Nachdem Seokjin mich verlassen hatte, machte ich mich auf den Weg nach oben zu Taehyung. Ich kam an einigen mir mal mehr, mal weniger bekannten Leuten vorbei, begrüßte sie alle mit einem höflichen Nicken, ehe ich den Blauhaarigen erreichte, der ganz hinten allein über dem Geländer hing und mit schmollendem Mund nach unten blickte.
"Hey, Taehyung", sprach ich laut, sodass er den Kopf wandte und zu mir schaute. Sogleich fingen seine Augen an, zu funkeln.
"Namjoon!", begrüßte er mich euphorisch. "Endlich lässt du dich auch mal bei mir blicken. Ich dachte schon, ich würde den ganzen Abend nicht persönlich mit dir reden können!"
Auch wenn, Taehyungs Stimme nach zu urteilen, sich dieser wirklich über mein Erscheinen freute, musste er sich ein zaghaftes Lächeln aufzwingen. Er trat zu mir und umarmte mich vorsichtig, was ich umso herzlicher erwiderte.
"Was ist los, Taehyung?", fragte ich den Jüngeren, als wir uns wieder voneinander gelöst hatten und nun nebeneinander am Geländer standen und auf den Saal hinabblickten. "Wieso stehst du ganz alleine hier oben und wirkst so betrübt?"
Er seufzte laut.
"Ich bin traurig", gab er zu, was mich ein wenig überraschte. Aber andererseits wunderte es mich auch nicht mehr, wie ehrlich und offen Taehyung eigentlich war. So war er schließlich immer.
"Wieso bist du denn traurig?", hakte ich vorsichtig nach. Jener stieß erneut ein herzerreißendes Seufzen aus.
"Ich habe dich und Seokjin beobachtet, als ihr miteinander geredet habt", erklärte er, während er mich mit niedergeschlagener Miene betrachtete, "und sogar hier oben konnte ich spüren, wie unglücklich ihr beide seid. Das hat mich ebenfalls sehr traurig gemacht."
Mit großen Augen guckte ich Taehyung an. Er war wirklich traurig, weil Seokjin und ich unglücklich waren?
Irgendwie tat es weh, zu wissen, dass ich der Grund für die Niedergeschlagenheit des Blauhaarigen war. Er war sonst immer so unbeschwert und energiegeladen und ausgerechnet ich hatte es zu verantworten, dass er die Veranstaltung nicht genießen konnte.
Du hast wirklich ein unglaubliches Empathievermögen, Taehyung.
"Weißt du", fuhr er mit einem schwachen Lächeln fort, "du bist Seokjin wirklich wichtig, Namjoon. Ich meine, ich bin dein Fanboy und ich liebe es, mir Interviews oder Pressekonferenzen von dir anzugucken und jeden deiner Düfte zu testen und vor anderen über dich zu schwärmen. Aber Hyung hat echte Gefühle für dich, verstehst du? Für mich bist du mein Crush, aber für ihn bist du ... das Beste, das ihm jemals hätte passieren zu können. Und mir ist klar, dass du ihm gegenüber das Gleiche empfindest. Zu wissen, dass ihr dennoch nicht mehr zusammen seid und es euch beiden damit schlecht geht, macht mich einfach unendlich traurig."
Taehyung nahm einen tiefen Atemzug und wandte anschließend den Blick wieder von mir ab, um nach unten sehen zu können. Ich tat es ihm gleich und natürlich fielen meine Augen sofort auf Seokjin, der zurzeit am Buffet stand und sich mit zwei jungen Männern unterhielt.
"Es tut mir Leid", sprach der Jüngere nun leise. "Es tut mir Leid, dass Seokjin dich von sich wegstößt, obwohl er dich liebt."
Ich legte Taehyung meine Hand auf die Schulter und drückte ihn einmal fest, ohne meinen Blick von dem Model abzuwenden.
"Es muss und sollte dir nicht Leid tun", meinte ich ruhig. "Das ist ganz allein eine Sache zwischen Seokjin und mir und wir sind uns der Konsequenzen bewusst, die unsere Entscheidung mit sich zieht. Damit werde ich jetzt wohl oder übel leben müssen."
Taehyung schien immer noch nicht sonderlich überzeugt zu sein, denn er sah mich mit nach unten gezogenen Mundwinkeln und geweiteten Augen an. Er sah dabei so niedlich aus, dass ich nicht anders konnte, als ihn in meine Arme zu nehmen und ihn zu umarmen.
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𝐂𝐎𝐓𝐓𝐎𝐍 𝐂𝐀𝐍𝐃𝐘 | NAMJIN
Fanficit's not easy for someone to catch my eye but I've been waiting for you my whole damn life namjin ceo knj x model ksj smut top! namjoon sideship! taekook abgeschlossen am 05.07.2020