos waren der Wahnsinn. Sie waren so echt, so authentisch, so lebensfroh.

Du wirkst Wunder, Seokjin.

Es war klar, dass das nur aufgrund von ihm zustande gekommen war, und ich war ihm mehr als dankbar dafür, dass ich diese Gelegenheit mit ihm hatte erleben dürfen.

Jetzt fehlte nicht mehr viel. Der Spot müsste noch zusammengebastelt und bearbeitet und Yoongis Sound hinzugefügt werden. Außerdem würden Seokjin und ich in der kommenden Woche noch die fünf Werbefotos auswählen, die wir veröffentlichen würden.

Dann wäre alles fertig. Wirklich alles.

Auch wenn es noch nicht vollkommen vorbei war, ich war unglaublich stolz auf das, was Seokjin und meine Leute geschaffen hatten. Unser Duft würde ein Verkaufsschlager werden, er würde tagelang in den Medien präsent sein, im Fernsehen, im Radio, überall - das wusste ich einfach.

Unsere Mühen werden sich ausgezahlt haben. Auf jeden Fall.

Umso mehr hatten wir uns nach diesen stressigen Wochen etwas Entspannung verdient.

Seokjin stellte sein mittlerweile leeres Sektglas auf den kleinen Tisch neben sich, ehe er seinen grübelnden Gesichtsausdruck von Seoul abwandte und zu mir schaute.

"Danke, Namjoon", sprach er leise, weshalb ich verwundert den Kopf von seiner Schulter nahm und ihn mit gerunzelter Stirn musterte.

"Wieso bedankst du dich bei mir?"

"Ich bedanke mich bei dir dafür, dass du wirklich dieses Projekt mit mir angegangen bist. Wir haben gemeinsam einen Duft erschaffen und bevor du sicher zugesagt hast, hatte ich die ganze Zeit Angst gehabt, dass du letztendlich doch noch einen Rückzieher machen würdest. Dabei hatte ich dieses Projekt von ganzen Herzen mit dir machen wollen. Denn seitdem ich dich das erste Mal getroffen habe, wusste ich, dass ich dich noch viel öfter treffen will. Ich wollte etwas mit dir machen, etwas schöpfen, das ganz allein Unser ist. Und das haben wir. Ich bin dir einfach unfassbar dankbar dafür, dass du diesen Weg mit mir gegangen bist. Und ich hoffe, dass er noch viel weiter gehen wird."

Seokjin lächelte sanft. Ich betrachtete ihn mit großen Augen, dann beugte ich mich vor, legte meine Hand an seinen Nacken und zog ihn zu mir heran, um seine Lippen mit meinen zu einem liebevollen Kuss vereinen zu können.

Unser Weg war noch nicht zu Ende. Die Schöpfung unseres gemeinsamen Dufts war gerade einmal der Beginn. 

Denn dank dieser hatte ich Seokjin kennen und lieben lernen dürfen. Dank dieser hatte ich ihn berühren und spüren dürfen. Dank dieser hatte ich ihn küssen und mit ihm schlafen dürfen.

𝐂𝐎𝐓𝐓𝐎𝐍 𝐂𝐀𝐍𝐃𝐘 | NAMJINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt