Der mutige Junge

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Ich hörte quietschende Schuhe und laute Kommentare von den Jungs, die auf der anderen Seite der Halle  Basketball spielten. Maddy, Jane und ich spielten auf der andren Seite. Tobi gesellte sich zu uns und zusammen mit Jane spielte er gegen Maddy und mich. ,,Du bist zu gut für mich und zu groß," sagte Tobi mit seinem britischen Akzent, als ich ihm den Weg zum Korb versperrte. Ich sah, dass er nicht daran glaubte, es zu schaffen an mir mit dem Ball vorbei zu kommen. Doch ich wusste, er kann es schaffen. Er hatte viel Talent, doch seine Angst ergriff ihn immer. Kein Wunder, dass er Angst hatte, wenn einige von den Jungs aus unserer Mannschaft immer so fiss zu ihm waren und ihn nicht mitspielen ließen. Warum sie so fiss waren? War es, weil er britisch war und nicht amerikanisch? War es, weil er nicht ,,so gut" spielte, wie sie? Ich verstand die Blödmänner nicht. Tobi war so ein Lieber. Er war zwar 3 Jahre jünger als ich, aber immer freundlich zu mir. Er lachte viel, obwohl ich wusste, wie schwer es für ihn war. Tobi hatte ein halbes Jahr ausgesetzt, weil seine Mutter gestorben war. Allein das er so mutig war ,wieder zukommen und neu anzufangen mit Basketball, machte ihn zu einen besseren Spieler, als die andreren. Ein Pfeifen ließ Maddy, Jane, Tobi und mich innehalten. Axel, unser Trainer, wollte mit dem Training beginnen. Er teilte uns in zweier Teams auf und verteilte uns auf die sechs Körbe auf. Jane und Marc, Maddy und Brian, Till und Daniel, Kev und Sam, Tobi und Alec und Luce und ich. Ich wusste, das Tobi ebenfalls so unzufrieden mit seinem Partner war, wie ich mit meinem. Am liebsten hätte ich ihm Alec ersparrt und mit ihm die Trainingseinheit gemacht, doch ich musste mit Luce fertig werden. Luce nutzte wie immer den Vorteil, dass er drei Jahre länger spielte, aus und zockte mich ab. Das störte mich relativ wenig, ich machte mir bloß Sorgen um Tobi, als er aufeinmal aus der Halle rannte. Er war wie ein kleiner Bruder für mich, dem ich vor dem Bösen beschützen wollte.

Nach dem Training in der Kabine, schrieb ich meinem Freund Auin an, er sollte bitte, in die Jungskabine gehen und nach Tobi schauen, wenn er mich abholte. Tobi war die ganze Zeit dort geblieben. ,,Hoffentlich hat Alec kein Scheiß erzählt," betete Jane und Maddy und ich nickten wütend.
,,Ich habe Jess gebeten mit Auin nach Tobi zu schauen," verkündete Maddy.

Angespannt warteten meine Freundinnen und ich auf die Jungs, die uns am Herzen lagen. Ich wusste, das Auin und Jess schon da waren, denn ihre Autos standen auf dem Parkplatz. Überglücklich fiel ich Tobi und Auin in die Arme, als sie mit Jess aus der Halle kamen. Tobi sah etwas mitgenommen aus, aber er lächelte. ,,Was war los,"fragte ich ihn besorgt. Er drückte mich nur feste und flüsterte ein:,,Danke." Ich wusste, das Jess und Auin es geschafft hatten, das Tobi von den anderen Jungs von nun an in Ruhe gelassen wurde. Dankend gab ich Jess einen Kuss auf die Wange und Auin einen auf den Mund.

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