*Kapitel 14: I'm Fine*

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Angespannt saß Jimin auf einer Bank im Stadtpark und wippte nervös mit seinem Fuß.

„Kannst du nicht mal aufhören? Das nervt." murmelte Jungkook ernst und legte seine Hand auf Jimins Oberschenkel.

„Wie lange muss es dauern, bis einer dieser dummen Leute hier vorbeikommt?" fragte der Schwarzhaarige genervt.

„War deine Idee." antwortete Jungkook und nahm wieder seine Hand zu sich. „Jimin. Da hinten."
Jimins Blick wanderte zu einem Baum, wo ein blondes Mädchen saß und ihre Nase in ein Buch gesteckt hatte. Entschlossen stand er auf und ging auf sie zu.

„Hey du." begrüßte er sie und stellte sich vor sie. „Komm mal mit."

Verwirrt erhob die Fremde sich und sah Jimin furchterregend an. Seufzend legte er einen Arm um sie und zog sie somit aus dem Park.

„Schickes Armband hast du da." merkte Jimin an und merkte plötzlich einen Widerstand von dem Mädchen. Doch er verdrehte bloß die Augen und verschnellerte seinen Schritt.

„Weißt du, was das gute daran ist, wenn man sein Leben lang in dieser Stadt verbracht hat?" fragte Jimin und lächelte leicht. „Man weiß, wo man ungestört ist."

Damit blieb er an einem Haus stehen, öffnete die Tür und ging durch den verlassenen Flur.

„Lass mich los!" fauchte die Blondine und versuchte sich weiter zu wehren.

In einem leeren Raum schubste Jimin die Fremde, die auf den Boden fiel. Währenddessen schloss er die Tür und drehte sich seufzend um. Jungkook hatte bereits in dem Zimmer gewartet und die Blondine an den staubigen Tisch gezerrt, an dem ein Stuhl stand. Das Klicken von Handschellen ertönte und Jimins bester Freund gesellte sich zu ihm.

„Das wird jetzt ganz schnell und schmerzlos zu Ende gehen." erklärte Jimin und schritt langsam auf sie zu. Verzweifelt versuchte sie sich vom Stuhl zu bewegen, doch die Handschellen auf ihrem Rücken verhinderten dies.

Jimin ließ sich auf den verstaubten Tisch nieder und nahm aus seiner Jackentasche ein Taschenmesser heraus.

„Schon lustig, nicht wahr?" lächelte er leicht, während er auf die Klinge schaute und vorsichtig drüber strich. „Mein bester Freund wurde vor circa einem Monat von so einem Messer abgestochen und jetzt sitze ich hier vor dir und halte die Waffe ebenfalls in der Hand. Ich hoffe, du weißt, was ich damit sagen will."
Schnell nickte die Fremde und sah Jimin ehrfürchtig an.

„Gut. Wahrscheinlich kennst du es sowieso schon, aber ich erkläre dir das jetzt, wie es hier ablaufen wird, okay?" fragte Jimin, doch sprach sofort weiter. „Du wirst auf meine Fragen antworten und wenn du es nicht tust, ramme ich dir diese Scheiße in meiner Hand so tief in dein Rachen, dass ich dich von innen aufschlitzen kann, verstanden?"
„Du willst mich töten? Schön, mach doch. Dafür wanderst du in den Knast." spottete die Blondine.

„Alles vorgesorgt. Ich habe meine Leute bei der Polizei, die auf meiner Seite stehen." erklärte Jimin und räusperte sich. „Warum tötet ihr Menschen?"
„Tun wir das?" fragte sie verwirrt. „Wer ist wir?"
„Ihr alle mit den Armbändern." knurrte Jimin genervt.

„Ach, du meinst diese Massenprodukte, die man in jedem Kiosk gibt?" lachte sie leicht und zuckte mit den Schultern. „Du machst mir keine Angst, Jimin."

„Woher kennst du meinen Namen?"

„Ich weiß so viel über dich. Beispielsweise weiß ich, dass du die ganze Zeit nur bluffst. Du verletzt niemanden."
„Wollen wir wetten?" fragte Jimin wütend und stand auf. Ohne auf eine Antwort zu warten ließ er das Messer mit Druck über ihren Arm gleiten, sodass sie schmerzhaft zischte und ihr Pullover sich leicht rot färbte.

„Nennst du das bluffen?"

„Ich weiß wirklich nicht viel, okay? Ich bin noch nicht so lange dabei." stammelte sie schließlich und sah auf ihren Schoss, während Jungkook sie die ganze Zeit beobachtete.

„Wie kommt man in diese Sekte?"
„Ich bitte dich." lachte sie und sah auf. „Das ist doch keine Sekte. Wir glauben an nichts, wir sind eine Gang oder auch eine Familie. Aber um deine Frage zu beantworten, man kommt da nicht einfach rein, du wirst auserwählt."
„Und was passiert dann?"
„Dir wird erklärt, was unsere Absichten sind und dann hast du Zeit, dich uns anzuschließen oder nicht. Also ist alles auf freiwilliger Basis."

„Also mordest du freiwillig?"
„Zum wievielten Male noch? Wir töten nicht!"

„Natürlich!" schrie nun auch Jimin und haute mit seiner Hand auf den Tisch.

Genervt verdrehte die Gefesselte die Augen und sah Jungkook kurz an.

„Ich kann dir mehr nicht sagen, okay? Dafür bin ich wie gesagt noch lange nicht soweit dabei."
„Wer ist es dann?"
„Sage ich dir doch nicht." lachte die Blondine und schrie kurz darauf laut auf, da Jimin ihr mit voller Kraft das Messer in den Oberschenkel gerammt hatte und sie nun wütend anschaute.

„Und wie du es mir sagst." zischte er und drehte leicht die Klinge.

„Er heißt Moonbin." stotterte sie und kniff die Augen zu.

„Und dein Name?"
„Hyuna."

„Das war echt krass, Jimin." sagte Jungkook und sah ihn besorgt an. „Geht es dir gut?"
„Natürlich." murmelte dieser und schritt mit großen Schritten aus dem Haus. „Kannst du sie ins Krankenhaus oder so bringen? Ich muss zur Zeitung."

Bevor Jungkook etwas dagegen sagen konnte, war Jimin auch schon verschwunden, weshalb er umdrehte und genervt die Tür des Zimmer zuschlug.

„Jimin? Lange nicht mehr gesehen, dass du dich noch traust, hier aufzutauchen." begrüßte ihn seine Chefin, doch er winkte nur ab und ging in sein Büro.

Dort verschanzte er sich eine Weile, bis er fünf Seiten DIN A4 ausdruckte und zu Frau Kim ging.„Veröffentlichen Sie das." sagte er und legte die Papiere auf ihren Schreibtisch.

„Ich habe dir ausdrücklich gesagt, dass du nicht mehr daran weiterarbeiten darfst!" wies sie daraufhin, nahm dennoch die Blätter und fing an, sie durchzulesen.

„Woher hast du die Informationen?" fragte sie nach einer Weile, als sie fertig gelesen hatte und schaute Jimin an, der sich währenddessen auf einen Stuhl gesetzt hat.

„Ich habe recherchiert." antwortete er gelassen. „Wie gesagt, ich tue alles, was nötig ist, um Informationen zu bekommen. Egal wie unschön das sein mag."

Lächelnd griff Frau Kim zu ihrem Telefon und drückte ein paar Tasten, bevor sie sich den Hörer an das Ohr hielt. „Wir müssen die Zeitung für morgen nochmal neu machen, ein wichtiger Artikel fehlt."

MonuʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt