*We are Bulletproof: the Eternal*

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Mittlerweile war Jimins Körper soweit, dass seine Lunge am Versagen war und durch Maschinen künstlich beatmet werden musste. Von morgens bis abends saß Yoongi in Jimins Zimmer und schaute sich die Akte oder seinen Freund an. Er hatte schon die Hoffnung aufgegeben, dass Jimin je wieder seine Augen öffnete.

Yoongi dachte noch lange über das Gespräch mit Rocky nach, bis er schließlich aufgab, ihm Glauben schenkte und jemanden anrief.

„Jake, kannst du mir helfen?" fragte er sofort und stand von seinem Stuhl auf. „Es geht um Kim Sunghee, hast du zu ihr irgendetwas gefunden?"

In Gedanken nahm Yoongi Jimins Hand in seine und sah diesen an.

„Die hat nur einen Strafzettel wegen zu schnellem Fahren." sagte Jake nach einer Weile.

„Wo wohnt sie?"
„In... Monu."

„Schick mir die Adresse." forderte Yoongi, bevor er auflegte. „Du wirst aufwachen, klar?"

Er gab Jimin einen Kuss auf seine Hand und schließlich auf seine Stirn, bevor er ihn losließ.

Yoongi fuhr mit dem Aufzug ins Erdgeschoss und ging schließlich zur Bushaltestelle, die direkt vor dem Krankenhaus war. Mit dem Bus fuhr er so weit wie möglich zur geschriebenen Adresse und ging weiter zuFuß.

Am Haus angekommen klingelte Yoongi und wartete, bis eine braunhaarige Frau ihm aufmachte.

„Guten Tag, sind Sie Kim Sunghee?" fragte der Schwarzhaarige freundlich.

„Ja, wie kann ich dir helfen?"
„Ich hätte ein paar Fragen zu Park Makoto." erklärte Yoongi und schon war die Frau dabei, die Tür zu schließen, doch er stoppte sie. „Mein Freund liegt im Sterben und wird an Organversagen sterben, wenn Sie mir nicht helfen!"

„Na gut, komm rein." seufzte Sunghee, bevor sie Platz machte und Yoongi ins Haus konnte. Sie setzten sich ins Wohnzimmer und schauten sich gegenseitig an.
„Haben Sie einen Sohn?" fragte Yoongi sofort und bekam ein Nicken zur Antwort. „Wie heißt er?"

„Seokjin. Kim Seokjin."

„Und sie sind die Tochter von Makoto, richtig?"

Wieder ein Nicken.
„Ich muss mit Ihrem Sohn reden. Er kann meinem Freund helfen." erklärte Yoongi.

„Er wohnt nicht mehr hier." antwortete Sunghee leise. „Ich weiß nicht, wo er ist, aber du kannst mal seine Freundin fragen."
„Ihr Name?"
„Moonsua glaube ich."
„Die Psychiaterin?" versicherte sich Yoongi und sah sie mit großen Augen an.
„Ja, sie hat eine kleine Praxis hier in der Stadt."

„Danke, ich muss dann jetzt auch los." ratterte Yoongi herunter, stand auf und lief schon fast aus dem Haus. Rocky hatte recht.

Hektisch klopfte er an Suas Tür, bis sie schließlich öffnete.
„Du hast Jimin vergiftet, du miese Bitch!" schrie Yoongi sofort und schubste sie nach hinten.
„Was redest du da?" fragte sie verwirrt und versuchte Yoongi von sich fernzuhalten.
„Du hast ihm Gift untergeschoben für deinen Freund, Kim Seokjin!"

„Beruhige dich erstmal und erklär mir die Siuation."
„Die Situation ist, dass ich dich umbringen werde, wenn du mir nicht das Gegengift gibst." zischte Yoongi aufgebracht.

„Dann kriegst du das Gegengift nicht." antwortete Sua und lächelte ihn an. „Es ist sowieso zu spät, Yoongi. Seokjin kriegt das Erbe, du hast verloren und Jimin ist tot."
Yoongi wollte etwas erwidern, doch sein Handy fing an zu klingeln, weshalb er von Sua abließ und auf sein Handy schaute. Hiroto.

„Hallo?"
„Yoongi, Jimin ist gerade aufgewacht!" erzählte Hiroto freudig.

„Ich komme sofort." antwortete er perplex und legte auf. „Jimin ist aus dem Koma, da habt ihr wohl was falsch gemacht."
„Sei dir dabei nicht so sicher!" schrie Sua ihm hinterher, während er aus dem Gebäude ging, um schnellstmöglich zu Jimin zu gelangen.

„Es passiert häufiger, dass Koma-Patienten aufwachen, bevor sie letztendlich doch sterben. Sie sollten die Zeit mit ihrem Sohn verbringen, da er es wahrscheinlich nicht überleben wird. Seine Organe sterben immer und immer weiter ab und wir haben noch immer keine Lösung gefunden. Sie wäre jetzt auch zu spät. Es tut mir leid, aber wir können nichts mehr für ihn machen, außer ihm die letzten Augenblicke so erträglich wie möglich zu machen." erklärte der Doktor und sah Hiroto mitleidig an. Geschockt schaute dieser an die weiße Wand hinter dem Arzt und war wie weggetreten. Er würde tatsächlich den letzten Menschen in seinem Leben verlieren, der ihm was bedeutete.

Eine Berührung an seinem Oberarm ließ ihn zusammenzucken und wieder in die Realität kommen. „Ich weiß, dass es hart ist, aber sie müssen jetzt für Ihren Sohn stark sein."

Hiroto nickte kurz, wischte sich seine Tränen weg, die ihm entwichen waren und ging wieder zu Jimin ins Zimmer, um sich neben ihn zu setzen.

Voller Schmerzen hustete Jimin und drückte den Beatmungsschlauch wieder richtig in seine Nase, bevor seine Augen wieder einmal zufielen. Hiroto streichelte seine Hand, während er ihn traurig ansah.

„Ich werde sterben, oder?" hauchte Jimin kraftlos und sah seinen Vater an.

„Höchstwahrscheinlich. Ja." flüsterte Hiroto und streichelte seine Wange. „Ich liebe dich, hörst du. Ich bin so stolz auf dich, auch wenn ich nicht immer den Anschein gemacht habe. Du bist das Beste, was mir je passiert ist."

„Ich will nicht sterben." presste Jimin zwischen seinen Lippen heraus und starrte mit verschwommener Sicht an die gegenüberliegende Wand. „Yoongi."

„Nicht weinen, Kleiner. Du brauchst die Kraft und Yoongi wird jeden Moment hier sein."

„Sag ihm, ich l..." murmelte Jimin, bis er nur noch zu nuscheln begann und komplett aufhörte zu sprechen, während seine Augen zufielen. Es wurde still im Raum, nur noch das Piepen des Beatmungsgeräts war zuhören.

„Jimin, du darfst loslassen." schluchzte Hiroto und wischte sich seine Tränen weg, doch diese flossen weiter und weiter. „Ich weiß, dass du leidest. Es ist okay, wenn du aufhörst zu kämpfen."

Kraftlos öffnete Jimin seine Augen.

„Lass los." murmelte sein Vater, während er zusah, wie Jimin wieder seine Augen schloss. Der Griff um seine Hand wurde lockerer und ein durchgängiges Piepen ertönte. Immer stärker umgriff Hiroto Jimins Hand.

„Herzstillstand!" rief eine Krankenschwester, die ins Zimmer gestürmt war und hastig versuchte, Jimin zu reanimieren. In der Zwischenzeit stand Yoongi im Aufzug des Krankenhauses mit einem Blumenstrauß in der Hand und wippte ungeduldig hin und her. Die Türen schoben sich auf und er ging in den Flur, wo er sah, dass mehrere Personen in Jimins Zimmer liefen.

Ohne groß zu überlegen rannte er los und erstarrte, als er die Reanimation und Hiroto sah.

„Nein, das darf nicht sein." rief Yoongi, ließ den Strauß fallen und lief zu dem toten Körper. „Jimin, wach auf! Bleib bei mir! Du darfst mich nicht verlassen! Wach auf!" Verzweifelt krallte er sich in die Kleidung des Toten und schüttelte ihn leicht. „Jimin!"

„Todeszeitpunkt: 16:39." flüsterte eine Krankenschwester und schaute von ihrer Uhr auf.

„Es tut mir so leid." weinte Hiroto und sah Yoongi an. Dieser starrte Jimin an, versuchte sein Atem zu kontrollieren und krallte sich in Jimins Arm, während er immer wieder Schnappatmungen bekam. Es fühlte sich an, als hätte ihm jemand ein Messer ins Herz gerammt. Seine ganze Welt war zusammengebrochen. Ihm wurde schwarz vor Augen, während er zitternd versuchte, irgendwo Halt zu finden. Kurz darauf verdrehten sich seine Augen und er fiel in die Arme des Doktors.

Vier Tage später fand Jimins Beerdigung statt. Yoongi hielt eine Grabesrede, die er jedoch nicht zu Ende gesprochen hatte, da er weinend kein Ton herausgebracht hatte und schließlich von Hiroto vom Podest gebracht worden war.

In der Ferne hatte ein schwarz gekleideter Mann, nicht viel älter als Jimin, gestanden und auf das Geschehen geblickt. Black Swan hatte es geschafft. Das Erbe war auf ihrer Seite, sie hatten gewonnen.

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Ein Kapitel kommt noch ·3·

MonuʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt