Start in Finnland

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Die ersten Pur Konzerte waren voll ausverkauft und ich hatte so richtig Spaß. So hatte ich sogar vergessen das ich nach den ersten 5 Konzerten nach Finnland fliegen würde, weil dann auch die Tour von Sunrise Avenue beginnen würde. Und so stand ich hier und wartete darauf das mein Gepäck auf dem Band, welches aus den Tiefen des Helsinkiers Flughafen kam, an mir vorbei lief. Die meisten hatten ihr Gepäck schon. Und da kam meins. Eine recht handliche schwarze Tasche mit einem Collegeaufdruck. Denn man hatte uns eine kleine Ausstattung unserer Collegekleidung und Taschen gegeben. Irgendwie hatte es einen Touch von Hogwarts und anderen coolen Gruppen, welche mir gerade entfallen sind. Das Collegelogo bestand aus einer Burgabbildung vor der sich eine Art Zauberstab und ein Lacrossschläger  kreuzten. Leonie und ich hatten beschlossen das wir es mochten und gleichzeitig wierd  fanden. Doch ich wollte darüber gerade nicht nachdenken. Ich war spät dran und musste in spätestens einer 1/2 Stunde an der Telia 5G Areena sein. Das Problem war nur das ich mit meinem Taxi mindestens 26 Minuten brauchte, das würde knapp werden. Mit meiner Tasche über der Schulter versuchte ich mich so schnell wie möglich raus auf den Parkplatz zu kämpfen.            

Mit einem Hupen machte sich mein Taxi bemerkbar. Ich beschleunigte meine Schritte nochmals und riss die Tür förmlich auf. "Hei, jätä heti. Minun on kiireesti mentävä Telia 5G-areenalle. Nopein tapa olisi uskomattoman suuri. (Hallo, bitte fahren Sie sofort los. Ich muss ganz dringend zur Telia 5G Areena. Der schnellste Weg wäre unglaublich toll. )", begrüßte ich den Fahrer außer Atem. Mit einem einfachen Nicken fuhr er los und ich stellte meine Tasche neben mir auf die Sitzbank. Anschließend setzte ich meine Beats wieder auf und startete mein Surface. Mit zwei Klicks öffnete ich ein Musikprogramm und dann spielte ich die Melodie für den neuen Pur Song ab. Irgendwas passte daran noch nicht. Hartmut hatte sich bereiterklärt, nach einem Tag im Studio, mir alle Melodien und eingesungenen Texte zu geben. Seit dem verbrachte ich viel Zeit mit dem Analysieren und Ausprobieren. Die Zeit verging wie im Flug und so kam es das ich gerade die fünfte Kombination ausprobierte als wir ankamen. "Olemme täällä.  (Wir sind da. )", begann der Taxifahrer zureden doch ich war schon auf dem Sprung. Ich rief ihm: "Kiitoksia paljon. (Besten Dank!)", über die Schulter hinweg zu. Meinte Tasche schlackerte etwas bei meinem festen Schritt und auch meine Beats baumelten ebenfalls noch um meinen Hals. Schnell versuchte ich den Vorplatz zu überwinden und gelangte ins Stadion. Die Bühne stand schon und es wurde sich gerade um die Lichter und um die Videowand gekümmert. Etwas außer Atem kam ich vor der Bühne zum stehen, mein Blick glitt sofort zu meiner Landgraf Armbanduhr. Puh. gerade so noch zwei Minuten vor der Zeit da. Ein, aus, ein, aus, atmen... dacht ich. "Alicia!? Onko se sinun?! (Bist du das?!)", hinter mir waren so einige Leute lang gelaufen ohne was zu sagen, bis jetzt. Ich drehte mich langsam um, da ich so überhaupt nicht wusste, welche Person da mit mir sprechen sollte. Doch vor mir stand der breitgebaute blonde Hüne Sami Osala. "Pyhä paska! Sami, Sami... I..., te..., minä...! ( Holy Shit! Sami, ich du ich?)", mein Tasche rutschte von meiner Schulter und mein Rucksack purzelte direkt daneben. Ich konnte es nicht fassen. "Ali! Ich kann es nicht fassen, ich bin so froh dich hier zu sehen!", Sami kam auf mich zu und schien wirklich happy. Das konnte ich einfach nicht verkraften und sackte zu Boden. Er war so glücklich mich zu sehen, dabei hatte ich von ihnen gar nichts gehört und fühlte mich miserabel. Tränen liefen mir über die Wangen, so schlecht fühlte ich mich. Hartmuts Aufmunterung, das es mir schon besser gehen würde, wenn ich erst mal hier währe, war mehr als nur falsch. Ich fühlte mich schlecht und für das alles verantwortlich. "Hei, Ali. Was ist los?", Sami zog mich in seine Arme und saß nun auch am Boden. Schluchzend meinte ich: "Es tut mir alles so so leid. Ich wollte nicht das das alles so kommt. Ich hab euch im Stich gelassen. Ich bin eine sooo schlechte Freundin!" Sami schüttelte den Kopf und begann sanft zu lachen. "Du hast uns gar nicht im Stich gelassen. Wir haben es verstanden warum dir deine Schulkarriere so wichtig war und wohl immer noch ist.", er deutete mit dem Kopf auf meine Tasche, "Du hast dir ein sehr gutes College ausgesucht. Und wir alle sind mehr als stolz auf dich und haben auch dich im Abikleid gesehen. Du sahst atemberaubend aus!" Damit hatte Sami mich geködert. "Danke!", ich klang schon fröhlicher. "Na dann komm mal mit meine Liebe. Ich nehme doch an das du unser Fotograf bist" "Da hast du recht Großer." Gemeinsam gingen wir vom Arenabereich in den Backstagebereich. Dort lief uns dann Raul mit Jukka über den Weg. Beide rasteten fast aus mich zu sehen. Es machte mich glücklich. "Ich hab euch so vermisst!", freute ich mich. "Wir dich auch." Alle brachten mich somit in den gemütlichen Aufenthaltsraum. 

"Naja und dann stellte sich halt raus das ich mit Hartmut und Jamie verwandt bin. Und die Jungs von Pur sind einfach so natürlich und  herzlich das wir uns sofort verstanden haben.", erzählte ich gerade. "Das klingt als hätten wir eine Menge verpasst.", eine Stimme aus dem Eingang drang zu uns durch. Ich hob den Kopf blickte mich um. Wir hatten beschlossen hier abzuhängen bis das Konzert und die Proben los gingen. Verstrubeltes schwarzes Haar und ein großer schlanker Mann, das war nur einer. "Riku!!", rief ich unnatürlich laut aus. "Alica Carter!", Riku schloss mich lachend in seine Arme. "Du bist ein wahrer, schöner Engel geworden." Ich löste mich von ihm um etwas zu erwidern. Doch ich blickte auf einmal in seine eisblauen Augen. Da stand er, stattlich und stark. Seine Muskeln zeichneten sich unter seinem weißen Shirt ab und dazu trug er eine schwarze Jeans und ein kariertes Hemd um die Hüfte. Sein Haar wirkte irgendwie vernachlässigt verstrubbelt und stand in alle Richtungen ab. Er hatte dunkle Augenringe unter den Augen und schien kaputt. Doch trotz alledem raubte er mir den Atem und ein tiefer Stich traf mein Herz. 


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