*Kapitel 41: Old Town Road*

121 17 1
                                    

„Jake hat mir geantwortet." lächelte Jimin Chungha freudig an. „Er will sich mit mir treffen."
„Das ist doch großartig! Wann?" fragte sie sofort nach.

„Nächste Woche Freitag."

„Ich freue mich für dich." grinste Chungha überglücklich und umarmte Jimin.

„Mal sehen, wie es wird." murmelte Jimin besorgt.

„Du kriegst das hin!"

Immer wieder las sich Jimin die Nachricht vom Polizisten durch. Nächste Woche Freitag.

Sein Blick schweifte nach draußen, in die Dunkelheit. Er saß an seinem Schreibtisch und wollte eigentlich Hausaufgaben machen. Doch stattdessen war er auf seinen sozialen Netzwerken unterwegs. Er hatte Yoongi mal wieder durchgestalkt.

Seufzend legte er sein Handy weg. Er brauchte Bewegung. Jimin nahm seine Kopfhörer, steckte sie ans Handy und schob dieses in seine Hosentasche, bevor er seine Kopfhörer in die Ohren steckte und mit Musik vollgedröhnt wurde.

Er zog sich seine Schuhe und seine Jacke an und verließ das Haus. Noch wusste er nicht, wohin er gehen würde.

Jimin ging durch die ganze Stadt und blieb schließlich an einem Haus stehen. Sein Blick lenkte er in Richtung eines Fensters, wo gerade Licht angemacht wurde.

Er spürte, wie eine Messerspitze langsam in sein Herz gerammt wurde, als er Yoongi und Solfa sah. Sie küssten sich nicht gerade jugendfrei. Erst als sie auf das Bett flogen und somit aus dem Sichtfeld verschwanden, merkte Jimin die Tränen auf seinen Wangen. Was hatte er auch erwartet?

Mit einem letzten Blick drehte er sich um und schlenderte nach Hause. Ihm war bewusst, dass er nicht so weiter machen konnte. Wenn Yoongi über ihn hinweg war, musste er sich auch von ihm lösen. Egal, was es kostete.

Der Freitag kam viel schneller als erwartet und schon bald stand er an einem kleinen Häuschen und klingelte. Die Gegend sah eher wie ein Studentenviertel aus.

Von einem Piepen wurde Jimin aus seinen Gedanken gerissen. Er drückte die Tür auf und lief in den zweiten Stock. An der Tür wartete schon freudig Jacob auf ihn.

„Hey." begrüßte Jimin ihn und umarmte ihn kurz.

„Hey, Jimin." lächelte Jake und bat ihn herein.

„Du wohnst also noch mit anderen Leuten zusammen." murmelte Jimin und strich mit seiner Hand über den Stuhl, der am Esstisch stand.

„Ist praktischer." antwortete Jake und sah dem Jüngeren zu. „Willst du was trinken?"
„Nein, danke." lächelte Jimin leicht. „Wo ist dein Zimmer?"
Jake ging den Flur entlang und öffnete eine Tür. „Hier."
Interessiert ging Jimin in den Raum. Ein Fernseher stand auf einem Schrank vor seinem Bett, ein Kleiderschrank in der Ecke und schon war das Zimmer voll. „Verdienst du viel?"
„Genug." lachte der Ältere amüsiert.

„Warum lebst du dann in so einem kleinen Zimmer? Da ist meins sogar größer."

„Ganz einfach, Mister 'Ich lebe reicher als du'" sagte Jake, legte seine Arme um Jimins Hüfte und sah ihn eindringlich an. „Mir reicht ein kleines Zimmer, wenn ich mich sowieso die halbe Zeit irgendwo anders aufhalte."

„Das können wir schnell ändern." grinste Jimin und zog ihn am Gürtel zum Bett.

„Sicher, dass du jetzt schon gehen willst?" fragte Jake und strich über Jimins nacktem Rücken.
„Ja, vielleicht nächstes Mal." antwortete Jimin und zog sich sein Oberteil an. Er stand auf und schaute Jake nochmal an. „Sei froh, dass ich dir überhaupt geschrieben habe."
„Bin ich." murmelte Jake und sah dem Jüngeren zu, wie er wortlos das Zimmer verließ.

Beim Rausgehen traf er einen der Mitbewohner vom Polizisten, doch er ging geradewegs aus dem Haus. Jake war eine gute Ablenkung. Vielleicht würde er sich nochmal mit ihm treffen.

Auf dem Weg nach Hause bekam er ein Anruf von Chungha, den er selbstverständlich annahm. „Jimin!"

„Hey." begrüßte er sie.

„Hast du morgen was vor?" fragte sie hektisch, bevor sie anfing zu fluchen.

„Nein, was machst du?"
„Ach, ich hab meine Wimperntusche unter's Bett geschmissen. Keine Ahnung, wie ich da dran kommen soll. Da sind bestimmt fünf Spinnenneste." seufzte sie verzweifelt.

„Ich bin gerade in deiner Nähe, soll ich zu dir kommen und wir machen was?" bot Jimin an.

„Ja, wenn du mir beim Spinnenproblem hilfst." lachte Chungha.

„Bin in zehn Minuten da." verabschiedete sich Jimin, legte auf und ging in Richtung Chungha.

Bei ihr angekommen, öffnete sie ihm direkt und zog ihn in ihr Zimmer. Es war nicht aufgeräumt, ihre Klamotten lagen in allen Ecken.

„Wo ist die denn ungefähr?"

Sie legten sich beide auf den Bauch und schauten mit einer Taschenlampe unter das Bett. „Da hinten."
„Schlechter Moment, aber ich bin nicht gut auf Spinnen zu sprechen." murmelte Jimin und glitt langsam mit seiner Hand unter das Möbelstück. „Okay, ich glaube, ich hab's."

Schnell zog er seine Hand wieder hervor und schaute sich die Tusche an. Plötzlich fing Chungha an zu schreien und sprang auf. Auch Jimin machte ein paar unmännliche Geräusche und schnellte in die Höhe. Eine Spinne krabbelte auf dem Gegenstand herum.

„Was ist hier denn los?" fragte ein Mann mit tiefer Stimme, der ihr Raum betrat und Jimin anschaute, der sich an Chungha festhielt. „Wer ist das?"
„Das ist Jimin." nuschelte Chungha mit Adrenalin vollgepumpt. „Da war eine Spinne, Dad."
„Du hast doch ein Mann neben dir." seufzte ihr Vater und schüttelte den Kopf. „Macht sie kaputt."
„Machen wir." lächelte seine Tochter und kommandierte ihn raus.

„Du tötest sie." forderte Jimin sofort, als die Tür ins Schloss fiel.

„Das mache ich ganz sicher nicht." protestierte Chungha. „Du bist der Mann."

„Dein Zimmer." grinste Jimin und ließ sich auf ihr Bett nieder.

„Dann darf sie weiterleben." seufzte sie und legte sich neben ihren Freund. „Hast du Lust, morgen ins Palace zu gehen?"
„Ich denke, ich bin da nicht willkommen." entschuldigte sich Jimin und sah ihr Seitenprofil an. „Ist da morgen was besonderes?"
„Nein, aber ich war lange nicht mehr da und es ist Samstag." antwortete Chungha und sah ihn grinsend an. „Hast du da Hausverbot?"
„Nein. Da sind viele Leute, die mich nicht mögen." Kleine Untertreibung.

„Moonbin ist da nicht mehr."

„Das ist es nicht." log Jimin.

„Dann kommst du zu Jays Geburtstagsfeier."

„Jay? Drogendealer Jay?"
„Ja, da ist die halbe Schule, außerdem machen seine Partys immer Spaß." argumentierte die Blondine. „Oder hast du auch Stress mit ihm?"
„Nein, nein. Wann ist sie?" murmelte Jimin.

„In fast zwei Monaten."
„Und es steht jetzt schon fest?" hinterfragte er es geschockt.

„Es ist wie ein Feiertag, Jimin. Warst du noch nie bei seinen Partys?"
„Falls du mich mal angesehen hast, ich habe nicht viele Freunde."

 „Stimmt."

MonuʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt