*Kapitel 46: Interlude: Shadow*

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Montagmorgen. Müde ging Jimin zur Schule. Ihm ging es noch immer schlecht, doch in die Schule musste er trotzdem.

„Du siehst gar nicht gut aus." murmelte Chungha, als sie ihn zur Begrüßung umarmte.

„Geht schon." lächelte Jimin leicht und setzte sich auf seinen Platz.
„Du warst Samstag einfach weg und gestern hast du auch auf keine Nachrichten reagiert."

„Ich habe mein Handy verloren." log Jimin und sah zu Yoongis Platz, auf dem niemand saß.

„Ist etwas passiert?" fragte die Blonde besorgt.

„Nein, alles gut. Ist wie immer." log er erneut und sah seine Freundin an. „Bin müde."
Kurz nach dem Klingeln öffnete sich die Tür und Yoongi kam in den Raum. Lustlos setzte er sich auf seinen Platz und holte seine Schulsachen aus seinem Rucksack. Jimin beobachtete ihn dabei, wie er sein Tisch ordnete, sich zu seinem Nachbarn drehte und anfing zu reden. Über Samstag.

„Solfa war so sauer auf dich." lachte der Nachbar amüsiert.

„Ich weiß. Versuche du mal zu erklären, dass dir schlecht wurde und du einfach abgehauen bist." antwortete Yoongi lachend. Er verschwieg erneut Jimin.

Jimin vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Er schämte sich für sein Verhalten. Kein Wunder, dass Yoongi nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte.

„Wo ist eigentlich Jungkook?" fragte Chungha.
„Keine Ahnung. Er kommt seit langem nicht mehr zur Schule. Bestimmt plant er gerade ein Mord."
„Wahrscheinlich." lachte sie. Wenn sie nur wüsste.

Tatsächlich saß Jungkook mit Black Swan zusammen. Sie waren in einem Hochhau sund konnten über die halbe Stadt schauen.

„Hat Jimin irgendwas herausgefunden?" fragte Moonbin und drehte sich in seinem Bürostuhl.

„Nein. Für ihn bist du immer noch weg." antwortete Jungkook und spielte an seinem Armband.

„Und wo war er gestern?"

„Ich war um fünf Uhr morgens bei ihm. Er hat geschlafen. Ich habe die Situation genutzt und habe seine Sachen durchsucht, aber nichts auffälliges gefunden." erklärte Jungkook ernst. „Ich glaube nicht, dass er es noch versucht mit uns."
„Naja, so zugedröhnt wie er am Samstag war." lachte Moonbin. „Er versteckt etwas."
„Yoongi." rief einer in den Raum.

„Der ist nicht interessiert. Er hatte doch nur mitgemacht, um an Jimin ranzukommen. Er hat Jimin satt und somit uns auch. Der macht uns keine Probleme mehr." sagte ein anderer Junge.

„Sonst ist er halt der Nächste." grinste Moonbin und sah zur Tür, die sich in diesem Moment öffnete. „Taeyong!"
„Moonbin." begrüßte dieser den Jüngeren genervt. „Was macht dein krankes Hirn?"
„Arbeitet wie ein Bauer im Frühling."
„Freut mich zu hören." seufzte Taeyong. „Steh auf und setz dich zu den anderen."
Ohne etwas zu sagen stand der Bunthaarige auf und setzte sich neben Jungkook. Stattdessen saß nun Moonbins Chef vorne.

„Ich war heute beim Oberchef persönlich und das soll etwas bedeuten." erzählte Taeyong ernst. „Ihr wisst, dass wir es wegen dem Erbe machen. Es ist bald soweit. Der alte Knacker stirbt. Und bevor der Alte stirbt, muss auch jemand anderes sterben. Der Plan wird in den kommenden Wochen perfektioniert. Dann werden wir nicht nur Monu in unseren Händen halten, sondern auch ganz viel Geld."
Ein jubelndes Geschrei brach aus, bis Taeyong einmal in die Hände klatschte und aufstand. Mit großen Schritten ging er auf Jungkook zu und blieb vor ihm stehen. Mit angsteinflößendem Blick schaute er Jungkook an, als würde er in seine Seele sehen können. „Bist du auch wirklich dabei?"
Jungkook versuchte den Blickkontakt aufrecht zu halten, während er im Blickwinkel Moonbins selbstgefälliges Grinsen sah. „Ich bin dabei."
Ein paar Sekunden schaute Taeyong ihn noch an, bis er sich wieder aufrecht stellte und nickte. „Es wird großartig. Wir haben Pläne von A bis C. Also ist die Wahrscheinlichkeit gleich null, dass er nicht stirbt. Wir werden zu hundertprozent gewinnen."

Um Jimins Herzschmerz zu kontrollieren fiel er in Jakes Arme und machte immer mehr mit dem Polizisten. Sie gingen in Restaurants, schauten Filme zusammen und verbrachten Zeit miteinander.

„Willst noch noch mit hoch kommen?" fragte Jake, als sie vor dem Wohnhaus standen. Schnell schüttelte Jimin den Kopf und lächelte unsicher. Jake wollte ihn zum Abschied küssen, doch Jimin zog rechtzeitig zurück und sah ihn verwirrt an.

„Was soll das denn jetzt?" fragte Jimin.

„Ich dachte, langsam wären wir soweit." versuchte Jake zu erklären und sah verschreckt in seine Augen.

„Für was?"

„Wir verhalten uns doch schon fast so, als wären wir in einer Beziehung." nuschelte Jake und versteckte seine Hände in den Jackentaschen.

Schnell schüttelte Jimin den Kopf und fing an zu lachen. „Scheiße, nein!"

„Was wäre daran so schlimm?"
„Ich habe keine Lust auf so was. Du willst mit mir zusammen sein?" Jimin unterdrückte seine plötzliche Wut so gut er konnte.

Jacob zuckte knapp mit den Schultern. „Ja."

Frustriert vergrub Jimin sein Gesicht in seinen Händen. „Nein, nein, nein."
Er nahm seine Hände herunter und sah Jake wütend an. „Ruf mich nicht mehr an."

„Was soll das denn jetzt?" fragte Jake verwirrt.

„Ich will keine Beziehung und ich will dich ganz sicher nicht mehr sehen, wenn du auf einmal Gefühle entwickelst." fuhr Jimin ihn an und ging einen kleinen Schritt nach hinten.

Jimin wollte keine Beziehungen haben. Nicht mit Jake. Er wollte Yoongi als Freund oder niemanden. So schwer es ihm auch fiel, aber für ihn war Yoongi der ideale Freund und er würde nie wieder so glücklich werden wie mit ihm.

Und tatsächlich ignorierte Jimin den Älteren und hörte auf, sich mit ihm zu treffen.

MonuʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt