dreizehn

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Nagori und ihre Schwester lagen auf der Wiese, dessen Gras ihre wie im Fieber erhitzte Haut kühlte

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Nagori und ihre Schwester lagen auf der Wiese, dessen Gras ihre wie im Fieber erhitzte Haut kühlte. Die Jüngere sah hinauf zum Himmel, den dasselbe Blau kleidete wie die Augen ihrer Schwester.
"Bei unserer ersten Begegnung gab es nur Schwarz." Nagori runzelte die Stirn. Ihre Schwester seufzte: "Du hast es nicht gesehen, ich weiß. Aber jetzt kannst du deine Aufmerksamkeit wieder auf andere Dinge richten. Auf andere Personen", setzte sie sanft nach und der Gedanke an Shisuis Präsenz am Rande der Lichtung genügte um das Feuer in Nagoris Wangen zu befreien.

Nagori griff nach der Hand ihrer Schwester und drückte sie. "Es tut mir Leid", flüsterte sie. Auch wenn ihr Herz einen Sprung machte beim Gedanken bei ihm zu sein und die Schmerzen in ihrer Brust sie gleichzeitig zu verschlingen drohten.
Die Hand ihrer Schwester umschloss ihre fest, mit der anderen strich sie eine verlorene Strähne aus Nagoris Gesicht, die das Blau der Augen einatmete, bis es jede Zelle ihres Körper erfüllte, darauf bedacht es nie, nie wieder loszulassen.
Dann spannte sich ein Schatten über ihr Gesicht. "Ich bin bereit."

Ihre Schwester lächelte und Nagori schluckte tapfer. "Ich weiß, dass du wegen mir hier bist. Ich weiß, dass der Himmel über uns seine Farbe änderte, weil sich die Gegenwart verändert hat. Auch wenn wir nie wieder denselben sehen werden", fügte sie hinzu und konnte die Bitterkeit dahinter nicht verhindern. Ihre Schwester schüttelte den Kopf. "Nein, Nagori." Sie legte ihre Hand auf die gerötete Wange mit der Narbe der jüngeren, die unter der Berührung bloß nickte, unfähig zu sprechen.
"Es wird immer derselbe Himmel über uns zu sehen sein. Verstehst du? Immer."
Ihre Schwester wartete bis die letzte Träne verblasste, kaum dass sie die Luft berührte.
Sie blickte Nagori fragend an und diese nickte erneut.
Bereit, sich der Vergangenheit zu stellen. Bereit, in der Gegenwart zu leben.
Bereit, die Zukunft zu ändern.

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Der Tag

Nagori tapst die Treppe hinunter und erwischt ihren Bruder mit der Hand bereits auf der Klinke. Er dreht sich zu ihr und das Braun seiner Augen leuchtet auf. Doch das Licht dahinter erlischt kurz darauf und Nagori ist verunsichert. Sie legt den Kopf schief und tritt auf ihren Bruder zu, dessen Körper sich versteift als sie ihre Arme um ihn wirft. "Pass auf dich auf, ja?", flüstert sie ihm liebevoll ins Ohr. "Wir sehen uns." Er lächelt, antwortete ihr aber nicht und verläßt das Haus während Nagori sich auf die Treppe sinken lässt, einen Moment überlegt um ihrem Bruder dann zu folgen.
Es ist frühmorgens und ihre Eltern schlafen. Nagori war die ganze Nacht wach, so aufgeregt ist sie.
Es ist der Tag der Prüfung und ihre Geschwister kämpfen heute.

Nagori beobachtet durch die Bäume hindurch wie ihre Geschwister miteinander sprechen. Ihr Bruder legt ihrer Schwester die Hand auf die Schulter. Nagori hört nicht, was die beiden miteinander besprechen, aber sie stellt sich vor, wie sich das Blau mit dem Braun mischt und schließt die Augen. Ihre Schwester, der blaue Himmel. Ihr Bruder, der Wald darunter und Nagori mittendrin. Ihre Augen funkeln glücklich, doch es sind die einzigen.
Es ist mittags und ihre Schwester ist seit Stunden wach, weil sie ein letztes Mal den Sonnenaufgang sehen wollte.
Nagori hat die ganze Nacht nicht geschlafen, so aufgeregt ist sie.
Es ist Tag der Prüfung und ihre Geschwister kämpfen heute.

Die Familie aus Fünfen steht beisammen. Etwas, das Nagori nicht begreift, erstickt das Gefühl, dass sie sonst immer hat, wenn alle zusammen sind. Es fehlt und sie sucht in den Augen ihrer Eltern danach. Ein Schleier liegt darüber, der ihre Familie zu verhüllen scheint. Nagori wendet sich ab, denn in diesem Nebel erkennt sie nichts.
Ihre Schwester und ihr Bruder umarmen ihre Eltern und dann auch Nagori. Sie drehen sich nicht um als sie durch das Tor treten, das hinter ihnen zu fällt und sie verschluckt.
Es ist Prüfungsbeginn und ihr Bruder wird ihre Schwester umbringen.
Nagori wird sich nur an das erinnern, nachher, wenn sie im Krankenhaus aufwacht mit der Narbe ihres Bruders auf der Wange.
Es ist Tag der Prüfung und ihre Geschwister kämpfen heute. 
Gegeneinander.

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Dann zerspringt die Vergangenheit vor ihren Augen und mit ihr das Schloß, das ihr Herz malte als Trauer und Einsamkeit ihre Seele zerstörten. Die Gegenwart ist da und mit ihr die Wahrheit über das Geschehene, das die von Leid getränkten Erinnerungen wie Splitter aus Nagoris Herzen zieht.

Nagoris Stimme versagt. Alles ist so fremd. Sie ist wach. Nicht mehr länger gefangen im Strudel des Vergangenen, nicht mehr länger irrt sie durch den Dunst, der sie vergessen ließ, warum die Narbe auf ihrer Wange mehr ist als eine Zeichnung. Mehr ist als verheilte Haut und mehr als der Gedanke an einen Versuch ihrem Bruder wehzutun.

Denn das ist er. Zabuza ist ihr Bruder.

Seelenheil | Shisui Uchiha - beendetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt