17. Gin und Feuer

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Eine Widmung! Für Mallylein und ihr 25. Kapitel von Loreley - Wind und Weite, ohne das ich dieses Kapitel nicht überstanden habe. Denn wow, es war ein KRAMPF, es zu schreiben.

Soundtrack: The High Kings - Star of the County Down (live). Der Song, der mich zu diesem Kapitel inspiriert hat, und nun doch nicht mehr soooo gut passt.

Deswegen als nächstes! Beltaine - An Astrailhad. Abspielen, sobald Valentina sich zu Sindrak setzt.

Und DANACH (ihr wisst schon, wonach) Bear McCreary - Woundrous Love aus dem Black Sails OST.

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Meine erste Ginflasche war leer, lange bevor es Mitternacht war. Er war erstaunlich mild gewesen, gemessen an dem, was ich normalerweise von den Canwy Roch kannte. Doch der Geschmack täuschte nur über die Stärke hinweg.

Erschöpft warf ich die leere Flasche in den Staub und lehnte ich mich an die Wand des bunt bemalten Wohnwagens hinter mir. Ich würde mich bis zur Besinnungslosigkeit betrinken, und dann würde ich schlafen und hoffen, dass der morgige Tag niemals kam.

Miriaume trat zu mir, ließ sich neben mir auf der Kiste nieder und reichte mir einen Krug. Ich roch daran. Das schwere Aroma von Rum stieg mir in die Nase, und ich nahm einen dankbaren Schluck. Gemeinsam blickten wir auf die Meute von Tanzenden, die auf einem offenen Platz zwischen den Wohnwagen der Roch den Klängen der Instrumente und Stimmen der Gruppe Spielleute folgten. Fackeln tauchten den Platz in ein merkwürdig verzaubertes Licht und schienen mit den Feiernden zu tanzen. Ihr Gelächter, Gesang und das Klirren von Gläsern stiegen mit dem Rauch in den Himmel. Die Lamente war ein von Laternenschein gespickter Flecken Schwärze zwischen den Sternen.

„Wir sind kaum am Leben, und schon müssen wir uns der nächsten Vettel entgegenstellen", seufzte Miriaume und hielt mir ihren Krug entgegen.

Ich stieß an und trank. „Aye. Bereust du es schon, Tanquerays Auftrag angenommen zu haben?"

„Aye, das tue ich. Egal, wie viel Geld fließt, es entschädigt nicht für die, die wir verloren haben."

„Aber du bringst uns trotzdem zu der Sumpfvettel?"

Sie verzog das Gesicht. „Aye. Tanqueray hat mich gebeten. Ona ebenfalls, nachdem die Priesterin sie geheilt hatte. Und ich verstehe, dass es wichtig ist, dass sie Neshira finden, denn sonst werden noch mehr Leute sterben, doch ich will nun versuchen, die Verluste kleiner zu halten. Wenn möglich, will ich sie verhindern."

Was wohl bedeutete, dass wir uns weit auf eigene Faust durch das Gebiet der Vettel schlagen mussten, während Miriaume in sicherer Entfernung zurückblieb. Denn es würde zu einem Kampf kommen, ob wir es wollten oder nicht. Niemand glaubte daran, dass die Sumpfvettel uns unbehelligt durch ihr Moor ziehen ließ, während wir auf eine Hexenjägerin warteten.

Einerseits verstand ich Miriaume. Fast die Hälfte ihrer Crew hatte in Ibo Leles verfluchtem Dschungel ihr Leben gelassen, und es war schwer genug gewesen, neue Männer auf der Insel der Canwy Roch, auf der wir nun angelegt hatten, zu rekrutieren, nachdem das Ziel der Reise der Lamente bekannt geworden war. Andererseits hätten wir mit der Kraft des Schiffes sicherlich eine größere Chance gehabt, die Vettel zu besiegen.

Die Hexen der EleutheraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt