Vanessa
Niklas Familie wuchs mir immer mehr ans Herz. Seine Mutter war so herzlich, dass man sie einfach nur in den Arm nehmen musste. Und da war auch noch Markus, der so ein großes Herz besaß, dass man sich neben ihm einfach nur schlecht vorkam. Sein Vater wiederum war genau das Gegenteil von meinem. Er interessierte sich für seine Söhne, unternahm was mit ihnen, schenkte ihnen die Aufmerksamkeit, die ich nie bekommen hatte. Er wurde nie laut oder gewalttätig, das war das, was das beste an ihm war. Am meisten hatte ich jedoch nur eine Person in mein Herz geschlossen, so sehr, dass es mir eigentlich Angst machen sollte. Doch das tat es nicht. Bei ihm fühlte ich mich einfach besonders, wertgeschätzt, was für mich das höchste Maß aller Dinge war. Niklas, der keine Chance ausließ, um mich zu berühren, um mir zu zeigen, dass ich mehr bin, als ein Mädchen mit Problemen. Auch während dem Abendessen konnte er die Finger nicht von mir lassen und legte wie selbstverständlich seine Hand auf meinen Oberschenkel, natürlich so, dass es niemand sehen konnte. Ich dachte mir nichts dabei, doch als er dann immer weiter mit seiner Hand wanderte, lief ich augenblicklich rot an. Wie konnte er sich nur so vor seinen Eltern benehmen? Und seit wann reagierte ich denn so prüde? Mein warnender Blick, den ich ihm zuwarf, half auch nichts.
„Oh mein Gott, nehmt euch doch ein Zimmer!" Markus sah uns gespielt angewidert an.
„Markus!" Seine Mutter sah ihn empört an. Dann bemerkte sie meine glühenden Wangen und ließ die Gabel fallen. „Niklas! Könnt ihr euch nicht benehmen? Habe ich euch das nicht beigebracht, wie man sich am Tisch zu verhalten hat?" Sie strafte ihre Söhne mit bösen Blicken.
„Schatz" Robert legte ihr fürsorglich den Arm um die Schulter. Mit der Berührung wurde auch ihr schneller Atem ruhiger. „Die Jungs machen dafür den Abwasch, nicht wahr?" Er schaute in die Runde. Nachdem Niklas und Markus genickt hatten, tauchte auch wieder ein Lächeln auf ihren Lippen auf. So wurden hier also Probleme gelöst, und das ganz ohne eine Schreierei anzufangen. Das schien für mich bisher unmöglich.
„Möchtest du morgen etwas unternehmen?", fragte mich Niklas, als wir in sein Zimmer traten.
„Ich mache alles mit dir." Gab ich ihm als Antwort und er schaute mich erstaunt an.
„Alles?" Er lächelte mich schief an. Bei diesem Blick machte mein Herz plötzlich einen Hüpfer, der mich völlig überraschte. Auch als ich mich ihm näherte, hörte es nicht auf heftig gegen meine Brust zu schlagen.
„Wie wäre es mit Fußball?" Ich stand nur noch ein paar Zentimeter vor ihm.
„Fußball?" Seine blauen Augen wurden groß.
„Du könntest mir das Schießen beibringen. Oder das Köpfen, oder das Foulen." Bei meinen letzten Worten schenkte er mir ein bezauberndes Lächeln.
„Das Foulen? Denkst du wirklich, das wir sowas trainieren?" Ich zuckte mit den Schultern.
„Nimm mich mit und zeig es mir." Sein Lächeln wurde breiter und er schloss den Abstand zwischen uns. „Ich zeige dir alles, was du möchtest." Alles, was ich danach wahrnahm, waren seine Lippen, die kaum merklich meine streiften. Dann legte er einen Finger unter mein Kinn und drehte es hoch, in seine Richtung.
„Ich glaube, ich habe meine Meinung geändert." Ich hörte ihm gar nicht richtig zu, mein ganzes Sein war auf seine Lippen gerichtet, die immer näher kamen. Als er sie wieder nur sanft berühren wollte, zog ich ihn an mich und vertiefte den Kuss. Stöhnend ließ er sich auf mich ein und packte mich an den Hüften, während ich ihn aufs Bett dirigierte. Ich löste den Kuss, stieß ihn sanft nach unten und setzte mich rittlings auf ihn. Jede Belustigung war aus seinen Augen gewichen und wurde jetzt durch ein dunkles Blau ersetzt, das mich fast verschlang. Ich brauchte ihn, und er mich. Mit schnellen Griffen zog ich ihm das Shirt über den Kopf, knüllte es zusammen und warf es auf den Boden. Währenddessen hatte auch er angefangen mich auszuziehen, und glitt mit seinen Fingern über meinen Rücken, sodass ich vor Verlangen stöhnte. Ich konnte gar nicht genug von seinen Berührungen bekommen und bewegte mich ungeduldig hin und her.
„Wenn du so weiter machst, bringst du mich noch um." Seine kräftigen Hände lagen an meinen Hüften.
„Ich brauche dich", flüsterte ich vor Leidenschaft und neigte meinen Kopf nach unten. „Jetzt" brachte ich mit kratziger Stimme noch hervor, bevor ich ihn stürmisch küsste. Ich konnte nur seine Brust vibrieren hören, da ich sein aufkommendes Stöhnen mit meinem Mund erstickt hatte. Seine Hände packten mich jetzt fester und wirbelten mich herum, sodass ich im nächsten Moment unter ihm lag. Mit seinem ganzen Gewicht lag er zwischen meinen Beinen, und sah mich unter halb geschlossenen Lidern an.
„Bist du dir sicher?" Stellte er diese Frage gerade wirklich? Doch da er aufgehört hatte, mich zu küssen, wollte er anscheinend wirklich eine Antwort von mir hören. Vorsichtig legte ich meine Hände an seine Wangen und setzte so viel Gefühl in meine nächsten Worte, wie ich nur konnte.
„Ich liebe dich, Niklas." Zärtlich fuhr ich ihm mit dem Daumen über seine Unterlippe. Er erzitterte unter meiner Berührung. „Ich liebe dich so sehr, dass es kaum zu ertragen ist. Du bist mein Ein und Alles..." Weiter kam ich nicht, denn er ließ mich mit einem langen innigen Kuss verstummen.
„Ich liebe dich auch über alles, Vanessa Schwarz", raunte er leise, während er unseren Kuss unterbrach. Seine Worte wärmten meine Brust, sodass ich ihn wieder an mich zog und wir da aufhörten, wo er uns unterbrochen hatte. Vor lauter Lust rissen wir uns buchstäblich die restlichen Kleider vom Leib. Er hielt kurz inne, betrachtete mich mit einem Feuer in den Augen, sodass mir vor Lust schwindlig wurde. Dieses Gefühl sollte niemals enden.
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Dark Secrets
Teen Fiction~ wohin du auch gehst, geh mit deinem Herzen ~ Bevor er etwas erwidern konnte, streckte ich ihm meine Hand entgegen. „Komm mit unter den Regen." Was passiert, wenn du dich Hals über Kopf in den besten Freund deines Bruders verliebst? Vanessa Schwa...