22; I can see the emptiness

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Stumm schaue ich in Yoongi's braune Augen, welche mich zu fesseln scheinen. Diese gewisse Leere, von der ich mich irendwie angezogen fühle, aber etwas versucht mich ab zu blocken. Irgendetwas an ihm sagt mir, dass er etwas unterdrückt und ich keinen Zugang dazu haben soll, er etwas vor mir versteckt.

So liegen wir also in dem Krankenhaus Bett auf der Seite zueinander hingedreht, dem jeweils anderem in die Augen schauend und von einer Stille umgeben, wodurch ich seinen Atem klarer wahrnehmen kann. Er schaut mich an, ohne, dass ich etwas aus dem Blick lesen kann.
Yoongi greift nach meiner Hand, während die andere zu meiner Wange wandert. "Y-", will ich etwas sagen, werde jedoch unterbrochen. ,,Sag jetzt nichts... Sei einfach ganz leise.. ", flüstert er mir zu. Natürlich höre ich auf ihn, schaue ihm weiterhin in die Augen. Seine Blick wandert von meinen Augen zu meinen Lippen und wieder zurück, während sich sein Gesicht meinem nähert. Unsere Lippen treffen uns und ich starre ihm immer noch in die Augen, sehe die Schlösser, welche mir den Eingang zu ihm verwehren. Meine Augen schließen sich, und hätte ich gewusst, welche Situation mir aus meiner Vergangenheit einfallen würde, hätte ich es nicht gewagt, sie zu schließen.

Vielleicht bin ich ja auch einfach zu sentimental.. ich meine, es reicht nur ein Wort. Ein beschissenes Wort von einer Person. Und meine Stimmung ist dahin. Das ist mir schon länger aufgefallen.. ich bin wirklich nichts. Ich bin nichts wert. Wenn ich sogar zu blöd bin, um den Grund, weshalb man mich so dreckig behandelt, zu wissen, dann bin ich doch echt zu bescheuert für alles.
Aber vielleicht bin ich auch nur ein undankbares Gör, welches die Tatsachen, über die es sich freuen sollte, nicht wahrnimmt.
Aber kann ich von Glück reden, wenn mich jeder 2. Hasst?
- Klar, ich kann dankbar sein, dass ich zu essen habe. Eine 'Familie' habe. Ein Dach über'n Kopf.
Aber wie gesagt, anscheinend sehe ich nicht ein, dass ich mir mein Leben nicht aussuchen kann.
Und ich bin auch nicht stark genug, um es von selber so hin zu bekommen, dass ich es mag.
...
Vielleicht verabscheue ich mich zu sehr? Vielleicht bin ich ein Angsthase, der sich einfach nicht traut, in die Welt zu gehen und sich zu öffnet.

Ich denke, dass beides zutrifft.
Aber das 2., hat sich vielleicht auch einfach so gebildet. Ich meine.. ich bin ein eigentlich ganz ehrlicher Mensch, deswegen äußere ich auch meine Meinung. Aber wenn ich das bei einem gewissen Familienmitglied tue, was glaubt ihr ist die Reaktion dazu?
Jedenfalls keine positive, sie wird nicht respektiert. Stattdessen entwickelt sich ein Streit, welchen ich nicht explizit schildern möchte, da ich sonst in Tränen ausbrechen würde, indem ich angeschrien werde. Den Rest könnt ihr euch selber ausmalen.
Jedenfalls endet er nicht gut, zumindest nicht für mich.
Ich achte eigentlich auf meine Wortwahl, versuche dabei, keinen irgendwie direkt zu diskriminieren wenn's sein muss, aber dass es schlussendlich immer so enden muss wenn ich versuche, mit einer gewissen Person zu diskutieren, ist das einer der Gründe, mich um zu bringen.
Wenn ich jetzt mal, rein hypothetisch,  die ganzen Sachen glauben würde, die man zu mir sagt, dann bin ich, aus der Sicht von einigen Familienmitgliedern her, der dreckigste, verlogenste, faulste und dümmste Versager des Jahrtausends. Ich mache nichts. Ich schiebe alles auf andere. Ich bin an allem Schuld. Ich bin dumm wie ein Stein. Ich beauftrage alle anderen, liege selbst aber auf der faulen Haut.
Es regt mich auf. Es bringt mich um. Und dieses leise Sterben, welches sich im Kopf wie ein Nebelschleier um Bäume im Herbst schleicht, ist schlimmer als das physische Sterben.
Aus meiner Sicht gesehen.
Ich meine, dass ich verrecken will, hat mittlerweile jeder der das liest mit bekommen. Haha.

Seine Lippen lösen sich und wir schauen uns einfach wieder an, keiner sagt etwas. Ich habe glasige Augen, das spüre ich, jedoch fehlt der Drang danach in Tränen aus zu brechen, worüber ich ehrlich gesagt ziemlich froh bin.
,,Was versteckt du.", wispere ich in die Stille. Er hat nur weiterhin meine Hand in seiner, schaut mir in die Augen und ist leise. Dann zieht er mich näher an sich, legt meinen Kopf vor seinen Brustkorb und streicht über mein Haar, murmelt dabei, dass ich jetzt versuchen sollte, schlafen zu gehen.

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《Das aufschreiben wird dir nicht für immer helfen und das weißt du hoffentlich auch.》
Das hat mir mal jemand gesagt.
Und ich habe nicht auf sie gehört.. Wenn ich mir so meine Ordner auf meinem Handy ansehe, was dort alles drinnen steht, dann fallen mir immer ihre Sätze und 'Ratschläge' ein.
《Du musst mit jemandem darüber reden.》
《Hast du jemanden in deiner Verwandtschaft, dem du vertraust und mit dem du über soetwas reden kannst?》
Ich denke ab und zu darüber nach, doch einmal zum Arzt zu gehen.. Jedoch würde ich dann meiner Meinung nach in Selbstmitleid verfallen, wenn ich das nicht schon bereits getan habe.

Psychologen können dir nicht helfen, Depressionen oder sonst was weg zu bekommen, Nein.
Sie helfen dir nur, damit um zu gehen, dich daran zu gewöhnen.
Letztens habe ich auch irgendwo gelesen, dass man sich seine Probleme mal als Wolken vorstellen solle und sie somit leichter akzeptiert.
Ich denk mir nur so
'Scheiß Wolken, ich bin krank.
Das funktioniert nicht einfach so mit Wolken.'.
Aber gut, es scheint ja, manchen zu helfen. Also halt' ich darüber jetzt mal lieber die Klappe.. .
Ich bezweifle, dass ich mich irgendwann an so ein herunter ziehenden Gefühl gewöhnen könnte geschweige denn  alltägliche Probleme irgendwann als positiv sehen zu können, ich bin nicht so.
Und ich bin keine Kämpferin, ich bin, wie ich es so oft aus Sachen interpretiere, eine Versagerin.
Ich bin einer der hoffnungslosen Fälle. Ich bin mittlerweile schon viel zu tief in den dunklen Wald geraten, und ich werde nie wieder heraus finden. 


Ist unpassend, aber ich will mich bedanken.. . Und zwar bei denen, die die Geschichte lesen, ob mit oder ohne das Auskotzen meiner seits am Ende.
Danke.
Ich hoffe euch gefällt die Geschichte irgendwie bisher.. ?
Außerdem werde ich bald vielleicht die Beschreibung ändern.. Da sich ja doch eine Geschichte daraus gebildet hat.

Und auch ein Danke an die, die sich das fettgedruckte durchlesen, auch, wenn ich nicht ganz verstehe, wie man sich das antun kann.
Aber gut, es liegt ja ganz bei euch.
Ich sage trotzdem
danke <3
.

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