*Kapitel 33: Waste It On Me*

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Eine Viertelstunde später saß Yoongi in einem Krankenwagen und hielt Jimins Hand. Jimin hatte Angst und fühlte sich mehr als nur unwohl.

Im Krankenhaus wurden sie jedoch getrennt, weshalb sich Yoongi ins Wartezimmer setzte und die Augen schloss.

Er wusste, dass Moonbin die ganzen Aktionen nur tat, um Jimin zu brechen und anscheinend gelang ihm das besser als man denken könnte.

Als er hörte wie die Tür aufging, öffnete er seine Augen und sah Hiroto mit einem mehr als nur besorgtem Gesicht. Er war kreidebleich.

Als er Yoongi erblickte, ging er direkt auf ihn zu und überhäufte ihn mit Fragen.

„Ihm geht's gut, er ist nur zusammengebrochen." beruhigte ihn der Jüngere.

„Wie kann Jimin einfach nur zusammenbrechen?" fragte Hiroto aufgeregt und setzte sich neben ihn.

„Lange Geschichte, aber es geht ihm gut."

Jimins Namen wurde aufgerufen, worauf die beiden Männer aufstanden und zur Rezeption gingen. „Gehört ihr zur Familie?"
„Ja." antwortete Hiroto nervös und tippte mit seinen Fingern auf die Oberfläche des Holzes der Theke.

„Vater und Bruder schätze ich mal?" hinterfragte die Frau uns sah beide an.

Erneut bejahte Hiroto dies und wurden sogleich in Jimins Zimmer geleitet. Vorsichtig stieß Hiroto die Tür auf und sah seinen Sohn mit geschlossenen Augen im Krankenbett.

Schläuche führten in seinen Arm und der Schnitt wurde mit einem Verband verdeckt.

„Hat er..." stammelte Hiroto panisch und sah Yoongi mit verschwommenem Blick an. „Hat er versucht... sich..."

„Nein!" platzte es aus Yoongi und schüttelte stark seinen Kopf. „Das hat er nicht sich nicht selbst zugefügt, das würde er nicht tun."
Erleichtert atmete er auf und ging zu seinem Sohn. „Was machst du nur immer?"

Schweigend ging Yoongi zum Bett und hielt sich am Bettende an der Stange fest, während er Jimin anschaute.

„Bekommt er nicht noch ein Zimmernachbarn?" fragte Hiroto nach einer Weile, als er bemerkte, dass gar kein zweites Bett dort im Raum stand.

„Nein, ich habe um ein Einzelzimmer gebeten." murmelte Yoongi.

„Das können wir uns nicht leisten!" stieß Jimins Vater wütend aus und war schon auf dem Weg, jemanden Arbeitenden zu suchen.

„Ich bezahle es." antwortete Yoongi und sah Hiroto an. „Ich hätte es verhindern können, dass Jimin nicht verletzt wird. Wegen mir liegt er jetzt hier, also kann ich wenigstens die Kosten tragen."

„Du bist ein Teenager, du kannst das nicht bezahlen. Er bekommt ein anderes Zimmer und gut ist."

„Sie sollten eigentlich wissen, wie viel Geld meine Familie hat. Lass es mich bezahlen, bitte."

Nach einer kleinen Diskussion stimmte Hiroto schließlich mit schlechtem Gefühl zu und ließ sich auf einen Stuhl neben dem Bett fallen. „Ich werde zu alt für sowas."
Erneut wurde die Tür aufgestoßen und ein Doktor kam ins Zimmer.

„Hallo alle zusammen! Mein Name ist Kim Seokjin, ich werde mich um Jimin kümmern, während er den Aufenthalt hier genießt." erklärte der Arzt lächelnd und öffnete die Mappe.

„Dürfte ich wissen, was Jimin in seiner Freizeit anstellt? Erst wird er mit einer Schusswunden hier eingeliefert und jetzt mit einer Schnittwunde an seiner Pulsader? Außerdem scheint sein psychologischer Befund auch nicht als allgemein positiv angesehen zu sein. Zudem hat er eine Essstörung, die langsam sehr gefährlich wird. Ich bin kurz davor eine Einweisung für eine psychiatrische Einrichtung zu schreiben, da es nach einem Suizidversuch aussieht."
„Yoongi?" fragte Hiroto und hoffte damit, dass er dies erklären konnte.

Er presste die Lippen aufeinander und schloss kurz die Augen. „Ich kriege es hin. Er wird mehr essen, er wird nicht mehr angegriffen, aber wenn er jetzt in die Klapse kommt, reißt es ihn komplett aus dem Leben."

„Das geht nicht. Du kannst in deinem Alter noch keine Verantwortung für jemanden übernehmen. Du bist viel zu jung und musst selbst mit deinen Problemen klar kommen, bevor du für jemand anderem sorgen kannst. Außerdem was meinst du mit angegriffen?"

Yoongi schwieg und sah Jimin an, wie er schlief. Es sah so aus, als wäre er nicht einmal am Leben. Tränen bahnten sich über seine Wangen, während er seine Finger knetete.

„Antworte bitte auf meine Frage. Wir können ihm nur helfen, wenn du uns die Wahrheit sagst."
„Ich war's." stammelte Yoongi. „Ich habe ihm das angetan."
„Yoongi, das stimmt nicht und das weißt du." sagte Hiroto leise.

„Doch. Wir haben uns gestritten und dann hab ich zugestochen." log er und sah weiterhin Jimin an. „Ich habe ihm gesagt, dass er abnehmen soll. Wegen mir ist er so abgemagert. Ich bin übrigens nicht sein Bruder, sondern sein Freund."

„Du weißt, dass ich das melden muss?" fragte der Doktor und nahm sein Handy aus seinem Kittel. Kurz nickte Yoongi, ging zu Jimin und nahm seine Hand, nachdem er sich seine Tränen großteils weggewischt hatte.

Während Seokjin die Polizei anrief, beugte sich Hiroto zu Yoongi.

„Was soll das? Du warst das nicht."

Stumm schaute Yoongi Jimin an und ignorierte seine Frage.

„Was versteckst du vor mir?" flüsterte Hiroto erneut zu dem Teenager.

„Ich beschütze ihn."

„Kommst du bitte mit?" fragte der Arzt und zeigte mit seinem Ordner zur Tür. Yoongi gab Jimin noch ein Kuss auf die Wange, stand auf und ging mit dem Doktor auf den Flur.

„Wieso hast du ihm gesagt, dass er abnehmen soll? Solltest du als sein Freund nicht sagen, dass er so gut ist, wie er ist?"

Yoongi zuckte mit den Schultern und sah an die gegenüberliegende Wand.

„Deine Freunde müssen dich ja für einen ganz coolen halten."
„Ich habe keine Freunde." antwortete Yoongi gelassen.

Als zwei Beamte die Treppen hochgegangen kamen, drückte sich Yoongi von der Wand ab und ließ seine Arme schwach am Körper hängen. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Doktor wurde Yoongi auch schon nach unten gebeten. Er stieg in den Streifenwagen und fuhr auf das Polizeirevier.

MonuʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt