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Reed beobachtete, wie Caleb mit einem verletzten und trostlosen Gesichtsausdruck verschwand. Sofort schob er das Mädchen mit der Begründung, er habe Schmerzen, von seinem Schoß. Obwohl er sich sicher war, dass er das Richtige tat, fühlte es sich nicht wirklich richtig an. Verwirrt ging er zurück in sein Zimmer und setzte sich auf sein Bett. 

Plötzlich öffnete sich erneut die Tür zu seinem Zimmer. Sein Vater erschien und ging zu ihm. „Hallo Reed, ist alles in Ordnung? Ich habe Caleb gehen sehen und er sah gar nicht gut aus. Er wirkte so verloren. Hattet ihr Streit?“ Burke setzte sich neben seinen Sohn und blickte ihn neugierig an. 

Reed schüttelte den Kopf. „Kein Streit“, antwortete er und hörte seinen Dad erleichtert einatmen. „Ich habe ihm nur gesagt, dass ich nichts für ihn empfinde und er nicht mehr wieder kommen soll.“ Als er das sagte, fühlte er einen schmerzhaften Stich in seiner Brust. Stöhnend krallte er seine Hand in den Stoff seines Shirts. 

„Du hast was?“ Sein Vater war fluchend aufgesprungen. „Oh Gott, Junge. Das darfst du nicht tun. Er wird daran zugrunde gehen!“ Ratlos lief Burke vor dem Bett auf und ab. 

Bei den Worten des Mannes vor ihm stach es erneut in Reeds Brust. Was war das nur? Wieso hatte er das Gefühl, einen großen Fehler begangen zu haben? „Was meinst du damit?“ 

Ratlos sah er zu Burke hoch, der stehen geblieben war und auf ihn hinuntersah. Mit einem Seufzen setzte dieser sich wieder neben seinen Sohn. „Okay, du wurdest genug geschont. Jetzt hör mir genau zu, was ich dir erzähle. Du weißt, dass du und Caleb eigentlich ein Paar sein solltet und das hat noch einen ganz anderen Grund als eure Liebe zueinander.“ 

„Ich liebe ihn nicht ...“, begann Reed und keuchte, als er erneut ein scharfes Stechen in seiner Brust verspürte. „Scheiße, was ist das?“, fluchte er und rieb sich über den Brustkorb. 

„Auch wenn er bis jetzt nicht ganz zurück ist, denke ich, das ist dein Wolf, der dir damit zeigen möchte, dass du das Falsche tust“, erklärte sein Vater, dann begann er zu erzählen. 

Er sprach davon, wie sie sich als Mate erkannten, aber nicht akzeptieren wollten. Wie Caleb sich aus Unwissenheit weigerte, ihn zu markieren. Wie Reed dadurch fast gestorben wäre und Caleb ihm gefolgt war, um seinen Fehler wiedergutzumachen. Er sprach von den Missverständnissen und den Schwierigkeiten, die sie trotz allem gemeistert zu haben schienen. Burke erwähnte Reeds Misstrauen und Unsicherheit gegenüber Caleb, weil er von diesem, seiner Meinung nach, zu oft verletzt worden war. 

Reed hörte sprachlos zu. Er konnte nicht so recht glauben, was er da hörte. Allerdings war da ein Gefühl in ihm, was ihm zeigte, dass sein Vater die Wahrheit sagte. 

„Weißt du Reed. Ich kenne dich und du urteilst viel zu voreilig und oft auch falsch. Caleb und Drake haben mir von ihrem Gespräch miteinander erzählt und da war nichts, was man hätte falsch verstehen können, also weiß ich nicht, was du gehört hast, aber es war ganz gewiss nicht das, was gesagt wurde.“ Burke blickte seinem Sohn in die Augen. „Du solltest noch einmal deine Entscheidung bezüglich Caleb überdenken. Er liebt dich wirklich und war jeden Tag an deiner Seite, am Anfang sogar Tag und Nacht. Er hat dich gewaschen und frisch gemacht, wenn es nötig war.“ Burke machte eine Pause, dann sprach er weiter. „Ihr habt bereits so viel zusammen durchgemacht. Das solltest du nicht aufgeben.“ 

Reed sah nachdenklich aus dem Fenster. „Aber ich fühle nichts für ihn ... aahhh ... verdammt. Was zur Hölle ist das?“ Wieder keuchte er erstickt und presste seine Hand gegen seine schmerzende Brust. 

„Hast du deinen Wolf schon mal gespürt oder mit ihm gesprochen?“ Burke blickte ihn hoffnungsvoll an. 

Reed schüttelte den Kopf. Er wusste davon, dass er einen Wolf in sich tragen sollte, der Lark hieß. Burke hatte ihm diese ganze Wolfsgeschichte ausführlich erklärt. Aber er wusste nicht, was das für ihn bedeutete. „Ich glaube nicht. Allerdings spüre ich immer wieder diesen Schmerz in der Brust, sobald ich sage, dass ich Caleb nicht liebe ...“ Mit einem unterdrückten Stöhnen krümmte er sich. Langsam ließ er sich zurück auf das Bett sinken. 

Alpha x Alpha - Das Schicksal hasst mich! 🐺Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt