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Zuhause gehe ich in mein Zimmer, mein Bett sieht einladend aus »Spatz könntest du einige Kräuter sammeln gehen?« »Echt jetzt?« Mum's Hundeblick hab ich nichts entgegenzusetzen. Also nehme ich den Korb und gehe los...

Als Kind habe ich es geliebt mit ihr durch den Wald zu gehen, um Kräuter zu sammeln, Mum hat mir auch erklärt was welche Kräuter bewirken. Welche einen Werwolf Schwächen, oder einer Hexe kurzzeitig ihre Fähigkeiten nehmen, ich muss auch noch zusehen das ich mein Motorrad von dem Rudel abhole. Es ist nicht das größte Rudel, aber gilt als das gefährlichste, das Bloodmoon Rudel »Träum nicht Junge, der Wald ist gefährlich« ich sehe die ältere Frau an. Wer ist sie? Ich habe sie hier noch nie gesehen »Tut mir leid, ich war im Gedanken« »Ja ja, die Unbeschwertheit der Jugend, ich war auch mal jung und unbeschwert« sie lächelt »Du bist der Junge von Mara« »Ja« sie klopft neben sich auf dem Baumstamm. Ich setze mich zu ihr »Das Amulette soll dich beschützen, tut es das auch« ich zucke mit den Schultern, Mum hat es mir bestimmt nur gesagt damit ich zur Schule gehe. Als ich kleiner war, hatte ich regelrecht Angst, doch jetzt ist es Hass »Es wird dich beschützen, aber nicht vor deinem Schicksal« mein Schicksal...wenn ich hier bleibe, werde ich immer allein sein. Sie reicht mir einen Zweig »Du wirst nie von unserer Welt befreit sein, auch wenn du wegläufst, du bist wie dieser Zweig...« verwirrt sehe ich sie an, doch sie steht lächelnd auf »...gespalten, finde deine fehlende Hälfte« ich schlucke. Was meint sie damit?

Besser ich sammle die Kräuter für Mum, diese alte Frau war echt seltsam »Gespalten, was meinte sie damit?« ich schüttle den Kopf. Egal ich werde frei sein, sobald ich von hier fort gehe, dann lebe ich endlich unter Menschen. Ich sehe auf und in grüne Augen »Hayley?« der Wolf legt den Kopf schief, anscheinend nicht Hayley »Shadow?« seine Ohren zucken kurz, Bingo. Er schnuppert an den Korb mit den Kräutern und niest »Gesundheit« sag ich lachend zu dem Wolf, er legt sich neben dem Korb. Shadow wurde verflucht, aber keiner der großen Hexer oder Hexen hat den Fluch lösen können, Mum sagte das er wohl von einem Urwesen Verflucht wurde. Nur sind die selten geworden, Mum ist eine der letzten die sogenannte Naturhexen, andere Hexen haben Respekt vor ihr. Obwohl sie immer sagt das sie eine bessere Heilerin ist, als Hexe und nur selten Magie nutzt »Du tust mir leid, im Körper eines Tieres gefangen und doch ein Werwolf zu sein. Ich fühle mich in dieser Stadt gefangen, als einziger Mensch« er legt seinen Kopf auf meinem Schoß. So wirkt er wie ein Hund, der gekrault werden will »Was jetzt? Du weißt das ich dich nicht hinterm Ohr kraulen werde« er schmiegt seinen Kopf enger an mich »Damit das klar ist, das ist einmalig« er schließt die Augen, das gefällt ihm wohl. Aber auch ich mag seine Gegenwart, naja er könnte mein Freund sein, wir sind beide einsam.

Ich strecke mich, bin wohl eingeschlafen. Shadow streckt sich auch »Ich muss nach Hause, du solltest auch zurück gehen« es dämmert bereits, bald ist Vollmond und die Werwölfe sind noch leichter reizbar. Dabei brauche ich nur versehentlich in ihre Richtung sehen, ich gehe langsam zurück, nur folgt Shadow mir. Vor meinem zuhause sehe ich ihm an »Danke das du mich begleitet hast, aber jetzt geh bitte nach Hause, Hayley wird sich bestimmt sorgen machen« er sieht Richtung Wald. Ich lächle »Wir sind doch jetzt Freunde« er läuft los, warum auch immer fühle ich mich bei ihm wohl.

»Bin wieder da« rufe ich beim reinkommen »Du warst lange weg« ich gebe Mum die Kräuter, sie kichert »Das ist ein gespaltener Ast, was soll ich damit?« »Den hat mir so eine alte Hexe gegeben und gemeint ich sei genau wie der Ast« Mum verstummt. Besorgt sehe ich auf »Mum?« »Du bist einer alten Hexe begegnet?« ich nicke, Mum berührt mein Amulett »Mum es ist nichts passiert, wir haben nur ger...« »Hat sie das Amulett berührt?« unterbricht Mum mich. Was ist den los? »Ganz kurz, sie meinte es beschützt mich, aber nicht vor meinem Schicksal« »Du solltest vorsichtig sein, vertraue keiner fremden Waldhexe, sie könnte ein Urwesen sein das schwarze Magie benutzt« Mum sieht richtig besorgt aus. »ELIJAH« ich zucke zusammen »Ja ist gut, ich bin vorsichtig« was will schon ein Urwesen von mir, ich bin nur ein stink langweiliger Mensch. Mum geht in die Küche, ich folge ihr vorsichtig »Ich hab Shadow getroffen, er scheint ziemlich gern zu schmusen« »Dann aber nur bei dir, mich knurrt er ständig an und auch das Rudel in dem er lebt kann sich ihm niemand wirklich nähern« ich sehe zum Fenster raus »Er scheint Dir zu vertrauen« sieht so aus. Nur warum mir? »Na komm essen ist fertig« ich setze mich und esse mit Mum, bin aber im Gedanken bei Shadow.

ElijahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt