*INTRO: Ringwanderung*

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Es war ein düsterer kalter Novembertag, an dem Park Jimin auf die Welt kam.
Die Straßenlaternen vor dem Krankenhaus schienen in das kleine Zimmer, in dem Park Sooha lag und um ihr Leben kämpfte.
Währenddessen saß ihr Ehemann neben ihr, hielt ihre Hand und erwartete, dass sie ihre Augen öffnen würde.
Doch als die Laternen erloschen, erlosch auch ein Leben in dem Raum und der Witwer versprach sich selber die Täter zu finden, die Stunden vorher in dieses Zimmer kamen und auf seine Frau schossen.

Also wuchs Jimin mit seinem Vater auf, hatte eine gute Beziehung zu ihm und verstand es, dass sein geliebter Vater, seine ganze Familie, abends auf die Straßen ging und nach den Mördern suchte.
Wieso seine Mutter erschossen worden ist, wusste er nicht.
Und er wusste schon gar nicht, dass es was mit ihm zu tun hatte.
Denn Park Jimin sollte niemals geboren werden.

Der Sommer neigte sich zu Ende und die Schule fing wieder an.

Jimin ging in die Oberstufe, hatte nur noch zwei Jahre in der High-School abzusitzen und zählte schon die Tage bis zu seinem Abschluss.

„Jimin, kommst du runter? Du musst langsam los." rief sein Vater wie jeden Morgen die Treppen hoch und schon torkelte ein schlaftrunkener 17-jähriger Junge die Stufen hinunter.

Der schwarzhaarige Teenager schnappte sich das belegte Brot, welches sein Vater in eine Alufolie eingepackt hat, und packte dieses in seine Schultasche.

Danach ging er in den kleinen Flur, zog sich seine Schuhe an und sah seinen Vater zum Abschied lächelnd an, bevor er hinter sich die Tür zuschlagen ließ und er somit aus seinem Zuhause ausgesperrt worden war.

Mit ein paar Schritten stand er auch schon an der nicht-befahrenen Straße, ein kühler Windstoß zerstörte seine Frisur und zitternd zog er seine dünne Sweatshirtjacke zu; die Wärme war Vergangenheit.

Und so ging Jimin die leergefegte Straße der Kleinstadt Monu entlang, da niemand so weit draußen wohnen wollte. Aber dort waren die Häuser am billigsten und Jimin hatte sein Haus, in dem er aufgewachsen war und Kindheitserinnerungen gesammelt hat, lieb gewonnen. Hätte er die Wahl zwischen dem alten heruntergekommenen Haus oder einer Wohnung in der Stadt, würde er sich für das Haus entscheiden.

„Guten Morgen, Jimin!" begrüßte Jungkook den Älteren.

Jeon Jungkook, Jimins bester Freund seit Kindheitstagen. Die beiden gingen durch dick und dünn und verbrachten den Sommer größtenteils zusammen, weshalb sie sich auf dem Weg zur Schule nichts zu erzählen hatten.

Aber es war auch nicht nötig, die Stille zwischen den Freunden war angenehm. Sie beide waren nicht diese Art Menschen, die morgens viel zu bereden hatten.

Als sie an der Schule ankamen, gingen sie sofort zu dem neuen Klassenraum.

Da Jungkook nur ein Jahr jünger als der Schwarzhaarige und dieser ein Jahr später eingeschult worden war, gingen sie in die gleiche Stufe, was nicht passender laufen könnte.

Dadurch sahen sie sich jeden Tag, sowohl in der Schule als auch außerhalb.

„Heute bekommen wir einen neuen Schüler. Er heißt Min Yoongi und ihr solltet ihn alle gut behandeln." erklärte die Klassenlehrerin der lauten Klasse und schon öffnete sich die Tür und ein braunhaariger, schläfriger Junge betrat den Raum.

Jimins Blick wanderte sofort zu dem fremden Schüler und musterte ihn erst einmal.

Seine braunen Haare hingen ihm ins Gesicht, eine Snapback verdeckte seinen restlichen Kopf und er trug eine etwas zu große dunkelgrüne Sweatshirtjacke, mit einem schwarzen Shirt und einer enganliegenden schwarzen Hose. An seinen Füßen trug er schwarze Vans, seine Ausstrahlung empfand Jimin sofort als interessant, auch wenn er im gleichen Moment auch Respekt vor dem Neuen bekam.

„Ich heiße Min Yoongi, bin 17 Jahre alt und bin gerade erst mit meiner Familie hierhin gezogen." stellte er sich gelangweilt vor und wurde von der Lehrerin auf einen freien Platz manövriert.

Jimin verfolgte stumm jede seiner Bewegung und nahm erst seinen Blick von ihm, als auch Yoongi ihn anschaute.

Die Stunde verging langsam, immer wieder musste die Lehrerin um Ruhe bitten, da die meisten die organisatorischen Dinge nicht interessierten.

Und so zog sich die Stunde, die jedoch durch die Schulglocke beendet wurde und die Schülerschar sich aus dem Raum drängelten.

„Boah, war das schon wieder langweilig." seufzte Jungkook und warf seinen Kopf erschöpft in den Nacken.

„Hast du schon ein Praktikum?" fragte Jimin beiläufig und setzte sich auf eine Bank, die auf dem Pausenhof stand.

Ein verächtliches Schnauben verließ den Mund des Jüngeren und er fing an, in seiner Tasche herumzukramen. „Wir haben noch eine Woche Zeit."

„Weißt du denn schon, wo du hin willst?"
„Nein? Du etwa?"
Jimin nickte und zog sein Handy aus seiner rechten Hosentasche. „Ich habe am Wochenende eine Bewerbung an die Stadtzeitung geschrieben."

„Du und deine Journalisten. Jetzt mal ehrlich, was findest du daran so interessant?" fragte sein bester Freund.

„Das Selbe könnte ich dich in Bezug auf Frauen fragen." murmelte Jimin nur gedankenverloren und wischte immer wieder von oben nach unten über sein Smartphone, tippte auf dem Bildschirm herum oder hielt es einfach nur still in der Hand, um etwas zu lesen.

„Was machst du?" fragte Jungkook interessiert und beugte sich zu ihm rüber.

„Geht dich nichts an." antwortete er nur und sperrte sein Handy.
„Es ist gerade mal der erste Tag in der Schule und du nervst mich jetzt schon." sagte Kookie und setzte sich wieder richtig hin. „Vielleicht sollte ich mir einen neuen besten Freund suchen."
„Tu das, aber deine Erfolgsquote liegt bei einem Prozent." grinste der Schwarzhaarige und stand auf. „Komm, die nächste Stunde fängt an."

Beleidigt trottete Jungkook dem Älteren hinterher und gemeinsam drängelten sie sich durch die Menschenmengen.

Ja, Jungkook unterlag ihm gnadenlos.

Nachdem auch die nächsten Stunden zu Ende gingen, packte Jimin gemütlich seine Tasche ordnungsgemäß ein und warf sich diese um die Schulter.

„Geh schon mal vor, Kook. Ich muss noch mit der Lehrerin reden." sagte er gelassen wie jeden Tag.

Wenn man Jimin in eine Schublade packen müsste, wäre er auf jeden Fall in der beliebten Abteilung. Gutaussehend, klug und lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen; So scheint es zumindest.

Da Jungkook sein bester Freund ist, ist er ebenfalls in dieser Kategorie, obwohl viele Mitschüler ihn als Mitläufer abgestempelt haben, aber kann man es denen verübeln?

Mit sachten federleichten Schritten schlenderte er zum anderen Ende des Raumes und setzte sich ohne lang zu überlegen auf den Tisch, welcher vor dem Lehrerpult stand. Sein gleichgültiger Blick durchbohrte dessen der Lehrerin und eingeschüchtert senkten sich ihre Augenlider.

„Herr Park." räusperte sie und richtete ihre Brille. „Wir müssen reden."

In der Zwischenzeit wartete Jungkook vor dem Klassenraum. Neugierig darauf, was Jimin noch zu besprechen hatte, wippte er mit seinen Füßen auf und ab, lehnte sich an die Wand, stoß sich von dieser ab und lief zur entgegengesetzten Wand.

Er hörte hektische Schritte im leergefegten Flur und schon drehte er sich zur nächsten Wand um und ging gedankenverloren zu ihr.

Doch er würde sie niemals erreichen, denn kurz vorher bekam er etwas über den Kopf gezogen und seine Sicht wurde geschwärzt.

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VOILÁ
IT'S HERE

WIE FINDET IHR ES BIS JETZT?
MEIN BABY IST DA, GENIEßT ES, ES WIRD NOCH BESSER OK
VERSPROCHEN

MonuʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt