vierzehn

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"Zabuza

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"Zabuza."

Miharu, ihre Schwester, drückt Nagori fester an sich, als diese nach Fassung ringt. Wieder und wieder sagt sie seinen Namen. Bis sich all der Zorn, all der Hass, all die Verzweiflung von ihm lösen und das aufdecken, was tief darunter, vergraben im Schmerz, lag.
"Ihr habt es geplant. Ihr wusstet, dass mindestens einer sterben musste. Ihr hättet beide sterben können." Miharu schnaubt, dann lösen sich ihre Arme von Nagoris Rücken und Blau trifft auf Grün. Der Gesichtsausdruck ihrer Schwester bringt Nagori zum Lachen, doch sie hält sich den Mund zu als sie es bemerkt.
Weil die Laute aus ihrem Mund so unbekannt sind, dass sie erst nach dem letzten Beben spürt, wie gut es tut. "Nein. Ihr wusstet, dass einer von euch sterben wird. Ihr wusstet nur anfangs nicht wer."

Schwarze Wimpern verdunkeln das Blau, als Miharu den Kopf senkt. Über ihr spielt die Sonne mit den Schatten, die die Wolken malen. Miharu atmet tief ein bevor sie antwortet. Sie wiederholt die Worte, doch Nagori glaubt zu begreifen. Sie tritt auf ihre Schwester zu, deren Anblick ihr Herz schneller schlagen lässt. Aber nicht vor Schmerz und Kummer. Nicht mehr.

"Zabuza war derjenige, der damit umgehen konnte, deshalb-" "Nein", ihre Schwester unterbricht sie zärtlich und schüttelt den Kopf. "Wenn er damit hätte umgehen können dann hätte er unseren Eltern davon erzählt. Denn das hatten wir abgemacht. Dann hätte er euch nicht verlassen." "Warum habt ihr es uns nicht gesagt? Vorher?"
"Triffst du auf Anhieb die richtige Entscheidung ?" Licht bricht sich in den Augen Miharus. Ein Teil Zabuzas existiert darin, so wie er auch in Nagori existiert. Sie glaubte lange, die verlorene Hälfte ihrer Seele war Miharu, doch als sie sich umsieht, erkennt sie, dass sie damals nicht nur ihre Schwester verlor. Der Himmel, der Wald, die Lichtung. Miharu, Zabuza und sie selbst. Alles fügt sich zusammen, je länger sie darüber nachdenkt.
Der Wind wird stärker, doch Nagori spürt keine Bedrohung. Er verwandelt das Leben um sie herum in ein Farbenspiel als die Grenzen zwischen Himmel und Wald verschmelzen. Ihre Geschwister sind da, ganz gleich wie weit entfernt sie sind.

Ihre Schwester lächelt als sie ihre Gedanken liest. "Wir sind immer da. Nicht nur in Shisuis Genjutsu. Das musst du mir glauben." Sie drückt Nagoris Hände. "Und Zabuza lebt. Es ist noch Zeit." Nagori blinzelt irritiert. Sie sieht Miharu fragend an, deren Haare mit dem Wind spielen und in sanften Wellen gewinnen. "Zeit wofür?"
"Um ihn vor sich selbst zu retten."
Der Wind schmeckt salzig als Nagori ihre Schwester ein letztes Mal umarmt. "Ich werde Zabuza finden. Ich verspreche es." Miharu lächelt, dann legt sie ihr die Hand auf die Wange. "Nagori, es gibt da noch etwas anderes, um das ich dich bitten muss. Es wird dir nicht gefallen."

    ■■■

Shisui schließt die Zellentür mit einem leisen Geräusch. Ihr Atem tanzt miteinander, die Herzschläge im Einklang. Doch mehr als die Gitterstäbe trennt sie der Gedanke an das, was kommen wird. Shisui zögert, seine Augen verraten ihn. Dann schiebt er seine Hand durch die Stäbe. Aber Nagori weicht zurück, auch wenn es ihr Inneres verzerrt. "Du musst jetzt gehen." Sie lauscht dem Klang ihrer Stimme, den Worten, die nicht ihre sein können. Shisuis Augen weiten sich leicht, bevor er die Hand zurückzieht. Ihr Herz verkrampft. Sein Name liegt süß auf ihrer Zunge, doch sie schluckt ihn herunter.

"Du musst mir versprechen, dass du nicht zur Übergabe kommst. Ganz gleich, was passiert, hörst du." "Nagori-", beginnt der junge Mann vor ihr, sie schüttelt den Kopf und unterdrückt ein Zittern. "Du musst Konoha retten. Konoha braucht dich."
Es fühlt sich nicht richtig an und eine Sekunde lang, so kurz wie ein Wimpernschlag, möchte sie es zurücknehmen. Doch Shisui lächelt und was daran kann falsch sein?
Er löst sich mit einem Ruck von ihrem Gesicht und ist so schnell an der Tür, dass Nagori kaum Zeit bleibt.

"Shisui!" Sie kann es nicht verhindern, auch wenn die Zeit längst vorbei ist und sie ihn gehen lassen muss. Doch Shisui dreht sich so schnell um, dass sie weiß, er fühlt wie sie.
Nagori steht nur da; spürt seinen Atem auf ihrer Haut und die Wärme seines Körpers, als ihr Blick die moosgrünen Sprinkler einfängt. Es könnte mehr sein als ein "Leb wohl" erinnert sie sich, bevor sie sich entscheidet, ihm die Wahrheit zu sagen. Worte, so tief aus ihren Herzen, dass sie diese nur flüstern kann, zerbrechen an der Luft und verheilen als Shisui sie auffängt. Dann ist er fort und in der Zelle hallen ihre Worte nach.

Nagori steht da, inmitten des Schwarz des Feindes und wünscht sich nichts mehr als Teil davon zu werden. Doch ihre Schwester hat Recht. Die Dörfer sind noch nicht bereit für Frieden. Konohas innere Kriege müssen aufhören und sie muss Zabuza finden. Danach, flüstert sie und greift nach der Hoffnung, deren Flamme in ihrer Brust hell auflodert. Das warme Licht verdrängt die Kälte, die die Zweifel mit sich bringen.
Und so schläft sie ein. Nicht vorbereitet auf das, was kommen wird.

Seelenheil | Shisui Uchiha - beendetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt