Kapitel 12

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Langsam löste sich unsere innige Umarmung. Meine Augen öffneten sich und Damon sah mich an, erfüllt mit Glück und Liebe. Ich wollte aufschreien, herum springen voller Freude. Aber nur ein Lächeln entlockte sich meinem Mund.

Ich drehte mich um. Die erstaunten Gesichter ignorierte ich.

Wir müssen Liv holen!

Das Erstaunen legte sich. Hastige Blicke wurden ausgetauscht. Dann nickten alle.

Caroline und die anderen gingen zum Auto, während ich mich umdrehte und in Richtung Mystic Falls ging.

Ich würde vielleicht eine Stunde brauchen bis ich ankam. Aber ich brauchte die Ruhe... einen Moment für mich.

Katy, wo willst du hin?》

Stefan stieg aus dem Auto wieder aus und lief zu mir. 《Ich habe eine Idee! Keine Sorge! Wir treffen uns bei Sonnenaufgang am Seehaus, okay?》

Stefan runzelte die Stirn.

Ich hatte mich entwickelt. Es sagte nun keiner mehr die arme, kleine Katy. Nein, ich war selbstbewusst und stark, wenn auch stark nicht unbedingt im physichen Sinne vielleicht eher tough und zäh.

Stefan stand immer noch da.

Na gut, aber du nimmst Jeremy mit!》

《Stefan, ich kann auf mich selbst aufpassen, okay!?》

Ich wandte mich um und ging. Ich erhaschte eine letzten Blick  auf Damon's wachsame Augen.

Es war kalt und düster. Der Mond stand hell über mir, sodass ich wenigstens ein wenig Licht auf meinem Weg hatte. Meine Hände zitterten vor Kälte. Ich steckte sie in die Jackentasche. Etwas kleines, hartes lag darin. Ich zog es heraus.

Eine Ampulle voll Blut war darin. Wo hatte ich die her? Damon hatte mir die, glaubte ich, mal vor einer Zeit gegeben, für den Notfall.

Blätter raschelten um mich herum und ich zuckte zusammen. Der Notfall ist eingetreten, stellte ich mit einem Lächeln fest.

Ich war alleine, was wenn wirklich etwas passierte? Meine Hand zitterte und nahm den Korken ab. Kurz roch ich daran. Es roch... neutral, nach nichts. Ich setzte meine Lippen daran und nahm eine Schluck.

Es floss mir die Kehle runter ein süßlicher, magischer Geschmack.

Ich hatte das Gefühl beschützt zu sein.

Die Umgebung wurde immer verlassener, immer kälter. Noch nie war ich hier zu Fuß lang gegangen.

Es war gruselig, aber auch schön.

Ein Geräusch kam aus dem Gebüsch neben mir. Ich zuckte unglaublich zusammen. Mein Herz schlug schneller und schneller.

Enzo stieg aus dem Gebüsch und sah mich an. Ich fühlte nicht im geringsten Erleichterung.

Was macht denn so ein kleines Mädchen ganz alleine hier draußen?》

Mein Gesichtsausdruck war hart, sollte überlegen wirken, tat er aber nicht. Enzo musterte mich.

Nachdem dein lieber Freund meine Maggie getötet hat, wird er sehen was er davon hat. Rache endet nie!》

Ich wollte etwas sagen, etwas tun. Aber das einzige, was passierte war, dass sich mein Gesichtsausdruck veränderte. Ich hatte Angst.

Enzo packte mich und hielt mir ein Tuch ins Gesicht. Sofort wurde ich schwach und alles wurde schwarz.

Langsam wachte ich auf und sah mir die Umgebung an. Enzo saß ein paar Meter entfernt auf einer Automotorhaube und trank Bourbon.

Ich war gefesselt an einer Laterne. Ich zog natürlich ruckartig an den Fesseln. Dann bemerkte ich, dass wir auf dem Campusgelände waren. Mein Gott, Enzo hatte wirklich eine Schwäche für den Campus und Fesseln, wie ich mit einem seitlichen Blick auf meine feststellte.

Enzo starrte mich mit seinem Ich-bin-überlegen-Blick an. Er stand auf und kam auf mich zu. Plötzlich klingelte mein Handy.

Blitzschnell stand er vor mir und nahm das Handy aus meiner Hosentaschen. Er ging ran.

Stefan, schön deine Stimme zu hören. Ich fürchte, du hast ein kleines Problem, denn ich habe Katy unter meine Fittiche genommen und wollte sie eigentlich gerade töten. Du weißt schon Auge um Auge, Zahn um Zahn und so weiter!》

Ich war entsetzt und verängstigt. Ich musste irgendetwas tun.

Wir sind auf dem Campusgelände!》

Es war dumm, das zu rufen. Enzo würde mich irgendwo anders hinbringen.

Er legte auf, kam zu mir und machte meine Fesseln ab. Ich drehte mich zu ihm um. Mein Atmen beschleunigte sich. Als ich bermerkte, dass Enzo seinen "Schalter" umgelegt hatte. Es musste schon einige Zeit her sein. Er sah nicht so aus, als habe er die letzten Tage irgendetwas sinnvolles gemacht.

Ich konnte es an seinem sarkastischem Lächeln sehen.

Er kam dichter zu mir. 《Bye, bye!》

Ich versuchte schnell wegzulaufen. Aber ich hatte keine Chance. Enzo stand wieder vor mir. Er legte seine Hände um meinen Kiefer und Hinterkopf und drehte... Zu weir. Schmerz durchzog meinen Nacken und floss durch meinen Körper. Alles wurde schwarz und ich sackte zusammen.

Ich spürte nichts, ich hörte nichts und ich tat nichts. Mein Körper lag leblos auf dem Boden.

Ich war tot.

Sister of a Vampire || D.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt