Kapitel 19

32 4 0
                                    

Als ich weiter darüber nachdenke, fällt mir auf das ich Jimin nicht hätte anlügen dürfen,aber ich kann auch schlecht sagen, dass ich Schränke nicht mag. Das wäre mir zu peinlich....

Naja, generell kann ich enge Räume nicht leiden...

Bei dem Gedanken läuft mir ein kalter, dunkler und schmerzhafter Schauer über den Rücken. Plötzlich befinde ich mich in der Leere,die ich nur all zu gut kenne. Mein Herzschlag wird so präsent,dass ich ihn hören kann und klare Perlen aus Schweiß bilden sich auf meiner Stirn. Meine Augen,die sonst nach jedem Lichtschein suchen, sind weit geöffnet, doch dieses Mal sehe ich nichts. Nur die Dunkelheit,die mich immer weiter bedrückt, zerquetscht, zermalmt...

Hier kauer ich nun, meine Arme um meine Beine geschlungen und drücke meinen schmerzenden Kopf auf meine Knie. Ich bekomme kaum noch Luft durch diese erdrückende Last. Kurz vor dem Ersticken ,was mich aus dieser schrecklichen Situation befreit hätte. Erklingt die Stimme einer nur allzu bekannten Person,die mich ruckartig zusammenzucken lässt und mich an das Atmen erinnert, das mich am Leben hält. Die Qualen,diese Torturen,die ich täglich ertragen musste, wegen dieser einen Person. Wie von einem Blitz getroffen strömt all der Schmerz von den letzten Jahren, den ich ertragen musste durch mein Blut und lässt meine Augen, die nach einer wenn auch nur winzigen Lichtquelle suchen,zu reißenden Wasserfällen werden,die sich den Weg bis zu meinem Kinn bahnen und sich mehrmals aufspalten, andere Richtungen einschlagen oder einfach nur stehen bleiben um wider eingeholt zu werden. Diese Kälte die dadurch entsteht und diese Erleichterung die schlagartig von der Angst übertönt wird,lässt mich zittern,so sehr dass ich nicht merke wie meine Gefängnistür durchbrochen wird und mich endlich das Licht auf meiner Haut spüren lässt ,wonach ich mich so sehr gesehnt habe. Doch statt den darauf folgenden Schmerz,den ich bis heute immer ertragen musste,passiert rein gar nichts ,was mich nur noch mehr verunsichert. Doch nachdem ich meine Schutzhaltung abgelegt habe,blicke ich in das strahlende Lächeln eines dürren Jungens ,welchen ich vorher nie wahrgenommen habe.

Er streckt mir seine zierliche Hand entgegen,die mich mit einem Ruck aus meinem Gefängnis, dem Schulspinnt,befreit und mir den Weg weist. Diese Person ,die ich vorher nicht kannte, entpuppte sich als einer meiner besten Freunde. Er hat mir geholfen all die schlimmen Dinge, die mir in mein Gesicht gebrüllt wurden oder die mir zugestoßen sind zu verarbeiten.

Bevor mir Bewusst wird das ich wieder in der Realität bin,zucke ich zusammen und mir wird schlagartig schlecht...

Ich sollte zu Jimin gehen und ihm sagen das ich nach Hause gehe. Ich will ihnen nicht die Stimmung vermissen und außerdem will ich nur noch in mein Bett, in jenes das mich schon immer aufgefangen hat, egal wie es mir ging.

Mit aller Kraft versuche ich aufzustehen ,was ich auch hinbekomme,doch die Kraft,die in meinen Beinen steckte, verschwindet und ich spüre wie ich falle und kneife meine Augen zusammen. Nach kurzer Zeit öffne ich meine Augen wieder und merke dass mich jemand auffängt und mich geradewegs in seine Arme zieht. Geschockt trete ich einen Schritt zurück und merke,dass es der Junge von vorhin ist. Er schaut mich mit besorgtem Blicken an und bevor ich was sagen kann ,spricht er mich an.

Geht es dir gut? Ich hoffe du hast dich nicht verletzt... ⋖

» D..danke, danke dass du mich aufgefangen hast... mir geht's soweit gut ... «

Mist....
Jetzt kann ich nicht mehr sagen das ich Jimin Bescheid geben wollte...

Ich bin auch komplett verblödet, aber jemandem,der so gut aus sieht, läuft man nicht alle Tage entgegen. Naja, in meinem Fall ist es wohl eher gegenlaufen als entgegen.

Sollen wir uns was unterhalten? Du scheinst dich zu langweilen und ich würde gerne die Person ,die mich angerempelt hat besser kennen lernen

Er lacht und schaut mich fragend an...

»Meinetwegen können wir uns gerne unterhalten, Ablenkung würde mir jetzt echt gut tun«

-

Kurz nachdem wir uns entschieden haben zu reden wurde es still...

Diese Stille hält immer noch an, ich gehe mal davon aus das wir beide nicht gut darin sind Gespräche anzufangen...

» ähm... Mein Name ist übrigens Jeon Jungkook,kannst mich aber Jungkook nennen «

⋗Ich heiße Andrew, wir sollten ein Thema finden worüber wir uns unterhalten können, damit diese Stille nicht überhand gewinnt! Hmmm... was machst du so in deiner Freizeit?⋖

»hmm... Ich zocke ab und z/«

Bevor ich überhaupt ausreden kann, spricht Andrew weiter und wir haben tatsächlich ein Thema gefunden worüber wir reden können. Klar ist das Thema "Zocken" nicht das kreativste aber es ist besser als nichts!

Mit der Zeit werden wir um einiges entspannter ,ob das jetzt an dem Alkohol liegt oder daran dass wir uns besser kennenlernen weiß ich nicht, aber es macht Spaß!

Wie schnell nur die Zeit vergehen kann wenn man Quatscht. Ich habe schon lange nicht mehr so gelacht, klar rede ich auch viel mit Jimin und Yoongi,aber so viel lachen musste ich dabei noch nie. Ich hätte nie gedacht das diese Party noch gut werden kann.

Nur da Andrew kurz telefonieren gegangen ist, wird die Langweile immer größer. Doch als das Lied wechselt,fange ich an leise mit zu summen, dieses Summen wird immer lauter und entwickelt sich zu einem Singen. Ich hatte schon immer Freude daran bei meinen lieblings Liedern mit zu singen ,aber normalerweise bin ich dann auch alleine. Mir ist es irgendwie unangenehm vor anderen zu singen, selbst wenn sie sagen das meine Stimme "wunderschön" ist, aber manchmal zweifel ich daran.

Doch als Andrew nach seinem Telefonat wieder kommt und ich ruckartig aufhöre zu singen,schaut er mich nur komisch an. So nach dem Motto "warum hast du aufgehört? Es hat sich super angehört" klar hört es sich irgendwie komisch an,wenn ich das zu mir selbst sage,aber so sah es nun mal aus !

Und genau deswegen werde ich auch rot, das ist mir alles zu unangenehm... Wo bleiben eigentlich Jimin und Yoongi?? Ich meine es heißt "seven minutes in heaven" nicht seven hours !

Doch bevor ich mich nach ihnen umsehen kann, werde ich zu tode erschreckt , zucke zusammen, drehe mich aus Reflex um und gebe der Person,die mich erschreckt hat eine Backpfeife.

listen to my heartbeat •°(Vkook)°•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt