Kapitel 4

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Nach ewig langer Fahrt kamen wir endlich in der Stadt an. Die Stadt, die niemals schlief.

Es war wunderbar. Überall riesen Gebäude. Menschen, die gestresst umherliefen und Touristen die alles und jeden fotografierten.

Inzwischen fuhren natürlich Caroline und Anhang vor uns, damit sie uns den Weg zum Hotel zeigen konnte.

Damon und ich verstanden uns gut. Wir lachten viel während der Fahrt.

Caroline bog in eine Garage ein. In diesem Moment fühlte ich mich, als ob Großfamilie Forbes einen Ausflug machte. Ich begann zu kichern. Wahrscheinlich hatte Caroline einen strikten Zeitplan, damit wir uns alles ansehen konnten. Typisch Caroline eben.

Das Hotel war riesig, aber das war für mich eher unwichtig. Nachdem Caroline und der Rest alles ins Zimmer gebracht hatten, wollten wir unbedingt die Stadt besichtigen. Es war zwar schon Nachmittag und bald Abend aber wen störte das schon?

Caroline ging mit einem Stadtplan in der Hand vor. Dahinter Hand in Hand Stefan und Katherine und das Schlusslicht bildeten Damon und ich.

Es war langweilig den ganzen Facts von Caroline zu folgen. Sie hatte alles aus dem Internet und redete und redete. Plötzlich zog Damon mich in eine Nebenstraße. 《Komm mit! Caroline's Gesabbel kann ich mir auch Zuhause anhören.

Wir gingen ein paar Nebenstraßen entlang. Irgendwie war es faszinierend. Alles sah so riesig aus und so wunderschön.

Damon blieb stehen. Er zeigte auf eine kleine Disko. Ich sah ihn verwundert an. 《Damon, das ist eine Disko! Auch wenn ich fast 17 bin... Was wollen wir hier? Ich gehe sonst ja auch nicht in Diskos!》Damon sah mich an und lächelte.《Wir kommen heute Abend hierher und du machst dich ein bischen hübsch um zu feiern. Aber erzähl' Caroline nichts davon.》Er zwinkerte.

Ich stand im Hotelzimmer. Nach einem langen Pledoyer von Caroline hatte sie sich auch wieder beruhigt. Ich sah mich im Spiegel an. Elena's schwarz-rotes Kleid sah an mir einfach wunderschön aus. Meine braunen Haare drehte ich zu Locken und mein Gesicht schminkte ich wunderschön heraus. Die High-Heels klaute ich von Katherine. Ich sah tatsächlich älter aus. Wie Elena.

Damon und ich wollten uns wieder direkt vor der Disko treffen. Also ging ich dort hin. Zu meinem Erstaunen, fand ich den Weg sofort. Ich ging um die Ecke und Damon stand vor mir.

《Wow....》

Erschrocken sah ich ihn an. Oh Gott, also doch zu heftig.《Du siehst... atemberaubend aus. Wie eine richtige Dame.》

Ich lächelte zuckersüß. Puh, okay also doch nicht.

Damon nahm mich mit rein. Zu meiner Verwunderung blieben wir aber nicht in der Disko, sondern gingen aufs Dach. Man hatte einen wunderschönen Ausblick von dort.

Nach einer ganzen Weile stillem Schweigen und blicken in den Himmel, war Damon auf einmal verschwunden. Ich schaute mich auf dem Dach um. Plötzlich stand er wieder hinter mir. Er hatte sich bloß eine Flasche Bourbon geholt. Wir stellten uns ans Geländer. Er nahm einen Schluck aus der Flasche.

Ich musste immerzu an Elena denken, wie sie das Kleid trug, wie sie hier zusammen mit Damon war. Ich fühlte mich schuldig. Elena's Kleid war wunderschön, aber es war nun mal Elena's Kleid! Sicher, sie hätte mir das Kleid gegeben, wenn ich gefragt hätte. Dennoch, Elena ist tot! Ich hatte das fast vergessen. Aber ich wollte das nicht vergessen. Ich konnte nicht. Es wäre Elena gegenüber einfach nicht fair.

Mir lief eine Träne über die Wange. Damon sah diese sofort. Er schaute mich an und legte seine Hände sanft auf mein Gesicht. Mit dem Daumen wischte er die Träne weg. Er schaute mich an. Er las in meinen Augen was ich dachte. Doch als ich Damon ansah, dieses wunderschöne Gesicht, ohne einen einzigen Makel, die Augen, die in diesem Moment so zärtlich aussahen und seinen Mund, die samtig weichen Lippen, die so verdammt süß wirkten. Ich atmete schwer. In diesen Moment wusste ich, was ich wollte. Ich wollte einen Kuss!  Ich versuchte mich seiner zu entziehen. Aber ich konnte nicht. Er sah mich einfach nur mit seinen stahlblauen Augen an. Diesem Blick konnte ich nicht entweichen.

《Trägst du dein Eisenkraut-Armband noch?》

Ich konnte nicht reden, also schüttelte ich sanft den Kopf. Noch immer lagen seine Hände in meinem Gesicht. Ich atmete immer noch schwer und zitterte schon fast. Dann sah er in meine Augen. 《Ich erfülle dir jetzt einen Wunsch.》,Er flüsterte. Seine Lippen bewegten sich auf meine zu... und er küsste mich. Der Kuss war so zärtlich und so sanft. Es war wie eine Explosion auf meinen Lippen, wie kleine elektrische Blitze, die mich kitzelten. Dann war es weg, verschwunden. Ich öffnete die Augen und sah ihn hilflos an. Er sah mir tief in die Augen. 《Du vergisst, dass das passiert ist. Wir waren hier und du hast dich amüsiert. Es war ein sehr schöner Abend und nun bist du müde und möchtest nach Hause.》Ich schloss meine Augen kurz. Als ich sie wieder auf machte, lächelte ich Damon an.《Es war ein sehr schöner Abend, aber können wir jetzt nach Hause. Ich bin müde.》Damon lächelte und nickte.

Sister of a Vampire || D.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt