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Perplex schaute ich Seokjin an. Hatte er gerade wirklich den Vorschlag gemacht, dass wir beide zusammen einen Duft entwickeln sollten?

"Meinst du das ernst?", fragte ich ihn dann verwirrt, weil ich nicht so ganz glauben konnte, was er da gerade gesagt hatte. Doch er lächelte nur breit und nickte.

"Natürlich meine ich das ernst", sagte er. "Also?"

"Ich-"

Ich zögerte. Ich war mir nicht ganz sicher, was ich von dieser Idee halten sollte. Einerseits hätte ich wirklich sehr viel Lust dazu, zusammen mit Seokjin an einem Duft zu arbeiten und alles, was dazu gehörte, mit ihm zu machen. Andererseits wusste ich nicht, ob wir das tatsächlich tun sollten.

Seokjin und ich, wir bewegten uns jetzt schon auf sehr dünnem Eis. Würden wir noch mehr Zeit miteinander verbringen, würde es innerhalb kürzester Zeit zu zerbrechen drohen und dann würde ich in so viel Zuneigung und Faszination zu ihm ertrinken, dass ich ihm nicht mehr entkommen könnte.

Dann würde ich mich ihm vollkommen hingeben.

Sollte ich das riskieren?

Plötzlich schoss mir ein Gedanke durch den Kopf, über den ich bisher noch nicht nachgedacht hatte. Ich legte fragend den Kopf schief und betrachtete Seokjin still, während dieser geduldig auf meine Antwort wartete.

Ich war mir sicher, dass er es ernst damit meinte, einen Duft mit mir entwickeln zu wollen. Doch was war, wenn er ebenfalls versuchte, dadurch mehr Zeit mit mir verbringen zu können?

Ist das denkbar?

"Seokjin", sprach ich jetzt, sodass dieser mit großen Augen aufsah. "Ich weiß nicht so recht, ob wir das tun sollten. Immerhin-"

"Warte!", unterbrach mich der Schwarzhaarige eilig, weshalb ich meinen Mund wieder schloss und ihn dazu aufforderte, zu reden.

"Hör mal, Namjoon", sagte er entschlossen. "Dein neustes Produkt, epiphany, schießt zurzeit durch die Decke. Das liegt natürlich an deiner hervorragenden Arbeit, keine Frage, aber mit mir als Werbegesicht kommt der Duft sogar noch besser an als deine vorherigen. Und das ist nicht weit hergeholt! Noch nie wurde am ersten Tag des Verkaufens deines neusten Produktes so viel über dieses getwittert, noch nie hat eine Pressekonferenz von dir so viele Live-Zuschauer gehabt, noch nie war es am ersten Tag in so vielen Läden gleichzeitig ausverkauft. Das hast du auch mir zu verdanken."

Seokjin nahm einen tiefen Atemzug und ballte seine Hände gespannt zu Fäusten.

"Was ich dir damit sagen will: Wir beide ziehen einen Gewinn daraus, wenn wir zusammenarbeiten, deswegen wäre es doch nur logisch, wenn wir statt einer weiteren Werbekampagne gleich einen Duft zusammen entwickeln würden, nicht?"

Das, was das Model sagte, machte Sinn. Ich wusste zwar nicht, ob das mit den Live-Zuschauern und dem Rest stimmte, aber ich glaubte ihm. Wir beide zogen nur Vorteile aus unserer Zusammenarbeit, das hatte ich schon gemerkt, als wir das erste Werbefoto am Anfang der Woche veröffentlicht hatten und bereits dann unfassbar viel in den Sozialen Netzwerken, allerdings auch im TV und im Radio los gewesen war.

Er schien auf eine Antwort von mir zu warten, doch ich schwieg auch weiterhin. Ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte. Ob ich zustimmen sollte oder nicht.

Seokjin seufzte leise und fuhr sich grübelnd durch die Haare.

"In Ordnung", murmelte er. "Ich hatte es eigentlich nicht sagen wollen, aber es gibt auch einen anderen Grund, weshalb ich mit dir zusammenarbeiten möchte, Namjoon."

Der Schwarzhaarige trat an mich heran, so nah, dass gerade noch ein Blatt Papier zwischen uns Platz finden könnte. Dann glitt sein Blick meinen Körper entlang langsam nach oben, bis er bei meinen Augen ankam und dort stoppte. Seine Hände wanderten zu meinen Schultern und klammerten sich an diesen fest, er beugte sich noch etwas nach vorne, sodass sich unsere Gesichter so nah kamen, dass ich seinen zittrigen Atem auf meinen Lippen spüren konnte.

𝐂𝐎𝐓𝐓𝐎𝐍 𝐂𝐀𝐍𝐃𝐘 | NAMJINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt