Kapitel 19

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Damon, ich muss los!》

Noch einmal zog Damon mich an sich heran und gab mir einen verführerischen Kuss auf die Lippen. Er schob mir die Schultasche in die Hand und ließ mich widerwillig gehen.

Ungeduldig hubte Elena draußen mit dem Auto.

Die Sommerferien waren gerade vorbei und der erste Schultag sollte beginnen. Drei Monate seitdem Damon und ich zusammen waren. Es war einfach der beste Sommer meines Lebens.

Nur zu gerne wäre ich jetzt bei Damon geblieben und hätte noch einen fantastischen Tag mit ihm verbracht. Aber die Schule rief.

Ich stieg ins Auto und fuhr zusammen mit Elena los.

Elena und ich hatten in den Sommerferien wenig zusammen unternommen. Sie war viel mit Caroline, Jeremy und Bonnie unterwegs, während ich mit Damon zu Hause war.

Es war merkwürdig. Nur drei Monate zuvor war Mystic Falls wie leer gefegt und nun geht die Schule schon wieder los.

Elena fuhr auf den Parkplatz der High School.

Ich stieg aus dem Auto aus, nahm meine Tasche und umarmte Elena einmal schnell.

Die ersten Stunden gingen wie im Flug vorbei. Natürlich merkte keiner, dass ich ein Vampir war. Wie auch? So richtig war ich mit niemandem befreundet.

Die Mittagspause stand an.

Ein Mann ging immer wieder die Flure entlang. Schon heute Morgen sah ich ihn. Er schien mich zu beobachten.

Was bilde ich mir eigentlich ein... Ein Mann der mich beobachtet!?

Ich schüttelte mit dem Kopf und genoss den Rest der Mittagspause.

Auch die letzten Stunden vergingen irgendwann. Ein ganzer Schultag war vorbei und ich schon wieder ferienreif.

Ich ging gerade aus dem Klassenzimmer, als der Mann wieder im Flur rumschlich. Er sah gut aus, hatte blonde Haare und war schätzungsweise um die 35. Aber wer konnte das schon sagen? Immerhin sah Damon ja auch nicht aus wie 173.

Stumm ignorierte ich ihn und ging aus dem Schulgebäude.

Auf der Motorhaube sitzend, wartete Damon auf mich. Ich lächelte ihn an.

Ich dachte, du hast etwas zu tun?》

Er schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und schüttelte den Kopf. Dann kam er auf mich zu. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn. Seine weichen Lippen schmiegten sich an meine.

Jeder Kuss von ihm erweckte neue Liebe in mir, in uns. Ich dachte, dass die Küsse nach einer Weile Routine sein würden, aber so war es nicht. Jeder Kuss war verführerischer als der zuvor. Und jeder Kuss war anders. Ich konnte mich seinen Küssen einfach nicht enziehen und genauso ging es Damon.

Ich liebe dich, Damon.》

Damon lächelte nur vorsichtig und zog meine Taille dichter an sich heran. Er schmiegte wieder seine Lippen auf meine und umfasste schützend meinen Rücken.

Er versuchte mich vor allem und jedem zu beschützen und war immer für mich da. Das einzige, was in seinem Leben zählte, war ich und ich fühlte mich so unglaublich geborgen in seiner Nähe.

Bohrende Blicke durchstarrten meinen Körper und es war mir egal, bis auf ein Blick, der Blick des blonden Mannes.

Auch wenn es mir schwer fiel, entzog ich mich Damon's Küssen und drehte mich um.

Der Mann schaute mich an, ließ den Blick aber schweifen, nachdem ich ihn abtrünig musterte. Er verschwand wieder im Schulgebäude.

Alles okay?》

Nachdem ich noch lange an die Stelle sah, an der eben noch der Mann stand, und ich Damon's Frage nicht beantwortete, zog Damon vorsichtig mein Kinn mit seinem Zeigefinger in seine Richtung. Wartend sah er mich an.

Dieser Mann, er beobachtet mich, denke ich, schon seit heute Morgen!》

Damon's Blick wurde steinhart und nun schaute auch er in die Richtung, in der eben noch der Mann stand.

Ich nahm Damon's Hand und zog ihn zur Fahrertür. Noch etwas nachdenklich stieg er ein.

Zielsetzend schaute Damon auf die Straße. Er fuhr äußerst konzentriert.

Alles klar bei dir?》

Meine Stimme war leicht besorgt. Obwohl Damon auf die Straße sah, war er abgelenkt.

Wie aus den Gedanken gerissen schaute er kurz zu mir rüber und nickte. Seine Hand lag auf der Seitenlehne und ich versuchte sie zu ergreifen, aber Damon zog seine  leicht weg.

Ich legte meine Stirn in Falten. Damon war kein großer Romantiker, das wusste ich. Aber wenn ich versuchte seine Hand zu halten, zog er sie normalerweise nie weg.

Es herrschte unheimliche Stille im Auto. Ich kaute nachdenklich auf meiner Unterlippe. Was war los mit Damon?

Er parkte seinen Wagen und stieg aus. Unbeachtet ließ er mich sitzten. Ich schaute ihm hinterher, bis er durch die Haustür ging.

Wer könnte mir wohl besser helfen als jemand der Damon schon sein Leben lang kannte. Ich stieg aus dem Auto und begab mich auf den Weg zu Stefan. Er ist der einzige, der mir erklären konnte, was mit Damon los war.

Kaum ging ich durch die Haustür, wurde ich auch schon sehnsüchtig von Stefan und Elena erwartet.

Was hast du mit Damon gemacht?》

Ich stieß Luft aus und zog die Augenbrauen hoch. Wir setzten uns aufs Sofa und ich schilderte den beiden die Situation von vorhin.

Kannst du den Mann näher beschreiben?》

Ich wühlte in meinen Gedanken.

Na ja, er ist ungefähr so groß wie Damon, leicht stemmig gebaut, hat ein selbstbewusstes Auftreten, ist blond und ca. um die 35... mehr fällt mir nicht ein.》

Besorgt zog Stefan die Augenbrauen hoch.

Das kann nicht sein...》

Stefan starrte in die Ferne, während Elena meine Hand umkrallte.

《Ich denke, ich weiß wer er ist!》

Sister of a Vampire || D.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt