Soundtracks: Percival Schuttenbach - The Nightingale aus dem The Witcher 3: Wild Hunt OST, Marcin Przybylowicz & Percival Schuttenbach - Another Round For Everyone aus dem The Witcher 3: Wild Hunt OST; abspielen, sobald die Schlägerei beginnt
und Daniel Licht - Delilah Ambient aus dem Dishonored 2 OST. Abspielen, sobald sie die Taverne betreten.
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Anghiskes Hufe schmatzten auf dem feuchten Ufer des Dorfteiches, als er mit einem trägen Sprung aus dem Wasser sprang. Zwei badende Kinder schwammen hastig zum Ufer, eines rief nach seiner Mutter, das andere blickte neugierig zu dem schwarzen Ross und der Frau auf dessen Rücken.
Neshira trocknete ihre Kleidung mit einem Zauber und trieb Anghiske mit einem amüsierten Lächeln an dem Kind vorbei, hinein in die schlammigen Straßen der Siedlung. Der Zauber war kaum nötig gewesen. Die Sonne schien auf sie nieder und versprach eine ungewöhnliche Hitze. Rittersporn stand in gepflegten Beeten Spalier entlang der Straße, Kühe wurde gemolken, Männer und Frauen in einfacher Kleidung widmeten sich dem Anbauen von Rüben. Kinder hüpften durch die Pfützen. Ein paar Gestalten in heruntergekommenen Rüstungen beobachteten sie misstrauisch, doch Neshira würdigte sie keines Blickes. Zielstrebig hielt sie auf den niedrigen Turm zu, etwas abseits des Dorfes.
Anghiskes Schritte knirschten auf dem Kiesweg, der zum Eingang des Turms führte, ein Zaun grenzte das Gebiet um das alte Gemäuer ab. Im Garten kniete ein pickeliger Jüngling in einer blauen Robe und jätete Unkraut.
Neshira rutschte vom Rücken ihres Rosses und nahm den schweren Ledersack, den sie über seinen Hals gelegt hatte. Dunkle Schmiere hatte ihn durchnässt, und selbst das Wasser hatte ihn nicht säubern können.
Der Junge sah auf. „Was ist da drin?", wollte er wissen. Sein Tonfall duldete keine Widerrede.
So jung, und bereits bis in die Tiefen seiner Höflichkeit ein verfluchter Zauberer. Neshira lächelte liebenswürdig. „Ein Kopf."
Der Junge schnaubte überheblich. „Nie im Leben hast du einen Kopf da drin."
Die Lehrlinge glauben stets, sie seien etwas Besseres. Schlimmer als die Meister sind sie. Sie wusste, sie sah nicht aus wie jemand, der Köpfe in einem Ledersack mit sich führte. In ihrer menschlichen Gestalt war sie nur eine schlanke, schwarzhaarige Frau mit Tätowierungen auf ihrer hellen Haut, gekleidet in weite Hosen und einen schweren Mantel, statt einer achtschwänzigen Kitsune. Doch ihre Fähigkeiten waren nicht abhängig von ihrem Aussehen.
Sie lehnte ihren Speer gegen die Wand des Turms, öffnete die Schnüre des Sacks und hielt ihn dem Jungen hin. Ein Schwall Leichengestank stob in die frische Morgenluft, tote Augen blickten ihm entgegen. Der Junge würgte und taumelte entsetzt von dannen.
Neshira tätschelte Anghiskes Flanke, legte ihren Gürtel mit Wurfmessern über seinen Rücken und klopfte an die Pforte des Turms. Geräuschlos schwang sie auf. Wie alle Magier war auch Lazan ein schrecklicher Angeber, der es sich nicht nehmen ließ, seine mickrigen Kräfte jedem zu demonstrieren, der an seine Tür kam.
Sie erklomm die Wendeltreppe und klopfte gegen die Tür an ihrem Ende. Geschnitzte Runen und Pentagramme zierten das alte Holz. Zwei hölzerne Augen öffneten sich, blinzelten träge und musterten sie. Dann schwang die Tür auf.
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Die Hexen der Eleuthera
FantasíaHexen. Priester. Götter. Dämonen Und ein feiger Schatzsucher. Seit die Dämonen die Welt in Splitter zerschlugen, stellt die Kriegerpriesterin Neshira Canto ihnen nach. Gnadenlos und unerbittlich tötet sie Geister und Untote, Bestien und falsche Göt...