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Garret hob den Blick, als Caleb mit seinem Neffen in den Armen in die Küche kam. Wie am Vorabend setzte er diesen auf einem Stuhl ab, nahm sich einen Teller, den er mit Kartoffeln, Fleisch und Gemüse füllte und vor Reed abstellte. Erst danach richtete er sich seinen eigenen Teller. 

Garret lachte unterdrückt. Ihm war bereits jetzt schon klar, wer von den beiden der Dominantere war und wenn Caleb sich weiterhin anstrengte, würde ihm Reed sicher auch vergeben, allerdings könnte das etwas dauern, denn Reed konnte ziemlich stur sein. 

Reed war indessen in seine eigenen Gedanken versunken. Die Nähe zu seinem Gefährten tat ihm gut. Es war, als würde dieser ihm Kraft spenden, auch wenn er sich immer noch ziemlich matt fühlte. Er begann zu essen und spürte, wie sein Appetit langsam, aber sicher zurückkam. 

Während sie aßen, beobachtete Caleb zufrieden seinen Mate, der anscheinend Hunger hatte, denn Reed schaffte es, fast alles leerzuessen. Irgendwann schob dieser seinen Teller von sich und lehnte sich zufrieden seufzend zurück. 

„Weißt du schon, wann du zurück nach Hause möchtest?“ Garret blickte seinen Neffen fragend an. Auch er hatte bereits fertig gegessen und sich auf seinem Stuhl zurückgelehnt. Reed ließ seinen Blick zu Caleb wandern und schwieg nachdenklich. „Dein Vater möchte dich so schnell wie möglich wieder bei sich haben“, sprach sein Onkel weiter. „Zudem er bald Vater wird.“ 

„Ich weiß, aber ich möchte nicht, dass er mich so sieht. Hast du ihn schon informiert, dass ich am Leben bleiben werde?“ 

Sein Onkel nickte. „Du glaubst ja nicht, wie erleichtert er war. Er hat sogar angefangen zu schluchzen“, erklärte Garret. „Ich habe meinen Bruder noch nie weinen gehört.“ 

Reed beobachtete Caleb, der gerade seine Gabel zum Mund führte und kurz stockte. „Deine Schuld“, zischte er und funkelte seinen Gefährten böse an. 

„Ich weiß“, seufzte Caleb. „Und es tut mir leid. Ich mache es wieder gut“, versprach er. 

„Na, da bin ich mal gespannt, wie du das bewerkstelligen möchtest.“ Reed sah seinen Gefährten giftig an. 

„Ich schaffe das. Du musst mir nur die Gelegenheit dazu geben“, bat der Braunhaarige. 

„Ich muss gar nichts“, knurrte Reed und stand abrupt auf. Sofort fing er an zu schwanken und griff sich stöhnend an den Kopf. „Fuck“, keuchte er. 

Als Caleb sah, wie sein Mate schwankte und dabei blass wurde, ließ er sofort seine Gabel fallen und sprang von seinem Stuhl auf. Innerhalb kürzester Zeit lag Reed an seine Brust gebettet wieder in seinen Armen. 

„Lass mich runter“, keifte Reed und lehnte gleichzeitig erschöpft seinen Kopf gegen die breite Brust des jungen Alpha.

„Nein. Du bist nicht in der Verfassung, selbst zu laufen. Wo soll ich dich hintragen?“ Caleb blieb stur und zog den Wolf in seinen Armen noch näher an sich. 

Reed gab einen unwilligen Ton von sich. „Toilette“, brummte er schließlich. Er spürte, wie er bereits erneut anfing zu schwitzen. 

„Du bist warm. Steigt dein Fieber wieder?“ Caleb sah von oben auf ihn herab. 

„Woher soll ich das wissen? Ich bin kein Arzt“, fuhr Reed ihn an, was Caleb den Kopf einziehen ließ. „Und wenn, dann ist das ebenfalls deine Schuld!“ 

Mit Reed auf den Armen verließ Caleb die Küche und trug seinen nörgelnden Gefährten die Treppe nach oben, um ihn ins Badezimmer zu bringen. 

Garret hörte dem Gezanke der entfernenden, jungen Männer zu und fing an zu lachen. Reed ging es zunehmend besser, auch wenn er wieder Fieber bekommen sollte. Er war sich sicher, dass er bei Caleb in guten Händen war. Garret drückte den beiden die Daumen, dass sie ihre Differenzen beilegen konnten, denn sie waren wirklich ein süßes Paar. 

Alpha x Alpha - Das Schicksal hasst mich! 🐺Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt