Kapitel 21

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„Scheiße, scheiße, scheiße“, schrie ich. Ich lief im Wohnzimmer auf und ab, „Warum bin ich auf dieses Konzert gegangen, wenn das nicht gewesen wäre.“ Beruhig dich, Mädchen, vergiss den Jungen, es wäre aus euch eh nichts geworden. Diese Stimme verfolgte mich noch den ganzen Abend, bis in die Nacht. Ich packte meinen Koffer, und ging zu Bett. Leider konnte ich wegen diesem verdammten Lärm nicht schlafen, wie immer. Niall’ s Zimmer war frei, alle anderen zwar auch, aber ich wollte lieber in seinem schlafen. So schleppte ich mich schweren Schrittes in sein altes Zimmer, dies war noch nicht gereinigt und der Geruch der in der Luft lag erinnerte mich an ihn. Ich schmiss die Decke zur Seite, legte mich ins Bett und deckte mich zur Hälfte zu. Schlafen konnte ich nicht, ich erinnerte mich die ganze Zeit an die letzten paar lustige Tage mit den Jungs und Niall. Alles kam wieder hoch und ich glaube, ich weinte die ganze Nacht durch.

*Zeitsprung Bahnhof*

Ich saß auf einer grünen, metallenen Bank am Bahnhof und wartete schon seit 10 Minuten auf den verspäteten Zug. Da hörte ich endlich das Signal, dass der Zug eintrifft. Ich schnappte die Koffer und steckte mein Handy in meine Jackentasche. Der Zug wurde immer langsamer und kam letztendlich zum Stehen. Die Tür ging auf und ich stieg in das Abteil ein. Ich ging hindurch, fand aber keinen freien Platz. Nächstes Abteil. Da wurde ich fündig, ein Viererplatz bot sich mir an. Ich nahm die Koffer und legte sie oben ins Fach, dann holte ich die Kopfhörer aus meiner Handtasche und mein Handy, um Musik zu hören. ‚Ich vermisse ihn jetzt schon.‘

Nach ewiger Fahrt nach Hause, schleppte ich die Koffer aus dem Zug und suchte am Bahnhof meine Eltern. „Melanie, da bist du ja. Spät dran“, sagte meine Mama. „Ja ich weiß, der Zug hatte Verspätung, können wir heim?“ Mein Papa nahm meine Koffer und ich ging mit meiner Mama hinter ihm her zum Auto. „Warum bist du eigentlich jetzt schon zu Hause?“, fragte sie mich. „Ach, darüber möchte ich lieber nicht sprechen.“ „Wenn du meinst, aber wenn du jemanden zum Reden brauchst, ich bin da.“ Ich lächelte schwach. Wir kamen beim Auto an und ich stieg hinten ein.

In 15 Minuten waren wir zu Hause, ich brachte die Koffer ins Zimmer und packte sie sofort aus. Wieder kam die Wut und die Trauer hoch, doch diesmal riss ich mich zusammen, nahm mir den nächstgelegenen Polster und schrie laut rein. Es verschaffte mir Platz und meiner Wut wurde Luft gemacht. Doch die Trauer konnte ich nicht losewerden. ‚Wir haben ja noch Ferien, Yvo soll kommen‘, dachte ich. Ich griff rauf auf  den Nachtkasten und ergriff mein Handy. Ich suchte den Kontakt raus und wählte ihn. Lange tütete es, doch dann hob eine mir unbekannte Stimme ab. „Ja, was willst du?“, sagte diese Stimme. „Ehm, bin ich da richtig? Ich wollte Yvonne sprechen.“ „Jup, die ist hier, warte.“ Im Hintergrund hörte ich wie die männliche Stimme sagte, dass „ein Mädchen dich braucht“. Ein rauschen und knacken und da hörte ich zu meinem Erleichtern Yvo’s Stimme. „Heey, ich dachte du rufst erst am Abend an. Was ist los?“ „Öhm, wie ich höre bist du nicht zu Hause, dann hat sich es erledigt.“ „Oh ja, bin bei meinem neuen Freund, tut mir leid. Wir hören uns morgen?“ „Ja“, sagte ich traurig und legte auf. Na super.

Ich schlurfte in Jogginghose und einer Wärmflasche unterm Arm rauf in die Küche, meine Mama machte gerade einen Kuchen und mein Papa las die Post, meine Geschwister saßen alle im Wohnzimmer vor dem großen Fernseher und sahen sich „Samy‘ s Abenteuer“ in 3D an. „Was ist denn los, Schatz?“, fragte Mama. „Nichts“, murrte ich. In den Wasserkocher füllte ich das Wasser und ließ es ein paar Minuten köcheln. Als es zu piepen anfing schaltete ich ihn aus und füllte es in die noch leere Wärmflasche. Die klemmte ich mir wieder in unterm Arm und holte Schokolade aus der Lade. Auch eine Tasse Milch mit Honig stellte ich in die Mikro und wartete ungeduldig. Ohne dass ich noch etwas sagte ging ich wieder in mein Zimmer und kuschelte mich ins Bett. Mit der Fernbedienung schaltete ich den DVD-Player ein und mit der anderen den kleinen Fernseher. Der Film der im Laufwerk war, ließ ich drinnen, es war „Für immer Liebe“, einer meiner Lieblingsfilme. Die Tränen stiegen mir bei manchen Stellen des Filmes in die Augen, doch mit der großen Taschentücherpackung waren sie zu bändigen.

Nach einer Weile, es war schon später Nachmittag, schon fast Abend, schlief ich endgültig ein, und diese Nacht wird die einzige sein, an der ich wirklich gut geschlafen habe.

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Wieder neues Chapi, hoffe es gefällt euch und allen noch ne schöne Woche:D

As long as you love me *Überarbeitung*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt