33

11.2K 520 59
                                    

„Das hättest du wirklich nicht tun müssen“, versicherte Caleb und starrte seinen Gefährten weiterhin sprachlos an. 

„Ich weiß. Aber wenn ich mich erinnern soll, dann sollte ich doch am besten bei meinem Gefährten damit anfangen, Erinnerungen zu suchen, oder etwa nicht?“ Reed wirkte wild entschlossen. 

Caleb nickte. „Ja schon, aber gleich auf diese Art?“ 

Reed zuckte unsicher die Schultern. „Etwas sagt mir, dass es das Richtige war. Habe ich etwas falsch gemacht?“ 

„Scheiße, nein! Es war wundervoll. Nur wundere ich mich. Nachdem du gesagt hast, dass ...“, unsicher brach er ab. 

„Ich weiß, was ich gesagt habe und es tut mir leid. Als du dann weg warst, fühlte sich alles so falsch an. Und jedes Mal, wenn ich behauptet habe, ich würde dich nicht lieben, war da dieses Stechen in meiner Brust.“ Reed hatte sich vorgenommen, die Wahrheit zu sagen, denn er wollte sich so schnell wie möglich erinnern. „Dann, als ich probehalber gesagt habe, ich würde dich lieben, durchflutete mich eine angenehme Wärme. Das war verwirrend und wundervoll zugleich.“ 

„Du liebst mich?“ Caleb dachte schon, sich verhört zu haben, dann sah er Reed nicken. 

„Sieht ganz danach aus. Würde ich denn sonst diese angenehme Wärme in mir spüren, wenn ich an dich denke? Oder siehst du das anders? Ich meine, wenn du mich nicht liebst, dann ... Woah!“ 

Caleb hatte Reed nicht aussprechen lassen und ganz plötzlich nach ihm gegriffen und auf sich gezogen. „Verdammt, Reed. Natürlich liebe ich dich, wie könnte ich auch nicht? Ich meine, wir sind Mates, aber auch wenn wir das nicht wären, hätte ich mich in dich verliebt“, begann Caleb und hauchte Reed einen zarten Kuss auf die Lippen. 

„Als du damals für ein ganzes Jahr zu deinem Onkel musstest, habe ich dich so sehr vermisst. Du hast mich immer geerdet. Es war falsch von mir, den Kontakt zu dir abzubrechen, nur weil ich zu feige war, mir selbst einzugestehen, dass ich etwas für dich empfinde.“ 

Reed lag auf dem Körper des anderen und hörte diesem gebannt zu. Caleb öffnete gerade sein Innerstes vor ihm. Als er den Worten des Braunhaarigen lauschte, schoss ihm plötzlich ein stechender Schmerz in die Stirn. Mit einem schmerzerfüllten Stöhnen ließ er den Kopf auf Calebs Brust sinken. 

„Reed? Was ist los? Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Caleb besorgt und versuchte ihn anzusehen, was in dieser Position nur schlecht möglich war. 

Reed antwortete nicht. Er konzentrierte sich darauf, den Schmerz zu verarbeiten. Bilder zuckten durch seine Gedanken und immer war ein hellgrauer Wolf darin zu sehen. „Kannst du mir sagen, wie unsere Wölfe aussehen?“, nuschelte er gegen Calebs nackte Brust. 

Der Wolf unter ihm antwortete sofort. „Deiner ist beige und meiner hellgrau. Warum fragst du?“ Sein Gefährte antwortete zuerst nicht, weshalb er sich Sorgen machte. „Reed?“, hakte er nach.

„Ich glaube, ich erinnere mich an ein paar Dinge. Ich sehe deinen Wolf an einem See im Wasser toben. Aber ich beobachte dich aus der Entfernung. Warum spielen unsere Wölfe nicht miteinander?“ 

„Das weiß ich nicht. Du hast dich nie verwandelt, wenn wir zusammen waren. Du hast immer nur angedeutet, dass du mir bald ein Geheimnis verraten wolltest. An dem Tag, als du deinen Unfall hattest, wolltest du es mir sagen.“ Caleb hatte seine Hände in Reeds Nacken gelegt und angefangen, ihn zu massieren. 

Reed gab ein leises Stöhnen von sich, als Calebs Finger sich zu seinen Schläfen vorarbeiteten. Sein Kinn lag auf dessen Brust, sodass er ihn ansehen konnte. Genussvoll schloss er die Augen. „Hmmm. Das tut gut“, sagte er leise. Er fühlte sich vollkommen entspannt, obwohl er fast komplett auf Caleb lag. Dieser hatte die Beine gespreizt und er lag bequem dazwischen. 

Alpha x Alpha - Das Schicksal hasst mich! 🐺Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt