Kapitel 25

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Es war Morgen, als ich wieder aufwachte. Ich drehte mich um und wollte meine Kopf auf Damon's Brust betten. Als ich im Leeren landete, fiel mir alles schlagartig wieder ein.

Damon, der Beschützer in meinem Leben fehlte mir unglaublich und doch wollte ich ihn nicht sehen.

Ich stand auf und wusste nicht, warum ich es tat, aber ich umfasste den Türknauf und drehte ihn um.

Mein Herz schlug zu schnell, mein Körper zitterte und mein Kopf schmerzte. Aber ich machte einen Schritt aus der Tür.

Ich horchte, ob noch irgendjemand im Haus war, aber Fehlanzeige. Langsam ging ich den Flur entlang.

Ich rang mit meinem Unterbewusstsein, dass mir riet sofort umzudrehen und wieder zurück ins Zimmer zu laufen.

Ich machte einen Schritt nach dem anderen. Als ich mich um die Ecke drehte, um ins Wohnzimmer zu gelangen, erschrak ich erneut. Es war einfach nur ein Buch, gegen das mein Fuß schlug.

Oh Gott, beruhig dich...

Ich ging immer weiter bis vor die Haustür. Ich ging und ging und ging, ohne Pause, ohne mich umzudrehen und ohne mich zu konzentrieren, was um mich herum geschah. Plötzlich blieb ich stehen und sah mich um. Mein Herz setzte aus und mein Körper verkrampfte schlagartig.

Vor mir lag die High School mit all ihrer schrecklichen Eleganz. Autos standen auf dem Parkplatz, Menschen redeten und stritten sich.

Panik stieg in mir auf und ich lief so schnell ich konnte weg. Es war egal welche Richtung Hauptsache weg. Ich hatte einen Tunnelblick. Ich wusste nicht mal, wohin ich lief.

Ich erinnerte mich an die Worte, die Caroline zu Stefan sagte, kurz nachdem sie mit mir gesprochen hatte. Sie sagte, dass ich seitdem ich wieder zurück war, meine Gefühle kanalisiere. Es war der einzige Ausweg meine Gefühle nicht abzustellen. Ich wusste nicht mal, dass ich es getan hatte. Und durch das Problem mit Damon verstärkte sich das Gefühl nur noch mehr.

Als ich stoppte stand ich vor der Haustür. Ich wusste selbst nicht mehr, wie ich nach Hause kam. Aber ich war froh.

Ich öffnete die Tür. Damon, Caroline, Stefan und Elena standen zusammen und drehten sich ruckartig um, als ich die Tür öffnete.

Alle atmeten beruhigt aus. Sie schienen sich Sorgen gemacht zu haben, weil ich nicht da gewesen bin. Damon sah mich wehmütig an. Ich wusste, dass er am liebsten auf mich zu gekommen, und mich umarmt hätte.

Ich war wütend und traurig zugleich, wenn ich in seine Augen starrte. Und dann konnte ich es nicht mehr aushalten. Wenn ich in sein Gesicht sah, konnte ich den Verrat in seinen Augen lesen.

Warum? Warum hast du jedes Mal, wenn ich dich gefragt habe, ob du noch etwas für sie empfindest, nein gesagt? Warum konntest du nicht einfach mit mir schluss machen, wenn du sie immer noch liebst?... Ich hätte es wissen müssen. Schon als du bei ihr im Bett gelegen hast. Aber verdammt, warum hast du mir das angetan!?》

Mir liefen Tränen übers Gesicht und ich fühlte mich so unendlich schwach. Ich kam ein paar Schritte auf die anderen zu.

Damon wollte den Mund aufmachen und etwas sagen, aber Elena kam ihm zuvor.

Es war nicht seine Schuld! Ich habe ihn gestern geküsst! Ich war das! Und er hat mich sofort zurückgestoßen. Es tut mir leid. Aber als du weg warst, war das einfach so ein Schock für uns. Ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte. Ich war so überfordert und dann habe ich ihn geküsst. Es tut mir wirklich so leid... Und er hat nur bei mir im Bett gelegen, weil er solche Angst hatte dich zu verlieren. Er wollte bloß einen Rat von mir. Du hättest ihn sehen sollen, während du weg warst. Er hat alle so sehr unter Druck gesetzt, dass wir Angst hatten er würde einen von uns umzubringen. Er würde dich niemals verletzen!》

Ich glaubte Elena und dennoch tat es unglaublich weh, aber als ich in Damon's stahlblaue Augen sah, die die Liebe widerspiegelten, die ich genauso für ihn empfand, wusste ich, ich brauchte den Halt in meinem Leben zurück.

Schwach stolperte ich auf Damon zu und landete in seinen starken Armen. Es war dieses geborgene Gefühl, dass meine Tränen trocknen ließ. Langsam hob ich meinen Kopf und schaute in seine vor Liebe strotzdenen Augen, bevor ich mich auf meinen Beinen nicht mehr halten konnte und zusammen sackte.

Sofort fing Damon mich auf und trug mich in mein Zimmer. Er brachte mir einen Blutbeutel und nach wenigen Sekunden war ich wieder bei Kräften.

Ich war dennoch ein wenig müde und ließ mich zurück in die Kissen fallen. Damon strich mir ein Haar aus dem Gesicht und küsste sanft meine Wange. Dann wollte er gehen, aber ich hielt ihn zurück.

Geh nicht...》

Er drehte sich wieder in meine Richtung. Ich stand auf langsam auf und stellte mich direkt vor ihn.

Ich konnte die Zeit bei Wes nur aushalten, in der Hoffnung, dass du mich rettest. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich bei Wes war und es tat einfach so unglaublich weh euch zu sehen. Aber ich liebe...》

Er unterbrach meinen Satz mit seine Lippen. Es war einfach so wunderschön hier zu sein mit dem Mann, den ich liebte. Seine starke Hand an meinen Wangen zu spüren, seine weichen Lippen zu küssen, seinen süßen Duft einzuatmen. Ich hatte all das so sehr vermisst.

Unsere innige Umarmung löste sich.

Ich liebe dich so sehr.》

Er flüsterte und wir legten uns ins Bett. Seine starken Arme umfassten meinen ganzen Körper. Ich fühlte mich einfach so geborgen bei ihm. Ich schlief ein, ohne vor irgendetwas Angst zu haben.

Mir fiel auf, wie sehr ich ihn verändert hatte und wie sehr er mich veränderte. Damon hätte sich selbst aufgegeben, wenn Elena ihn geküsst hätte und ich Wind davon bekommen hätte. Er hätte sich an die nächste Straßenecke gestellt und darauf gewartet, dass jemand kommt, den er umbringen konnte. Stattdessen hat er versucht mich zu finden. Mit einem Lächeln im Gesicht fielen mir die Augen zu.

Am nächsten Morgen spürte ich den warmen Atem in meinem Nacken, den ich so sehr vermisst hatte. Ich drehte mich um und starrte in das makellose Gesicht, dass ich so unglaublich liebte.

Versprich mir, dass wir etwas gegen Wes und Enzo machen.》

Er legte seine warme Hand auf meine Wange, kam auf mich zu und küsste meine Stirn.

Ich werde alles tun, damit du wieder beruhigt schlafen kannst. Versprochen!》

Ich lächelte ihn an und nahm seine Hand in meine.

Ich liebe dich, Damon.》

Sister of a Vampire || D.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt