*Kapitel 45: Trivia 起 : Just Dance*

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Yoongi war mit seinen Freunden ebenfalls im Palace und feierte. Als er jedoch Jimin sah, wie gelassen er war, konnte er seinen Blick nicht mehr von ihm lassen. Nicht, weil er gut aussah, sondern weil es nicht Jimin war. Jimin tanzte mit geschlossenen Augen zu der Musik und schien in seiner eigenen Welt zu sein, weshalb Yoongis Beschützerinstinkt losging. Kurzerhand ging er zu Jimin.
„Hast du kein Kontaktverbot?" fragte Jimin, während er seine Arme um Yoongis Nacken legte und weitertanzte.
„Du sollstest einen Gang runterschalten." rief Yoongi gegen die laute Musik an, bewegte sich keinen Zentimeter. Er sah lediglich Jimin an.

„Und du solltest mal Spaß haben." lachte der Jüngere, nahm Yoongis Hand und legte sie auf seine Hüfte. „Tanz."
„Du weißt, dass ich nicht tanze." antwortete er genervt und wollte sich losreißen. Doch stattdessen drückte sich Jimin gegen ihn und rieb ihre Becken gegeneinander. Seine tauben Finger fuhren durch Yoongis Haare und sein Grinsen blieb wie eingefroren auf seinem Gesicht. Er wartete auf den Moment, wo Yoongi endlich aufhören und Spaß haben würde.

„Was hast du genommen?" fragte Yoongi ernst.

„Nichts."

Wütend griff Yoongi Jimin am Kiefer und sah ihm in die Augen. „Lüg mich nichts an. Was hast du geschluckt?" Jimins Lippen bewegten sich, doch durch die laute Musik kam kein Ton bei Yoongi an.

Der Ältere zog Jimin am Handgelenk von der Tanzfläche hin zu den Toiletten. Dort hörte man die Musik nur gedämpft und man konnte sich unterhalten.

„Lass mich los, Yoongi." motzte der Schwarzhaare genervt und entriss sich aus dem Griff.

„Was hast du genommen?"

„Wir sind nicht mehr zusammen, warum sollte ich dir das sagen?" provozierte Jimin und grinste ihn an.

„Weil ich dich besser kenne als du dich selber." antwortete er und ging auf Jimin zu. „Jetzt antworte mir."
„Nichts schlimmes." seufzte Jimin und verdrehte die Augen. Er spürte Yoongis Hände im Nacken und wie seine Daumen seinen Kinn hochschoben.

„Deine Pupillen sind viel zu geweitet. Was war es? Ecstasy?" Noch nie hatte Yoongi so ernst mit ihm gesprochen als in diesem Moment. Jimins Blick driftete zu seinen Lippen, doch schon spürte er wieder die Daumen am Hals. „Guck mir in die Augen."
„Ich darf machen, was ich will." zischte Jimin wütend. „Du hast mir den ganzen Abend zerstört." Er befreite sich aus Yoongis Griff und verließ die Toiletten.

Doch kaum war er wieder auf der Tanzfläche, wurde er gewaltsam mitgezogen. „Lass mich los!" schrie Jimin und versuchte, Yoongi wegzudrücken.

Er ignorierte den Jüngeren und zog ihn aus dem Club heraus. „Ich bringe dich nach Hause."
„Das kannst du vergessen!" schrie er noch immer und versuchte sich zu wehren.

„Ich an deiner Stelle würde einfach mitgehen. Ich kann dich auch nach Hause tragen, das ist mir sowas von egal." schrie Yoongi zurück und schubste Jimin nach vorne. „Jetzt geh!"

Geschockt richtete Jimin seine Jacke und ging tatsächlich in Richtung nach Hause. Er wusste, dass Yoongi nicht bluffte.

Sie gingen schweigend zu Jimin und auch als sie beim Haus angekommen waren, schwiegen sie. Jimin schloss auf und lief sofort in sein Zimmer. So leise wie möglich schloss Yoongi die Tür und ging in Jimins Zimmer. „Was willst du hier?"

„Aufpassen." antwortete Yoongi und setzte sich auf Jimins Schreibtischstuhl.

„Willlst du mir jetzt auch noch beim Umziehen zusehen?"

„Wenn es sein muss."

Jimin schnaubte, bevor er sein Oberteil auszog und es irgendwo hinwarf. Er sah zu Yoongi, der ihn beobachtete und unterdrückte ein Grinsen. Langsam ging Jimin auf ihn zu und blieb kurz vor ihm stehen. „Meine Hose klemmt."
„Nicht mein Problem."
„Aber es könnte deins werden." hauchte Jimin und setzte sich auf sein Schoß. Zu seiner Verwunderung sah Yoongi ihn bloß an und nahm seine Hände von den Lehnen nicht runter. „Mein Vater ist nicht da, also können wir so laut sein, wie wir wollen."

Jimins Hände fuhren unter sein Oberteil und er konnte Yoongis Atem auf seinen Lippen spüren, so nah waren sie sich.

„Du solltest schlafen gehen." flüsterte Yoongi mit starrem Blick in Jimins Augen.
„Sicher?" fragte Jimin leise und machte Yoongis Knopf an der Hose auf.
Eine kalte Hand umschloss Jimins Finger.„Ziemlich sicher."

Beleidigt stand Jimin auf und zog sich seine Hose aus, bevor er sich ins Bett fallen ließ.

Yoongi schloss wieder seine Hose und schaute Jimin eine Weile zu, wie er mit geschlossenen Augen auf dem Bett lag. Er war enttäuscht von Jimin, ganz klar. Dass Jimin es nötig hatte, sich vollzudröhnen, um Spaß zu haben.

„Jimin." sagte Yoongi, um zu checken, ob er schon schlief. Als er keine Antwort bekam, stand er auf und verließ das Zimmer.

„Yoongi?" fragte Hiroto, als der Teenager gerade an der Haustür angekommen war. „Was machst du denn hier?"

„Wie immer auf Jimin aufpassen." antwortete Yoongi genervt. „Gute Nacht."

Ohne auf eine Antwort zu warten, ließ er Jimins Vater in der Küche stehen und verließ das Haus. Er war nervlich am Ende und er wollte nur noch schlafen.

Mit dröhnenden Kopf wachte Jimin schließlich auf. Erschöpft öffnete er nur wenige Zentimeter seine Augen, bevor er sie wieder schloss. Er wollte nicht aufstehen, nicht einmal die Augen öffnen.

„Bist du wach?" fragte Hiroto, der ins Zimmer kam. Kurz murrte Jimin.

„Warum war Yoongi gestern hier? Was war passiert?"

„Möchte nicht darüber reden." nuschelte Jimin und vergrub sein Gesicht im Kissen.
„Geht es dir gut?"
„Geh."
„Jimin."
„Geh."
Hiroto seufzte, doch verließ schließlich das Zimmer, sodass Jimin alleine war.

Jimin blieb den ganzen Tag im Bett. Er hatte seine Augen zwar offen, starrte aber nur in der Gegend herum und umklammerte seine Decke.

Er musste auf Toilette. Seit mehreren Stunden schon, doch er konnte nicht aufstehen. Er fühlte sich schwer, als hätte man ihm an Arm und Bein Gewichte drangehängt.

Erst nach Minuten schaffte er es, sich hinzusetzen. Er stand langsam auf und verlor jegliche Kontrolle. Er sah nichts an, spürte seinen Körper nicht mehr und fiel schließlich aufs Bett. Sein Kreislauf war komplett am Ende.

Jimin fluchte leise und versuchte es erneut. Er schlenderte langsam durch den Flur und kam schließlich im Badezimmer an. Als er fertig war, verließ er wieder den Raum und schob sich weiter ins Zimmer. Erschöpft fiel er ins Bett und schloss die Augen.

Er wünschte sich, Yoongi würde ihn besuchen. Er vermisste ihn so sehr.

„Was ist los, Jimin?" fragte erneut sein Vater, als er am späten Nachmittag erneut in Jimins Zimmer kam.

 „Geh."
„Du hast heute noch nichts gegessen oder dein Zimmer verlassen. Soll ich Moonsua anrufen?" fragte er weiter und setzte sich auf Jimins Bett. „Ich mache mir Sorgen."
„Mir geht es gut." log Jimin und sah ihn an. „Ich bin nur müde."
„Den ganzen Tag?"
„Nicht viel Schlaf bekommen."
„Hat es was mit Yoongi zu tun?"
Lustlos lachte Jimin. „Der kann mich mal."
„Was hat er getan?"
„Kannst du mich allein lassen? Ich bin müde." bat Jimin und drehte sich um. Er schloss die Augen und hörte nur noch, wie Hiroto das Zimmer verließ, bevor er einschlief.

MonuʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt