20. Kapitel

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„Nächster halt, Marienfeld Straße.", die Realität holte mich wieder ein. Mein Körper bebte und ich atmete schwerer. Ich stellte mich hin und Wincent folgte mir, seine Hand um meine Hüfte gelegt. Die Türen öffneten sich und kalte Luft kam uns entgegen, hier bin ich das letzte mal ausgestiegen um Jana zusehen. Ich griff wieder nach der Hand von Wincent, dieser verfestigte den Griff sofort. Und ich fühlte mich wieder besser, er ist da, er würde nicht von meiner Seite weichen. Die Schritte zum Krankenhaus kamen mir ewig vor, und schon standen wir an der Rezeption. „Hallo, was kann ich für euch tun?", fragte die Rezeptions Frau. „Ich suche meine Mutter, mein Vater ist Patient hier.", ich nannte ihr Namen und sie leitete uns weiter zu einem Wartezimmer wo meine Mutter sein sollte. Ich öffnete langsam die Tür, meine Mutter blickte auf. Sie kam angerannt und umarmte mich, ich drückte sie feste. Wir setzten uns zu dritt in einen Abschnitt wo kaum einer war um richtig reden zu können. Was war bitte passiert ich will endlich wissen was los war. „Papa hatte einen Herzinfarkt oder sowas in die Richtung. Sein Herz hat aufgehört zu schlagen und dann ging auch alles sehr schnell. Nach kurzen Minuten waren wir schon im Krankenhaus und dort ging es auch weiter in den Operationssaal. Mehr weiß ich nicht. Schätzchen, er wird dass schaffen wir sind stark genug.", sagte meine Mama. Wincent nickte einfach nur, seine Hand legte sich wieder auf meine. Ich glaube er wusste ganz genau, was dass in mir auslöste.
„Familie Seifert?", sprach ein Arzt zu uns, „Ihr Mann liegt auf der Intensivstation. Er braucht noch ein paar Stützen mit Geräten damit er am Leben bleibt, aber die sollten wir morgen schon wieder entferne können. Er wird wieder gesund.", der letzte Satz brachte uns alle zu einem erleichterten ausatmen. Wir durften zu ihm und schon saßen wir an Stühlen um sein Bett und lächelten. Piep, piep, piep .. das typische Krankenhaus Geräusch von Geräten. Und plötzlich nur ein langes ohrenbetäubendes piepen. Genau das piepen was Jana umbrachte. Ich spürte noch wie mich Wincent raus trug und hörte wie Ärzte das Zimmer stürmten. Dann das qualvolle schreien meiner Mutter.

Funeral - Wincent Weiss -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt