28

11.6K 527 197
                                    

Mit jedem Tag, der verging, schien sich die Beziehung der beiden Alphas zu festigen. Es war bereits die zweite Woche, in der sie Schule hatten. 

Mittlerweile wussten alle, dass sie Mates waren und was am Anfang der vorigen Woche für das Gesprächsthema Nummer Eins sorgte, wurde nun mehr oder weniger von allen akzeptiert. Auch wenn es viele nicht wirklich verstanden. 

Zwischen Reed und Caleb lief es ausnehmend gut und in beiden regte sich tatsächlich die Hoffnung, dass sie eine gemeinsame Zukunft haben könnten. Sie unternahmen auch nach der Schule einiges miteinander. So gingen sie unter anderem auch mal wieder an den See, ins Schwimmbad oder spazieren. Reed allerdings nur in menschlicher Gestalt. 

Reed hatte Caleb sein Geheimnis noch immer nicht anvertraut, aber er hatte sich seinem Wolf zuliebe fest vorgenommen, dies an diesem Samstag, also in zwei Tagen, nachzuholen. 

Lark war bereits ganz aufgeregt und hielt es vor lauter Ungeduld kaum noch aus. „Bald kann ich mit Zero laufen“, freute sich der Wolf. „Dann müssen wir uns nicht mehr verstecken!“

„Versprich dir nur nicht so viel davon“, warnte Reed, lächelte aber dabei. Auch er war aufgeregt, allerdings mehr vor Angst als aus Vorfreude. 

„Ich weiß ganz genau, dass er uns akzeptieren wird“, beharrte der Wolf in Reed und winselte in ihm.

„Na, wenn du meinst“, brummte Reed und überlegte, wie er Caleb das, was er zu sagen hatte, am besten beibringen konnte. 

„Sag ihm einfach, was Sache ist, kurz und knapp. Das verstehen die beiden am besten.“ Lark war kaum mehr zu bändigen, so versessen war der Wolf darauf, endlich sein Geheimnis mit ihnen teilen zu können. 

Erst jetzt wurde Reed bewusst, was sein Wolf durch diese Geheimniskrämerei alles mitmachen musste. Ihm war nie in den Sinn gekommen, dass Lark ebenfalls darunter leiden könnte. Sein Wolf hatte immer so zufrieden gewirkt. 

„Ich habe mich nur dir zuliebe zurückgehalten und bin froh, wenn das alles endlich mal ein Ende hat“, erklärte sein Wolf.

Reed nickte verstehend. „Ich danke dir, Lark“, flüsterte er leise in den Wind und sein Wolf verstand. 

Er saß hier an dem See, wo er und Caleb sich schon einmal begegnet waren und sah dabei zu, wie Zero, dessen Wolf wie ein Wilder durch das Wasser tollte und Enten jagte. Endlich hatte er eine gefangen und schleppte sie zu ihm, um sie ihm als Geschenk zu überlassen. 

Reed lachte und streichelte Zeros großen Kopf, den dieser zu ihm nach unten gebeugt hatte. Calebs Wolf war riesig, größer noch als Lark, was eindeutig zeigte, dass er ein Alpha war. Dessen Wolf schnaubte ihm direkt seinen heißen Atem ins Gesicht und stupste ihn auffordernd an.

Reed schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, mein Großer. Heute kann Lark noch nicht mit dir laufen. Spätestens am Sonntag, das verspreche ich dir.“

Zero gab ein leises Winseln von sich und sah ihm tief in die Augen. Anscheinend war er mit dem, was er darin sah, zufrieden, denn er schmiegte seinen großen Kopf an seinen Gefährten und warf ihn dabei sogar noch um. 

Mit einem Kichern landete Reed auf seinem Rücken und bemerkte belustigt, wie Zero versuchte, auf seinen Schoß zu klettern. Als der riesige Wolfskörper fast komplett auf ihm lag, fing Reed an, mit ihm zu schimpfen.

Alpha x Alpha - Das Schicksal hasst mich! 🐺Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt